Fast genau ein Jahr nach seinem Debüt als Rapid-Trainer hofft Robert Klauß auf ein Erfolgserlebnis zum Jubiläum.
Am Samstag (ab 17.00 Uhr im LIVE-Ticker) sind die Grün-Weißen bei der WSG Tirol in Innsbruck zu Gast, mit einem Sieg gegen den "Lieblingsgegner" könnten die Hütteldorfer ihren Platz in der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga festigen.
An seine erste Auswärtsreise nach Tirol hat Klauß aber keine guten Erinnerungen, im Vorjahr wurde die Partie nach Schneefällen kurzfristig abgesagt.
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"Es ist kein Schnee angesagt für den Spieltag", blickte Klauß erleichtert auf die Wettervorhersage. Denn Anfang Dezember 2023 saßen die Rapidler mit Hin- und Rückfahrt knapp 960 Kilometer umsonst im Bus, feierten Tage später aber trotzdem einen 2:1-Auswärtssieg bei winterlichen Verhältnissen.
In der laufenden Saison gelang der Klauß-Elf gegen die WSG ein souveränes 2:0 im August. "Das war ein klarer Sieg für uns, aber mit einer Leistung, die eher durchschnittlich war. Ich glaube, dass es jetzt deutlich schwerer werden wird, weil es ein Auswärtsspiel ist und die WSG daheim etwas mehr Gefahr ausstrahlt", sagte der Deutsche.
Viele Argumente für Rapid
Die Tiroler "spielen guten Fußball", wie Klauß betonte, auch die Grundordnung habe sich im Vergleich zum Hinspiel geändert. Dennoch sprechen viele Argumente für die Wiener. Der Tabellenzweite liegt derzeit nur drei Punkte hinter Spitzenreiter Sturm Graz, die Wattener von Trainer Philipp Semlic haben als Zehnter nur drei Punkte Vorsprung auf das Tabellenende.
Auch ein Blick auf die Statistik offenbart deutliche Vorteile für Grün-Weiß: In den vergangenen zwölf Pflichtspiel-Duellen mit den Tirolern feierte Rapid elf Siege, außerdem gab es ein Unentschieden. Zudem konnte die WSG kein einziges der sieben Bundesliga-Heimspiele gegen Rapid gewinnen.
Lazarett lichtete sich
In der Länderspielpause lichtete sich auch das Lazarett bei den Wienern. "Wenn die Jungs schrittweise zurückkommen, tut uns das gut", sagte Klauß, der sich über einen vollen Trainingsplatz freute.
So stehen die zuletzt angeschlagenen Bendeguz Bolla, Moritz Oswald, Tobias Børkeeiet und Isak Jansson wieder im Mannschaftstraining, einzig für Jansson ist ein Einsatz im Tivoli Stadion noch keine Option.
"Er ist zumindest teilweise im Training integriert", sagte der Coach. Beim schwedischen Offensivspieler müsse Klauß nun schauen, wie lange es nach der langen Verletzungspause dauert, bis er spielfähig ist.
Klauß zufrieden mit Prozess
Auf sein erstes Jahr bei den Hütteldorfern blickte Klauß zufrieden. "Es geht darum, dass man immer das Gefühl hat, es geht voran und es wird besser", sagte der 39-Jährige mit Blick auf die laufende Entwicklung. In den vergangenen zehn Jahren habe dem Verein "dieses Hoffen und Streben" nach dem 33. Titel nicht gutgetan, betonte Klauß.
"Diese Mission 33 ist mehr Bürde als Ansporn." Es gelte nun, "einfach den Weg weiter zu bestreiten, den wir jetzt gestartet sind und wo wir in einem guten Prozess sind", ergänzte er. Dieser Prozess soll am Samstag mit einer erfolgreichen Generalprobe für das Conference-League-Heimspiel gegen die Shamrock Rovers am Donnerstag weitergehen.
Talent verlängert bei Rapid - WSG hofft auf Überraschung
Torjäger Guido Burgstaller könnte in Innsbruck sein 200. Pflichtspiel in Grün-Weiß bestreiten und ebenfalls ein Jubiläum feiern.
Offensivtalent Nikolaus Wurmbrand verlängerte am Freitag indes seinen Vertrag vorzeitig bis 2028 (alle Infos >>>). Der 18-Jährige erzielte bei seinem Bundesliga-Debüt beim WAC (1:1) im September direkt ein Tor und kam bis dato in sechs Ligaspielen zum Einsatz.
Die WSG hofft auf eine Überraschung. "Wir wollen aus den letzten drei Spielen das Maximum rausholen", sagte Semlic mit Blick auf die nahende Winterpause. "Rapid ist mit der schwerste Gegner, der auf uns warten kann. Wir sind aber guter Dinge, die Mannschaft hat gut gearbeitet."
Auch bei den Tirolern kehrten einige Verletzte zurück, zudem sorgt die variable Spielanlage bei Semlic für Zuversicht. "Wir haben die Optionen, im Spiel zwischen Dreier- und Viererkette zu switchen. Das ist schön", sagte er.