Der TSV Hartberg will nach einer Herbstsaison ganz nach dem Geschmack der Steirer noch ein Zeichen setzen.
Mit einem Heimsieg gegen den Wolfsberger AC könnten die Blau-Weißen in der letzten Bundesliga-Runde des Jahres auf dem hervorragenden vierten Tabellenplatz überwintern. 3:0 siegten die Hartberger im ersten Saisonduell im Lavanttal, die "Wölfe" wollen am Sonntag (14.30 Uhr) aber eine Reaktion auf die bis dato deutlichste Niederlage in dieser Saison zeigen.
Hartberg historisch gut
Fünf Heimspiele ist Hartberg ungeschlagen, drei Siege in Folge gelangen zuletzt vor vertrauter Kulisse. Vier standen zuletzt von Mai bis August 2019 zu Buche.
Die 26 Punkte nach 16 Runden sind Bestwert in der Bundesliga-Geschichte der Oststeirer. Mit einem Sieg zum Jahreskehraus ist die magische 30-Punkte-Marke, die in der Vergangenheit zum Erreichen der Meistergruppe reichte, greifbar nahe.
Markus Schopp stellte sich jedoch auf viel Arbeit ein. "Spiele gegen den WAC waren für Hartberg in den letzten Jahren immer große Herausforderungen. Auch das letzte. Obwohl wir klar gewonnen haben, war das sehr lange ein Spiel auf absoluter Augenhöhe", meinte der TSV-Trainer.
Man wisse "um die Brisanz des Spiels". Sein Team hat aktuell drei Punkte Vorsprung auf die auf Rang sieben liegenden Wolfsberger. Einen Zähler liegt Hartberg vor Austria Klagenfurt, zwei vor dem Sechsten Rapid und sechs vor der achtplatzierten Austria.
Steirer wollen Fans "ein gutes Gefühl mitgeben"
Gegen den WAC muss Schopp wohl personell anpassen. Rechtsverteidiger Jürgen Heil fehlt gesperrt, Offensivmann Donis Avdijaj scheint nach seiner Rippenprellung weiter nicht voll fit. Innenverteidiger Ibane Bowat musste beim 1:1 in Klagenfurt mit einer Hüftblessur vom Feld, die Verletzung soll jedoch nicht gravierend sein.
Den heimischen Fans wolle man in die Winterpause "ein gutes Gefühl mitgeben", so Schopp. Dafür benötige es von seinen Spielern "absolute Überzeugung und Hingabe".
WAC-Coach Schmid: "Spielen aktuell den besten Fußball, seit ich hier bin"
Der WAC unterlag am vergangenen Sonntag in Salzburg mit 0:1, Manfred Schmid sah eine unbelohnte Vorstellung seiner Elf. "Es war vom Ergebnis her ein Dämpfer, aber auch ein richtig guter Auftritt, der uns Selbstvertrauen gibt", meinte der Cheftrainer der Kärntner.
Das 0:3 vor drei Monaten wollte er nicht zum Vergleich heranziehen. "Da hat uns Hartberg eiskalt erwischt. Aber wir haben unsere Mannschaft jetzt gefunden, damals waren wir noch auf der Suche nach unserer Formation", betonte Schmid - und hielt fest: "Wir spielen aktuell den besten Fußball, seit ich hier bin."
Die Wolfsberger plagten unter der Woche gesundheitliche Probleme. Nach der Partie in Salzburg erkrankten sieben Akteure, darunter die Stammspieler Jonathan Scherzer, Simon Piesinger und Augustine Boakye, an einem Magen-Darm-Virus.
Schmid hoffte bis Sonntag auf wieder erstarkte Kräfte und keine neuen Erkrankungen. Vorentscheidenden Charakter wollte er dem Auftritt in der Steiermark nicht geben: "Es sind noch viele Punkte zu vergeben, egal wie es ausgeht. Bei diesen Mannschaften kann jeder jeden schlagen."