Der SKN St. Pölten kann es also doch noch!
Die Niederösterreicher schreiben mit einem 3:1 beim SCR Altach (Spielbericht) nach neun Runden endlich wieder voll an - und das obwohl die "Wölfe" seit vergangener Woche als Letzter der Bundesliga feststehen.
Für Traumtor-Schützen Manuel Martic ist es genau dieser Umstand, der wohl eine der besten Saisonleistungen des SKN begünstigte: "Wir haben keinen Druck mehr, wir wissen, dass wir Letzter sind."
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch sein Coach Didi Kühbauer: "Die Mannschaft hat befreit aufgespielt und die Räume gut genutzt. Wir hätten sogar höher gewinnen können."
"Vielleicht hat das frühe Gegentor gut getan"
Dabei begann die Partie für die St. Pöltner einmal mehr denkbar schlecht: David Stec ließ in Minute 5 eine harmlose Gebauer-Flanke einfach durch, Altach-Stürmer Cheukoua schenkte den Niederösterreichern ein "Eigentor" (O-Ton Kühbauer) ein.
Doch genau dieser frühe Rückschlag weckte das Bundesliga-Schlusslicht so richtig auf: "Der Trainer prädigt uns jede Woche eine 'Scheiß-Egal-Mentalität', vielleicht hat uns das frühe Tor sogar gut getan", analysiert der doppelte Vorbereiter Daniel Luxbacher.
Starkes Debüt von Ljubicic "Junior"
Ebenfalls einen Assist darf Robert Ljubicic bei seinem ersten Bundesliga-Spiel für sich verbuchen. Der 18-jährige Bruder von Rapid-Aufsteiger Dejan Ljubicic lieferte eine starke Leistung und spielte den entscheidenden Pass vor Martic´ 3:1-Hammer.
"Robert hat ein top Spiel gemacht. So jemand hat uns zuletzt im Mittelfeld gefehlt. Er war präsent gegen und am Ball", attestiert Kühbauer dem Linksfuß, der in Halbzeit eins nach einem starken Schuss aus der Drehung seinen Profi-Premieren-Treffer nur hauchdünn verpasste.
Ljubicic ist also ein Mann für die St. Pöltner Zukunft. Doch in welcher Liga findet diese statt?
"Selbstvertrauen tanken für Relegation"
Als abgeschlagener Letzter der Bundesliga müssten die "Wölfe" eigentlich in der Relegation gegen den Dritten der Ersten Liga, aktuell die SV Ried, ran. Sollte Hartberg als derzeitiger Zweiter auch in zweiter Instanz keine Lizenz erhalten, ist St. Pölten jedoch kampflos gerettet.
Die letzten zwei Spieltage in der Bundesliga sind für die Niederösterreicher dennoch noch von großer Bedeutung. "Falls es die Relegation doch gibt, können wir in den letzten Runden jetzt nur mehr Selbstvertrauen tanken", gibt Martic die Marschrichtung für die Partien gegen die Wiener Austria (20. Mai) und die Admira (27. Mai) vor.
Egal, wie sich die St. Pöltner aus der aktuellen Saison verabschieden: Mit einer Leistung wie gegen Altach ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es auch in der kommenden Spielzeit Bundesliga-Fußball in der niederösterreichischen Landeshauptstadt zu bestaunen gibt.