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Wer wird Meister? Alle tippen auf Salzburg

Alle zwölf Bundesliga-Trainer stellen sich einer Umfrage der APA:

Wer wird Meister? Alle tippen auf Salzburg Foto: © GEPA

Für die Trainer der österreichischen Fußball-Bundesligisten bestehen wenig bis keine Zweifel, wer die am Freitag beginnende Saison als Meister abschließen wird.

Titelverteidiger Red Bull Salzburg wurde in der APA-Umfrage von den Betreuern wieder einmal als haushoher Favorit genannt, als größter Herausforderer gilt Vize-Champion Sturm Graz. Einen heißen Tipp, wer diesmal in die Rolle des Überraschungsteams schlüpfen könnte, haben die Coaches nicht.

Dafür besteht in der Meisterfrage Einigkeit. "Dass Salzburg sich nur selbst schlagen kann, liegt auf der Hand. Sie sind ein Krösus in Österreich, der kaum erreichbar ist", meinte Sturm-Betreuer Christian Ilzer.

Austria-Coach Manfred Schmid hält die Chancen für einen neuerlichen Titelgewinn der "Bullen" für "sehr, sehr hoch. Man braucht schon eine perfekte Saison, dass man gegen Salzburg eine Chance hat", sagte der Wiener.

Die Antworten der zwölf Trainer der österreichischen Fußball-Bundesligisten in einer Umfrage, die die APA - Austria Presse Agentur vor der am Freitag beginnenden Saison 2022/23 durchgeführt hat:

Fragen:

1.) Wie hoch ist die Chance, dass Salzburg diesmal nicht Meister wird, und wer könnte der größte Herausforderer sein?

2.) Wer könnte die Überraschungsmannschaft der Saison werden?

3.) Wie beurteilen Sie die ersten Länderspiele unter Ralf Rangnick?

4.) Wäre Ihrer Meinung nach ein Überdenken des Ligaformats, insbesondere der Punkteteilung, angebracht?

Matthias Jaissle (Red Bull Salzburg):

Matthias Jaissle (Red Bull Salzburg):
Foto: © GEPA

1.) "Ich glaube, dass Sturm, aber auch Rapid und die Austria wieder einen Top-Job machen werden. Auch der WAC hat letztes Jahr über weite Strecken hervorragenden Fußball gespielt. Das werden auch dieses Jahr die Rivalen sein, die oben mitspielen."

2.) "Das ist immer spannend, das zu sehen. Letztes Jahr war es ein Stück weit Klagenfurt, die es gut gemacht haben, auch gegen uns. Ich bin gespannt, wer es dieses Jahr wird."

3.) "Es war ein super Auftakt und eine coole Geschichte bislang. Ich bin überzeugt, dass da noch viel Positives auf den ÖFB wartet. Die Nationalmannschaft hat eine klare Handschrift inne, das hat man gesehen. Ich bin sehr überzeugt, dass es in die richtige Richtung geht."

4.) "Da ich keinen Einfluss darauf habe, mache ich mir überhaupt keine Gedanken über solche Geschichten. Ich nehme die Punkteteilung hin, wie sie ist. Sie hat es nicht ermöglicht, uns den Titel wegzunehmen, deshalb wollen wir dieses Jahr auch wieder über die komplette Saison richtig gut performen. Es ist klar, dass es durch die Punkteteilung wieder eng wird, selbst, wenn man sich einen gewissen Vorsprung erarbeitet hat."


Christian Ilzer (Sturm Graz):

Christian Ilzer (Sturm Graz):
Foto: © GEPA

1.) "Dass Salzburg sich nur selbst schlagen kann, liegt auf der Hand. Sie sind ein Krösus in Österreich, der kaum erreichbar ist. Bei LASK, WAC, Austria, Rapid sehe ich den Umbruch doch nicht so groß, wie es gewirkt hat. Wenn man die Transfers anschaut, nehmen sie sich sehr viel vor. Wir dazu, das sind die vermeintlichen Herausforderer. Aber vom Meistertitel zu reden: Der gehört Salzburg, den haben sie gebucht."

2.) "Es wird wieder einen vermeintlich Kleinen geben, der ein sehr intensives Wörtchen um die Meistergruppe mitreden wird. WSG Tirol wird sicher ein Top-Team haben, die sind kadertechnisch gut aufgestellt. Sie beweisen seit Jahren eine Kontinuität am Trainersektor und schmeißen nie die Nerven weg."

