In erster Linie ist es ihre Aufgabe, Spieler für die Profis zu entwickeln.
Doch für die Amateure-Teams der Bundesliga-Klubs zählen natürlich auch Ergebnisse - die einen wollen die Liga halten, die anderen in eine höhere Leistungsstufe. Und spätestens, wenn die zweithöchste Spielklasse im Sommer 2018 aufgestockt wird, sollte es das Ziel sein, als eines der drei spielberechtigten Amateure-Teams mit von der Partie zu sein.
Doch wie gut waren die Amateure im abgelaufenen Herbst?
LAOLA1 hat sich die Talenteschmieden der zehn Bundesligisten angesehen und gibt Auskunft über die sportliche Entwicklung sowie jene Spieler, die besonders aufgefallen sind:
FC Red Bull Salzburg - FC Liefering
Liga: Erste Liga
Tabellenplatz: 3
Der FC Liefering ist furios in die zweithöchste Spielklasse gestartet und blieb in den ersten 13 Spielen ungeschlagen, seither läuft es aber gar nicht mehr nach Wunsch – sechs sieglose Runden in Folge. Das hat nicht zuletzt mit der hohen Spieler-Fluktuation zu tun, Trainer Thomas Letsch setzte bisher nicht weniger als 27 verschiedene Spieler ein. Der Kader der „Jung-Bullen“ kommt ohne Routinier aus, es sind fast ausschließlich Talente unter 20 Jahren im Einsatz. Der jüngste Stammspieler ist der erst 17-jährige Hannes Wolf, der schon zehn Scorerpunkte sammeln konnte. Offensiv stechen Mergim Berisha (18 Jahre, 11 Tore/1 Assist) und Samuel Tetteh (20, 10/5) heraus.
FK Austria Wien
Liga: Regionalliga Ost
Tabellenplatz: 1
Die Jung-Veilchen haben einen bärenstarken Herbst hinter sich und führen die Tabelle in der Ostliga mit zehn Siegen aus 15 Spielen an – wobei Verfolger Ritzing bei zwei Spielen weniger nur einen Zähler Rückstand hat. Trainer Andreas Ogris setzt dabei größtenteils auf bewährte Kräfte. Von den ganz Jungen hat sich vor allem der erst 17-Jährige Dominik Fitz hervorgetan. Top-Torschütze ist Alexander Frank (22) mit zehn Treffern, Manprit Sarkaria (20) hat insgesamt elf Scorerpunkte gesammelt.
SCR Altach
Liga: Regionalliga West
Tabellenplatz: 3
Grödig (47 Punkte) und Anif (44) machen sich den Titel in der Westliga aus, dahinter folgen schon die Altacher Amateure (30). Kurios: Die Vorarlberger haben in 18 Runden kein einziges Mal Unentschieden gespielt – zehn Siege, acht Niederlagen. Der Go-to-Guy der Mannschaft von Didi Berchtold ist der 23-jährige Schweizer Gabriel Lüchinger, der im Sommer von Balzers gekommen ist und auch schon zwei Mal in der Bundesliga im Einsatz war – er hat in 15 Partien neun Tore und sechs Assists angeschrieben. Der 16-jährige Daniel Nussbaumer spielt ebenso regelmäßig wie die 17-jährigen Benjamin Ozegovic, Johannes Tartarotti und Valentino Müller.
FC Admira Wacker Mödling
Liga: Regionalliga Ost
Tabellenplatz: 8
Im Sommer hatte Thomas Darasz für den abgewanderten Rolf Landerl übernommen und einen klassischen Fehlstart hingelegt – nur drei Punkte in den ersten zehn Runden. Danach übernahm Ernst Baumeister und seither läuft es für die Talente der Südstädter wie geschmiert – fünf Siege, ein Remis. Der im Sommer von Donaufeld verpflichtete und unter Baumeister vom Sechser zum Mittelstürmer umfunktionierte Sasa Kalajdzic (19) erzielte seither acht Treffer. Mit Florian Fischerauer und Lukas Malicsek zählen zwei 17-Jährige zum Stammpersonal.
