Der TSV Hartberg befindet sich in einem waschechten Abwärtsstrudel. Im Jahr 2022 will bislang - Cup-Überraschung bei Rapid ausgenommen - gar nichts zusammenlaufen.
Den vier Bundesliga-Spielen entsprang bislang nur ein Punkt, sogar die seit Ende November sieglose WSG Tirol entführte mit dem 1:0 (Spielbericht >>>) drei Zähler aus der Oststeiermark.
Damit überholten die Tiroler den TSV auch pünktlich zum Beginn der Qualifikationsrunde, Hartberg ist nur mehr Zehnter. Und das, obwohl die Hartberger nach dem frühen Rückschlag durch das spätere Goldtor von Bror Blume das deutlich stärkere Team waren.
Teilweise Unvermögen, teilweise ein sehr starker Ferdinand Oswald im WSG-Tor kosteten die Gastgeber jedoch alle Nerven.
Appelle von Tadic und Russ
"Das war wie verhext", zuckte Dario Tadic im "ORF" mit den Schultern. "Wir haben viele und richtig gute Chancen, aber drücken den Ball nicht über die Linie. Es will zur Zeit einfach nicht sein."
Im "Prolog" zur Qualifikationsrunde schenkte zumindest der Auftritt gewisse Zuversicht. "Wir wissen auf Basis der zweiten Halbzeit, dass wir das Kicken nicht verlernt haben. Wir müssen in den nächsten Wochen einfach zu punkten anfangen", appelliert der Stürmer.
Trainer Kurt Russ war mit dem Auftreten nach Seitenwechsel zufrieden, sah neben eigener Abschlussschwäche auch einen ausgezeichneten Gäste-Torhüter. Mit dem es noch zwei weitere Aufeinandertreffen im Abstiegskampf geben wird.
"Das gesamte Trainerteam und die Mannschaft sind jetzt gefordert", erinnert der Chefbetreuer, wenngleich der Vorsprung auf Schlusslicht Altach auch nach der Punkteteilung noch fünf Zähler beträgt.
WSG freut sich über wiedergefundene Bundesliga-Tugenden
Thomas Silberberger sah einen "Vorgeschmack auf den Abstiegskampf". "Durch die Halbierung der Punkte wird es extrem spannend. Alle werden versuchen, Altach auf Distanz zu halten."
Nachdem die Tiroler im vergangenen Jahr mit der Meisterrunden-Quali noch das Überraschungsteam waren, werden nun kleinere Speckknödel geformt. "Wir sind mit dem Grunddurchgang sehr zufrieden und wenn es am Ende auch Platz neun ist, dann ist das für uns eine tolle Sache", bremst Silberberger überhöhte Erwartungen.
Auch Verteidiger Raffael Behounek bilanzierte trotz des "schmeichelhaften Sieges" soweit zufrieden. "Unter dem Strich haben wir die Tugenden auf den Platz gebracht, die es braucht, um in der Bundesliga zu bestehen. Die haben wir die letzten zwei Wochen vermissen lassen. Der Sieg tut heute sehr gut."