3.) "Mit jedem guten Spiel schnellt die Erwartungshaltung der Österreicher nach oben. Das Team hat gegen wirkliche Topnationen mit einem extrem intensiven, aktiven Spiel am Ende einer Meisterschaft den einen oder anderen wirklich überrascht und super Leistungen gezeigt. Das stimmt mich zuversichtlich, dass dieser Weg auch so weitergeht. Wie Ralf Rangnick gesagt hat, brauchen wir uns nicht künstlich klein zu machen, sondern können uns auch gegen die Großen etwas zutrauen."

4.) "Fairnessmäßig verstehe ich jeden einzelnen, der sich kritisch äußert, weil im Grunddurchgang alles nur die Hälfte wert ist, was du leistest. Das kann fatal enden in alle Richtungen. Es ist ein Gemetzel im Februar und März rund um den Strich. Das ist beinhart. Was das Showgeschäft betrifft, ist es natürlich top. Und wir sind Teil davon. Ich habe mich immer als Fan dieses Modus geäußert, weil es von Anfang an spannend ist."


Manfred Schmid (Austria Wien):

Manfred Schmid (Austria Wien):
Foto: © GEPA

1.) "Die Chancen sind natürlich sehr, sehr hoch. Ich glaube aber, dass sich einige Mannschaften gut verstärkt haben, ob das jetzt Sturm Graz oder Rapid ist. Man braucht schon eine perfekte Saison, dass man gegen Salzburg eine Chance hat."

2.) "Es ist schwierig. Ich denke, dass man einen Aufsteiger nie unterschätzen darf, da gibt es eine Euphorie, das hat man bei Klagenfurt gesehen. Ich könnte mir vorstellen, dass auch Ried eine gute Rolle spielt."

3.) "Die Spiele habe ich als sehr gut gesehen, ich hatte das Gefühl, dass er sehr viel ausprobiert hat, dass er auch noch nicht seine Stamm-Mannschaft gefunden hat in der kurzen Zeit. Aber es hat vieles richtig gut funktioniert. Man muss ihn jetzt einmal in Ruhe arbeiten lassen. Der österreichische Kader ist sehr gut, da konnte man schon etwas erwarten. Aber nicht in der Kürze, und das hat er denke ich sehr gut hingebracht."

4.) "Grundsätzlich ist der Modus spannend für die Zuschauer. Es gibt viele Entscheidungsspiele. Das war sehr interessant. Aber wenn es wie bei der Admira läuft, ist das sehr bitter und auch nicht fair. Für Trainer ist es schwierig, man hat pausenlos Druck. Und es gibt kein Mittelfeld, in dem man Spieler oder eine Mannschaft entwickeln kann. Das fehlt mir ein wenig. Aber ich kann ganz gut damit leben."


Robin Dutt (WAC):

Robin Dutt (WAC):
Foto: © GEPA

1.) "Null Prozent. Am nächsten werden ihnen wahrscheinlich die Mannschaften kommen, die am finanzkräftigsten sind. Das sind Sturm, Rapid, LASK und wenn ich die Ablösesummen von Austria Wien dieses Jahr sehe, dann müssen wir, auch wenn es der Kollege Schmid nicht gern hört, auch die Austria dazunehmen."

2.) "Es wäre keine Überraschungsmannschaft, wenn ich sie jetzt schon kennen würde. Es sind viele Mannschaften neu aufgestellt, von daher will ich da keinem so frühzeitig so eine Rolle geben."

3.) "Er ist ein sehr erfahrener Trainer und vor allem kennt er den österreichischen Markt gut. Er hat ihn zum Teil mit der Red-Bull-Schule auch mitgeprägt. Von daher kann er dem österreichischen Fußball auch helfen, sich nochmal weiterzuentwickeln, obwohl er sich eh schon in den letzten Jahren gut entwickelt hat."

4.) "Es kommt immer auf deine Ausgangssituation an. Dieses Jahr hätten wir uns sie nicht gewünscht, weil wir Zweiter nach dem Grunddurchgang waren und wir durch die Punkteteilung dann wieder kämpfen mussten. Wenn du mal eine Saison erwischt, wo du mal nicht so gepunktet hast, bist du natürlich dankbar dafür, wenn es sie gibt. Die Spannung ist sicherlich was Positives, sportlich fair ist er nicht unbedingt. Es landen nicht unbedingt diejenigen auf dem Tabellenplatz, die über die Saison die beste Leistung gebracht haben. Von daher gibt es Für und Wider."