SK Rapid Wien
Liga: Regionalliga Ost
Tabellenplatz: 10
Unter Neo-Coach Muhammet Akagündüz lief es für Rapid II zunächst richtig gut, doch je länger der Herbst dauerte, umso mehr verloren die Grün-Weißen den Faden – nur ein Zähler konnte in den letzten sechs Spielen der Herbstsaison eingefahren werden. Zwei Spieler haben mehr als zwei Treffer auf dem Konto, nämlich jeweils sechs – Alex Sobczyk (19), der vor einem Jahr aus Salzburg zurückgekehrt ist, und der 22-jährige Kroate Dino Kovacec, der noch dazu vier Assists verbuchen konnte.
SK Sturm Graz
Liga: Regionalliga Mitte
Tabellenplatz: 13
In der vierten Saison unter Markus Schopp kamen die jungen Steirer nur langsam auf Touren, erst im neunten Spiel konnte der erste Sieg eingefahren werden. Vor allem defensiv lief es im Herbst nicht nach Wunsch. Die Grazer müssen sich hüten, nicht zu lange gegen den Abstieg zu kämpfen. Der erst 16-Jährige Romano Schmid spielt regelmäßig. Die Entdeckung gegen Herbst-Ende war der rechte Flügelspieler Michael John Lema (17) aus Tansania, der in sieben Spielen drei Tore erzielt hat.
SKN St. Pölten
Liga: Regionalliga Ost
Tabellenplatz: 14
Die jungen „Wölfe“ sind in der Ostliga akut abstiegsgefährdet, liegen nur auf dem vorletzten Platz, haben mit elf Treffern die zweitwenigsten erzielt und mit 36 Gegentoren die meisten kassiert. Nachdem Jochen Fallmann – zumindest interimistisch – zum Coach der Kampfmannschaft aufgestiegen ist, hat sich Thomas Flögel im Oktober auf die Trainerbank gesetzt. Der 19-jährige Verteidiger Aleksandar Vucenovic ist mit seinen zwei Toren der einzige Spieler, der mehr als einen Treffer erzielen konnte.
Wolfsberger AC
Liga: Kärntner Liga
Tabellenplatz: 1
Nach dem Abstieg sind die jungen „Wölfe“ auf dem besten Weg, den sofortigen Wiederaufstieg in der Regionalliga Mitte zu schaffen, doch vor allem Lendorf, SAK Klagenfurt und Ferlach sind für die Truppe von Harald Tatschl ernsthafte Konkurrenten im Titelkampf. Besonders empfohlen hat sich Stürmer Marcel Holzer (18), der dank seiner zehn Tore in den ersten elf Spielen (insgesamt elf Tore) drei Mal bei den Profis ran durfte. Der 17-jährige Amar Hodzic hat auch schon elf Treffer bejubeln dürfen.
SV Mattersburg
Liga: Burgenlandliga
Tabellenplatz: 1
Die Amateure des SV Mattersburg wollen nach dem Abstieg sofort wieder zurück in die Ostliga und führen die Burgenlandliga auch punktegleich mit den Parndorfer Amateuren an. Nur zwei der 16 Spiele gingen verloren, mit 48 erzielten Treffern ist die Truppe von Markus Schmidt die Torfabrik der Liga. Das liegt nicht nur an Barnabas Varga (8 Tore), der zuletzt schon regelmäßig Bundesliga gespielt hat, und Florian Templ (7 Tore), sondern auch am 21-jährigen Michael Drga (7 Tore), der aus St. Pölten gekommen ist und Christoph Halper (6 Tore) – der 18-Jährige ist im Sommer aus Salzburg gekommen.
SV Ried
Liga: OÖ Liga
Tabellenplatz: 10
Nach einem durchwachsenen Herbst mit sechs Siegen, einem Remis und acht Niederlagen stehen die jungen Innviertler im Mittelfeld der Tabelle, haben weder mit dem Titelkampf noch mit jenem um den Klassenerhalt etwas zu tun. Bester Torschütze ist mit Miron Muslic ein 34-jähriger Routinier – fünf Treffer. Eines der hoffnungsvollsten Talente der Wikinger ist der 18-jährige Albin Ramadani, der es immerhin schon auf vier Tore und einen Assist gebracht hat.