Die erste Transferzeit, in der Andreas Schicker die Hauptverantwortung für die Kaderplanung beim SK Sturm Graz trägt, wird aufgrund der aktuellen Situation unter erschwerten Bedingungen ablaufen.
Der 33-Jährige, ab 1. Mai offiziell Geschäftsführer Sport der Steirer, fühlt sich gut gerüstet - noch sei jedoch nicht abschätzbar, wie viele finanzielle Freiheiten er genießen wird:
"Wir haben einige gute Ideen im Kopf. Aber noch ist es zu früh, weil wir erst schauen müssen, in welche Richtung sich das Budget entwickelt."
Aufgrund der Ungewissheit angesichts der Corona-Krise liegen auch die Verhandlungen bezüglich Vertragsverhandlungen mit aktuellen Kadermitgliedern derzeit auf Eis:
"Bei jenen Spielern, bei denen wir uns aus sportlicher Sicht schon dafür entschieden haben, dass wir mit ihnen weiterarbeiten wollen, haben wir aufgrund der aktuellen Situation die Angebote natürlich einmal zurückgezogen. Aber sportlich hat sich ja nichts geändert - wir sind weiter davon überzeugt, dass sie sehr gute Spieler sind."
Wie geht es mit Leihspielern weiter?
Vom Stamm laufen die Verträge von Jörg Siebenhandl, Anastasios Avlonitis und Juan Dominguez aus, zudem jene der Routiniers Thomas Schrammel und Christoph Leitgeb. Bei Isaac Donkor besitzt der Verein eine Option. Thorsten Röcher und Kiril Despodov sind Leihspieler.
Apropos Leihspieler: Der finanzielle Spielraum wird wohl auch von der Zukunft jener Akteure abhängen, die der SK Sturm derzeit bei anderen Vereinen geparkt hat.
Lukas Grozurek (Karlsruhe), Markus Lackner (Admira) oder Emeka Eze (Adanaspor) haben über die Saison hinaus gültige Arbeitspapiere bei den "Blackies" und wären im Falle einer Rückkehr natürlich Kostenfaktoren.
"Wir haben eine Menge an Spielern, die über diesen Sommer hinaus Verträge haben. Mit denen kalkulieren wir, sie sind einbezogen in unsere Planungen", erklärt Noch-Geschäftsführer-Sport Günter Kreissl, der bis Ende Juni in unterstützender Funktion an Bord bleibt und nach einer Auszeit mit Anfang Oktober als Technischer Direktor zu Sturm zurückkehrt.
Schicker und Kreissl arbeiten an verschiedenen Szenarien
Was darüber hinaus möglich sei, würde von den wirtschaftlichen Möglichkeiten abhängen, die der Verein zur Verfügung stellt:
"Für die Kaderplanung gibt es einfachere Zeiten. Andi und ich arbeiten an verschiedenen Szenarien, was den Kader betrifft. Derzeit ist noch nicht final absehbar, wie das Budget aussehen wird. Davon wird abhängen, wie weit man sich verändern kann oder wie weit man wieder Abgänge braucht, um sich verändern zu können."
Schicker fühlt sich jedenfalls für diverse Eventualitäten gerüstet: "Wir haben die Situation genutzt, um den Markt sehr genau zu überprüfen. Wir haben intensives Video-Scouting betrieben. Ich bin überzeugt, dass wir gut aufgestellt sind."