Ferdinand Feldhofer (Rapid):

Ferdinand Feldhofer (Rapid):
Foto: © GEPA

1.) "Salzburg hatte einen eher kleineren Umbruch im Vergleich zu den letzten Jahren, sie werden die großen Gejagten und absoluten Topfavoriten bleiben. Sturm hatte keinen Abgang eines Stammspielers und hat sich noch verstärkt, sie sind also auch nicht schlechter geworden. Dahinter sind wir, der LASK, Austria oder der WAC, die eine ähnliche Ausgangsposition haben."

2.) "Das kann jeder sein, da traue ich mir keinen Tipp abzugeben."

3.) "Das Wichtigste ist, dass man Ruhe bewahrt und ihn bis zur EM-Endrunde arbeiten lässt - da gehe ich davon aus, dass man sich qualifiziert. Danach sollte man seine Arbeit beurteilen und bewerten. Der Start war gut, da gibt es nichts zu meckern."

4.) "Es ist für alle nicht direkt Beteiligten extrem spannend, wenn es bis zur letzten Minute nicht sicher ist, wer Dritter, Sechster oder der Absteiger ist. Fair ist es eher nicht. Es kostet Existenzen, Einzelschicksale und Vereine. Bei der Punkteteilung könnte man sicher eine andere Lösung finden."


Peter Pacult (Austria Klagenfurt):

Peter Pacult (Austria Klagenfurt):
Foto: © GEPA

1.) "Die Chance ist gering. Die größten Herausforderer sind Sturm und Rapid, die haben sehr gut eingekauft."

2.) "Da will ich mich auf keinen Club festlegen. Von der Papierform her sollten Salzburg, Rapid, Austria, Sturm und LASK unter den ersten fünf sein, der Rest wird um die Plätze sechs bis zwölf spielen."

3.) "Man sollte einmal die Kirche im Dorf lassen. Wir haben von vier Spielen eines gewonnen, eines unentschieden gespielt und zwei verloren. Ich bin überhaupt kein Gegner von Rangnick, ich kenne seine Philosophie schon seit Jahren. Man muss einmal abwarten. Er hat einen sehr guten Kader."

4.) "Man sieht, auch wenn du einen verpatzten Grunddurchgang spielst, kannst du die Liga halten, aber ob das der Stein der Weisen ist, weiß ich nicht. Ich kenne noch als Spieler das obere, mittlere und untere Play-off. Dann ist man immer zur Zehnerliga zurückgekommen, die den österreichischen Fußball stark gemacht hat."


Thomas Silberberger (WSG Tirol):

Thomas Silberberger (WSG Tirol):
Foto: © GEPA

1.) "Die Chance liegt zwischen null und fünf Prozent, größter Herausforderer wird Sturm sein."

2.) "Das kann ich nicht sagen, aber es wird definitiv wieder eine geben."

3.) "Man hat einen neuen Spirit gesehen, vor allem in den ersten Spielen gegen Kroatien und Dänemark hat man gesehen, dass ein frischer Wind drin ist. Deshalb glaube ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

4.) "Heuer hat man zum ersten Mal gesehen, dass der Modus extrem unfair ist, weil ein Club abgestiegen ist, der mehr Punkte gehabt hat als ein anderer. Aber die Vereine haben sich entschlossen, den Modus beizubehalten. Man könnte die Punkte auch vierteln, Salzburg wird immer Meister werden."


Dietmar Kühbauer (LASK):

Dietmar Kühbauer (LASK):
Foto: © GEPA

1.) "Salzburg wird höchstwahrscheinlich wieder Meister werden. Sturm hat von der Stamm-Mannschaft keinen verloren, Rapid hat viel eingekauft und sich verstärkt, deshalb werden sie wieder eine Rolle spielen. Wir wollen auch dabei sein, aber grundsätzlich sind die Mannschaften, die Herausforderer sind, immer dieselben, und da zähle ich uns schon dazu."

2. "Das hängt oft von einem guten Start ab. Der, der einen Lauf bekommt, wird oben dabei sein können."

3. "Es ist zumindest neue Energie reingekommen. Ich hoffe, es bleibt auf diesem Level. Ein gutes Nationalteam hilft uns allen."

4. "Ich war von der ersten Minute kein Befürworter der Punkteteilung. Man sollte das haben, was man sich erarbeitet hat. Jetzt ist ein Team abgestiegen, das eigentlich mehr Punkte gehabt hätte. Unten könnte man die Punkte beibehalten, und oben ist es auch so eine Geschichte. Es ändert nichts daran, dass Salzburg wahrscheinlich wieder davonzieht."


