Nach der bitteren Last-Minute-Pleite bei der Admira steht Trainer Christian Benbennek vor dem Aus bei der SV Ried.
Zum ersten Mal in der Bundesliga-Geschichte kassierten die Innviertler fünf Pleiten in Folge. Der Deutsche bedankte sich nach der Partie von jedem Spieler einzeln per Handschlag - Abschied sei es keiner gewesen.
"Ich habe mich beim Team für den tollen Fight bedankt und es gelobt", so der 44-Jährige bei "Sky".
LAOLA1-Informationen zufolge soll der Deutsche aber bereits Geschichte sein.
Benbennek ist bei Ried Geschichte. Ergebnis gegen Admira war scheinbar egal, Entscheidung gegen ihn stand schon zuvor fest. #admsvr
— Matthias Nemetz (@Matt_Nem) 25. Februar 2017
Auch zu den Fans ging Benbennek nach der Partie und schrie: "Danke schön! Eure Unterstützung war super."
Hinsichtlich seiner Zukunft meint der 43-Jährige im TV-Interview: "Mein Schicksal kann ich eh nicht beeinflussen, das steht nicht in meiner Macht. Jeder sieht, dass die Mannschaft lebt. Wir können das zusammen schaffen. Aber es kann auf keinen Fall sein, dass ich hinschmeiße."
Wie aus der Südstadt zu vernehmen ist, sollen aber die Würfel bereits vor dem Spiel gefallen sein.
Manager Fränky Schiemer hatte nach der Partie sein Pokerface auf und "will sich die nächsten Tage intensiv Gedanken darüber machen, was das Beste für die Mannschaft und den Verein ist."
Was die Entscheidung umso schwerer mache, sei die Leistung in der Südstadt, die auch für den Entscheidungsträger "in Ordnung war."
Das bestätigt auch Thomas Reifeltshammer: "Der Trainer kann nichts dafür, wenn Starkl in der 90. Minuten den Ball im Sechzehner in Ruhe annehmen und abschließen kann."
Kapitän hält sich zurück
Özgur Özdemir, der den rot-gesperrten Alberto Prada in der Innenverteidigung ersetzte, stand zu weit vom Torschützen entfernt. Davor durfte Eldis Bajrami bereits unbedrängt flanken.
Torhüter Thomas Gebauer ist dementssprchend niedergeschlagen: "Wir haben eine gute Reaktion auf das 1:6 gegen Salzburg gezeigt. Wir hätten mit dem Punkt gut leben können und bringen uns um die Früchte unserer Arbeit."
"Zur Trainer-Diskussion möchte ich mich nicht äußern", hält sich der Kapitän aber in der Kernfrage zurück und verweist wie sein Trainer auf die Funktionärs-Ebene.
Weber kritisiert Finanzvorstand
Genau diese Funktionärs-Ebene trägt für "Sky"-Experte Heribert Weber (Mit-)Schuld an der misslichen Lage in Ried, das wegen der um sechs Tore schlechteren Tordifferenz hinter Mattersburg liegt.
"Persönliche Eitelkeiten im Umfeld sorgen immer für Unruhe im Abstiegskampf. Nur weil sich ein Funktionär, Finanzvorstand Roland Daxl, so wichtig nimmt, dass er alles verändert", kritisiert der Bundesliga-Rekordspieler (581 Spiele) die Trennung vom langjährigen Erfolgsgaranten Stefan Reiter.
Rieder Geschichte wiederholt sich
Benbennek gab sich nach dem 0:1 kämpferisch.
"Das Saisonziel war der neunte Platz. Den können wir noch immer erreichen. Die entscheidenden Spiele gegen Mattersburg (1.4. und 28.5.) und St. Pölten (11.3. und 20.5.) liegen noch vor uns. Es wird Zeit, dass der Klub in Ruhe arbeitet", nimmt der Deutsche wohl auch Bezug auf die unglückliche Außendarstellung, die der einstige Vorzeige-Klub in den letzten Wochen abgab.
Der Trainer schließt einen Rücktritt aus, doch ein schlechtes Omen spricht ebenfalls gegen Benbennek: Der letzte Ried-Trainer, der entlassen wurde, Vor-Vorgänger Helgi Kolvidsson (momentaner Co-Trainer bei EM-Sensation Island) wurde im August 2015 entlassen.
Nach einer 1:3-Niederlage bei der Admira...