Seit Wochen wird gemunkelt, nun ist es offiziell: Der spusu SKN St. Pölten trennt sich von Trainer Ranko Popovic. Die Niederösterreicher geben am Donnerstagvormittag bekannt, dass der 51-Jährige und Co-Trainer Vladica Grujic mit sofortiger Wirkung beurlaubt werden. Die interne Analyse der abgelaufenen Saison hat letztendlich zu diesem Schritt geführt.
Der SKN möchte bis kommenden Montag einen neuen Trainer präsentieren.
Popovic trat erst am 10. Oktober 2018 die Nachfolge von Didi Kühbauer an und absolvierte insgesamt 24 Pflichtspiele.
"Wir haben diesen Schritt unternommen, um die kontinuierliche Entwicklung unserer Mannschaft sicherzustellen. Das Erreichen der Meisterrunde der letzten Saison war zweifellos für den spusu SKN St. Pölten ein großartiger Erfolg, wir haben aber dennoch keine ausreichende Entwicklung des Teams gesehen. Wir werden mit Ranko Popovic und Vladica Grujic in den kommenden Tagen ein Treffen vereinbaren und eine vernünftige Lösung der vertraglichen Situation finden, davon bin ich überzeugt. Ich möchte trotzdem Ranko und Vlado herzlich für den Einsatz danken, beide haben mit viel Engagement und Herzblut den Job gemacht. Eine Bestätigung unseres Weges sieht man zum Beispiel an den Spielern Sandro Ingolitsch und Husein Balic, die im Aufgebot von Werner Gregoritsch für die U21 EM sind. Husein hat ja vorgestern auch das spielentscheidende 3:1 beim Testspiel gegen Frankreich erzielt. Das freut uns sehr!", erklärt Generalmanager Andreas Blumauer.
14 Niederlagen
Die Meistergruppe erreichte St. Pölten dank eines Laufs zu Saisonbeginn. Vor dem Startschuss in die finale Phase wurde Popovic Ende März bereits hinterfragt, der Verein hielt schlussendlich aber am 51-Jährigen fest. St. Pölten beendete die Meistergruppe dann auf Rang sechs, zum Abschluss setzte es ein 0:7 bei Meister Salzburg. Es war die fünfte Niederlage in Folge. Die Performance der letzten Wochen der abgelaufenen Saison hänge mit der nun getroffenen Entscheidung "schon zusammen", meinte Blumauer.
Mit Popovic und Grujic soll in den kommenden Tagen eine Lösung gefunden werden. Der Vertrag des ehemaligen Sturm-Profis läuft noch bis Sommer 2020. Wie Blumauer gegenüber der APA meinte, gebe es mehrere Kandidaten für den Posten des neuen Cheftrainers. Medial wurde bereits im März der Deutsche Alexander Schmidt ins Spiel gebracht. Der 50-Jährige arbeitete zuletzt im Nachwuchsbereich von Red Bull Salzburg. Im März soll Schmidt den St. Pöltnern noch abgesagt haben.
Neuer Trainer bis Montag
Spätestens zum Auftakt der Sommervorbereitung am Montag soll St. Pöltens neuer Coach feststehen. Nächste Woche könnten die Niederösterreicher auch Kunde von der FIFA erhalten. St. Pölten ist zuversichtlich, dass der Weltverband die seit Jänner geltende Transfersperre für den Verein aufhebt. Hintergrund ist ein Rechtsstreit um Ex-Spieler Alhassane Keita, der bei der Ausfechtung einer Klage seines Ex-Clubs Aradippou (CYP) den Bundesligisten belastet haben soll. Die noch ungelöste Causa soll die Trainersuche laut Blumauer nicht beeinflussen.
Vor St. Pölten hatte sich in der Sommerpause auch Sturm Graz vom bisherigen Trainer Roman Mählich getrennt, Nestor El Maestro übernahm. Bei der Austria folgte Christian Ilzer Interimscoach Robert Ibertsberger nach. Der WAC nahm als Ilzers Nachfolger daraufhin Gerhard Struber unter Vertrag. Beim LASK folgte Valerien Ismael dem zu Wolfsburg abgewanderten Oliver Glasner nach.