In diesem Kalenderjahr ist der LASK weiterhin ungeschlagen.
Vier Siege und zwei Remis ist die beeindruckende Bilanz aus sechs Pflichtspielen in 2025. Der Trend ist der Freund der Athletiker, denn auf den Heimsieg gegen den SK Rapid folgte nun der wichtige Auswärts-Erfolg bei SK Austria Klagenfurt.
Mit 2:1 gewinnt die Mannschaft von Markus Schopp im Wörthersee-Stadion. zum Spielbericht >>>
Damit bleibt der sechste Platz bei den Schwarz-Weißen, obwohl auch Blau-Weiß parallel gegen die WSG Tirol gewinnen konnte. Einen Punkt beträgt der Vorsprung auf den Stadtrivalen damit.
"Denkbar unglücklichen Start" gut weggesteckt
Dabei ging es aus LASK-Sicht richtig bitter los. Bereits nach drei Minuten führte Klagenfurt nämlich nach einem Traumtor von Solomon Bonnah. "Es war schon ein denkbar unglücklicher Start mit dem frühen Gegentor", wusste auch Chefcoach Schopp am "Sky"-Mikro.
Zu seinem Glück - und jenem der Linzer - egalisierte Valon Berisha aber nur elf Minuten später nicht minder sehenswert. "Es freut mich, dass er so früh den Ausgleich gemacht hat. Denn wenn du länger so einem Rückstand nachlaufen musst, wird es eher schwieriger", so Schopp über das Tor seines Schützlings.
Über Umwege leitete Winterneuzugang Samuel Adeniran bereits den Ausgleich ein. Nach der Pause konnte sich der US-Amerikaner auch wirklich in die Scorer-Liste eintragen. Adeniran bereitete den Siegtreffer stark vor, sein Sturmpartner Maximilian Entrup musste nur noch einschieben.
Gerade darüber freute sich der österreichische Knipser: "Ich bin einfach froh, dass ich so einen Ball wieder bekommen habe, den ich einfach nur reinlegen muss."
Neues Sturmduo findet immer besser zusammen
Generell würde das Zusammenspiel mit Adeniran immer besser werden, betont Entrup, mit einem Abstrich: "Auch, wenn man ihn hin und wieder aufwecken muss. Aber das ist dann unsere Aufgabe. Er ist ein super Typ, ein super Charakter, hilft uns enorm weiter. Da kann er auch Eins-gegen-Eins-Situationen super lösen, wie beim Tor zum 2:1, wo ers mir mustergültig auflegt."
In den zwei Startelf-Einsätzen des 26-Jährigen konnte der LASK jeweils gewinnen. Liegt's also an ihm? "Das würde ich nicht sagen. Ich versuche, das Team zu unterstützen", gab sich Adeniran als Teamplayer. Auch er betonte, dass die Harmonie des Stum-Duos immer besser werde:
"Es ist großartig mit Max zu spielen. Er ist immer frei – ich versuche immer ihn zu finden. Es macht Spaß, mit ihm zu spielen, die Verbindung ist definitiv am wachsen."
Ebenso unterstrich Schopp: "In der Kombo sind sie natürlich super spannend."
Dahinter zog wie gewohnt Berisha die Fäden. Mit seinem Traumtor leitete der 32-Jährige ja den Turnaround ein, womit der LASK weiter ungeschlagen in 2025 ist: "Wir sind gerade gut drauf. Der Sieg war sehr wichtig, weil wir mindestens noch einen Sieg brauchen für die Meistergruppe."
Auf die anderen Mannschaften will der Kosovar dennoch nicht blicken: "Man muss immer auf die Tabelle schauen, aber auf andere Mannschaften gar nicht. Wenn wir unseren Job machen, glaube ich, dass wir jeden schlagen können."
Was wurde besser und wo fehlt's noch?
Es ist aber nicht nur das neu geformte Sturm-Duo, welches die Athletiker nun zum Erfolg verhilft. Entrup brachte es auf den Punkt: "Ich glaube, dass wir mittlerweile mehr als Einheit auf den Platz treten. Es gehören auch einmal dreckige Siege dazu – heute war so einer."
Auch Trainer Schopp bilanzierte mit einem guten Gefühl: "Heute waren ganz viele tolle Sachen dabei, wir fahren glücklich nach Hause." Verbesserungsbedarf sah der Steirer aber dennoch: "Was man kritisch sehen kann , ist, dass wir es nicht geschafft haben, das Spiel frühzeitig noch klarer gestalten. So kann der Gegner am Schluss – wenn es blöd herlauft – noch ausgleichen.“
Pacult scherzt über Siegtorschützen: "Sonst würde er eh nirgends spielen"
Deutlich unzufriedener als Schopp war Klagenfurts Cheftrainer Peter Pacult nach der Niederlage im eigenen Stadion. Mit Teilen der Mannschaft ging er hart ins Gericht: "Wir sind einfach nicht ballsicher genug, uns fehlt das Durchsetzungsvermögen vom Mittelfeld bis nach vorne. Die Fehlpassquote ist zu hoch. Da musst du vorne einmal die Bälle festhalten, kannst nicht jeden verlieren."
Während des Interviews mit "Sky" schweifte Pacult dann kurz ab. Denn hinter der Kamera wollte Entrup Pacult offenbar mit einem Ball abschießen, traf ihn aber nicht. Daraufhin meinte der Klagenfurt-Übungsleiter scherzhaft: "Nicht einmal das trifft er, also wie soll der beim Match treffen. Da hat er ein Glück, dass er mit Schopp einen Trainer hat, der ihn ein bisschen forciert. Sonst würde er eh nirgends spielen."
"Geld schießt Tore, Geld bringt dich auch unter die Top-Sechs"
Zurück zum Ernst der Lage bei der Austria aus Klagenfurt. Mit der Niederlage steht nun auch rein rechnerisch fest, dass die Kärntner nicht mehr in die Meisterschafts-Gruppe kommen können.
Die Klagenfurter landen also - nach drei Saisons, in denen man im oberen Playoff spielte - in der Qualifikations-Gruppe. Für Pacult ist der Hauptgrund dafür die Qualität, oder wie er es formulierte:
"Ich sage immer wieder. Geld schießt Tore, Geld bringt dich auch unter die Top-Sechs. Auch wenn es wir in den letzten drei Jahren mit weniger Geld immer geschafft haben. Da hatten wir dementsprechend auch mehr Qualität."
Trotz allem wären gegen den LASK die Chancen auf zumindest einen Punkt da gewesen, betonte der Coach: "Wir haben schon auch heute drei Top-Chancen gehabt. Das darf man nicht vergessen. Es ist nicht so, dass alles schlecht war. Aber wenn vieles im Spiel in der ersten Hälfte nicht funktioniert, wird es schwer."
Pacult gibt Hinteregger Recht: "Am ärmsten, wer gerade am Ball ist"
Was allen voran nicht klappte, war das Spiel mit dem Ball. Das beklagte auch Abwehrchef Martin Hinteregger: "Fußball ist eigentlich ein einfacher Sport, aber wenn nicht alle Spieler den Ball haben wollen, wird es schwer mit Fußballspielen. Das war leider der Fall."
In dieser Hinsicht pflichtete Pacult seinem Spieler bei: "Das ist genau das, was ich in der Halbzeit angesprochen habe. Bei uns ist derjenige der Ärmste, der gerade am Ball ist. Denn der hat keine Anspielstation. Wir machen ja auch sehr viele technische Fehler. Wir werden nicht alles schlecht reden. Aber da sieht man doch, dass uns für da oben doch einiges fehlt an Qualität."