Nach dem ersten Spieltag der Qualifikationsgruppe der Bundesliga hätte man meinen können, dass der LASK endlich in dieser Saison auf die Spur kommt.
Die Linzer zerlegten nach einem völlig verpatzten Grunddurchgang zum Auftakt ins untere Playoff die WSG Tirol mit 6:0 und setzte sich an den ersten Platz der Qualigruppe. Nicht wenige Experten dachten damals, dass die Athletiker diesen auch nicht mehr hergeben werden.
Seither kam auf das Konto des LASK aus sechs Spielen aber nur mehr ein Dreier hinzu. Am Dienstagabend setzte es dann den vorläufigen Tiefpunkt: Ein 0:4-Debakel bei eben jener WSG Tirol, die vor eineinhalb Monaten noch auseinandergenommen wurde (Spielbericht>>>).
Zwar liegen die Oberösterreicher weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz des unteren Playoffs, der sie bei einem Cup-Sieg des FC Red Bull Salzburg für das Europacup-Playoff berechtigen würde, davon will LASK-Coach Andreas Wieland nach der hohen Niederlage im Innsbrucker Tivoli aber nichts wissen.
"Jetzt so kurz nach dem Spiel interessiert mich das überhaupt nicht, sondern mich interessiert die Leistung und die war heute speziell in der ersten Halbzeit desolat. Diese Herumrechnerei sorgt für Unsicherheit und führt dazu, dass man sich nicht aufs Wesentliche konzentriert. Wenn man die ersten 45 Minuten heute anschaut, wird es höchste Zeit, dass man sich aufs Wesentliche konzentriert", nimmt der 39-Jährige seine Mannschaft im "Sky"-Interview in die Pflicht.
Vier Gegentore in Tirol! Schlager sprachlos
Speziell im ersten Durchgang ließ sich der LASK von der WSG Tirol nahezu vorführen. Die Linzer Defensive war so löchrig, dass "nur" drei Gegentore vor der Pause beinahe noch glücklich waren.
"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", so Alexander Schlager, der seine Mannschaft mit starken Paraden vor einer noch höheren Pleite bewahrte.
Nun fordert der 26-Jährige: "Wir müssen das gut analysieren und die Dinge so ansprechen, wie sie sind, um gemeinsam aus diesem Schlamassel herauszukommen. Wir waren von der ersten Minute an nicht wach genug, haben uns gegenseitig nicht gut unterstützt, haben die Tiefe nicht gesichert."
Die Tiroler hätten immer wieder versucht, "mit dem ersten Kontakt hinter die Abwehr zu kommen. Wir haben es nicht geschafft, Mittel dagegen zu finden und Aktion für Aktion immer dieselben Fehler gemacht", so Schlager.
(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)
Schlager entschuldigt sich bei den Fans
Sein Coach warnte vor der Partie vor der Umschalt- und Standardstärke der Tiroler, am Ende waren es genau solche Situationen, die zu den Gegentoren führten.
"Wir haben es dem Gegner viel zu einfach gemacht bei den Umschaltsituationen und Standardsituationen", kann es Wieland kaum fassen. Seine Mannschaft habe in den ersten 45 Minuten "alles vermissen lassen, sich weder an den Matchplan gehalten, noch die Grundlagen auf den Platz gebracht".
Dafür entschuldigt sich Schlussmann Schlager bei den mitgereisten Linzer Anhängern: "Es tut mir nur leid für die Fans, die hier her reisen, dass wir sie nicht mit dem Fußball belohnen können, den sie verdient haben. Aber wir stehen gemeinsam als Mannschaft in dieser Situation und werden versuchen, da rauszukommen."
"Müssen als Mannschaft zusammenstehen"
Drei Spieltage hat der LASK noch Zeit, eine - zumindest auf nationaler Ebene - völlig verpatzte Saison durch eine Europacup-Teilnahme doch noch zu retten. Drei Spieltage, in denen die Linzer endlich wieder ihre gewohnten Qualitäten auf den Platz bringen müssen.
Zumindest wenn es nach Schlager geht, wird alles versucht, so schnell wie möglich den "alten" LASK wieder zum Vorschein zu bringen: "Es ist natürlich schwer für den Kopf und für die Beine, aber wir werden daran arbeiten, wir werden versuchen, Dinge zu verbessern und als Mannschaft zusammenzustehen."