Miroslav Klose (SCR Altach)

Miroslav Klose (SCR Altach)
Foto: © GEPA

1.) "Salzburg ist auch in der nächsten Saison der große Favorit. Zuletzt sind sie mit großem Abstand Meister geworden und wenn eine Mannschaft über so viele Jahre dominiert, geht es für die anderen sicher zunächst darum, die Lücke zu schließen. Sturm Graz war in der vergangenen Saison erster Verfolger und wird versuchen, nun wieder einen Schritt näher zu rücken."

2.) "Wir konzentrieren uns vor allem auf uns und wollen uns von Spiel zu Spiel steigern. Dann wird man sehen, wo wir am Ende landen."

3.) "Ich habe die ersten Spiele unter Ralf Rangnick gesehen und was ich gesehen habe, macht sicher auch Mut für die kommenden Aufgaben. Österreich spielt unter Rangnick sehr aktiv und zwingt die Gegner zu Fehlern. Ich denke, das kann mit diesem Spielermaterial gut funktionieren."

4.) "Mit dem Modus habe ich mich schon beschäftigt. Ob das jetzt ein Vor- oder Nachteil ist, das wird man sehen. Das kann man so nie sagen. Wenn man sich Sachen vornimmt und die dann doch nicht umgesetzt werden können, bringt es nichts, wenn man sich vorher Gedanken macht, wie der Modus ist. Es kann schon sein, dass es der Mannschaft am Schluss helfen kann."


Christian Heinle (Ried):

Christian Heinle (Ried):
Foto: © GEPA

1.) "Die Chance ist relativ gering, weil Salzburg über einen langen Zeitraum viel aufgebaut hat. Am ehesten Konkurrenz machen kann Sturm, wobei die Wiener Vereine extrem gut investiert haben."

2.) "Die sechs Clubs oben sollten relativ klar sein - Salzburg, Rapid, Austria, Sturm, LASK und WAC. Aber wenn einer davon schwächelt, werden alle probieren, da zu sein."

3.) "Sehr positiv. Man sieht ganz klar, was der Weg sein soll. Wir spielen und pressen deutlich aktiver. Entscheidend wird sein, wie man es schafft, Spieler einzubinden, die nicht die Red-Bull-Philosophie verinnerlicht haben. Da gibt es einige mit hoher Qualität."

4.) "Einmal profitiert man, einmal nicht. Meine ganz klare Meinung ist, die Trennung in Meister- und Qualifikationsgruppe macht es spannend, aber von der Punkteteilung halte ich nichts."


Klaus Schmidt (Hartberg):

Klaus Schmidt (Hartberg):
Foto: © GEPA

1.) "Die Chance ist ganz, ganz gering, dass jemand Salzburg den Titel streitig macht, vielleicht bei fünf Prozent. Die größten Herausforderer werden Rapid und Sturm sein."

2.) "Das kann man im Vorhinein nicht sagen, sonst wäre es keine Überraschung. Ich glaube aber, dass wieder ein Club in der Meistergruppe sein wird, mit dem man nicht gerechnet hat."

3.) "Die Nationalmannschaft hat gegen unheimlich schwierige Gegner eine sehr gute Performance abgeliefert. Jetzt muss man schauen, was in den nächsten Partien passieren wird."

4.) "Man sollte es überdenken. Im Titelkampf wird sich auch durch die Punkteteilung nicht viel ändern, unten profitiert immer nur einer von der Reduktion. Für die anderen wird es extrem schwierig, sich auf die nächste Saison vorzubereiten. Ich bin dafür, die Punkteteilung oben beizubehalten und unten zu streichen."


Markus Mader (Austria Lustenau):

Markus Mader (Austria Lustenau):
Foto: © GEPA

1.) "Ich denke, dass es eine ganz klare Sache ist, dass Salzburg wieder Meister wird. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 99,9 Prozent."

2.) "Es wäre schön, wenn wir es dieses Mal werden, aber wir wissen auch, dass das ein schöner Traum ist. Wer es dann wirklich wird, kann ich nicht sagen."

3.) "Sehr positiv. Man hat ganz klar eine Struktur im Spiel gesehen, was sie vorhaben und dass sie mutig waren. Da haben wir auch den Kader dazu, weil schlussendlich sind ja gute Spieler aktiv, die sich in den besten Ligen Europas tummeln, in der Bundesliga, in der spanischen Liga, in England. Das heißt, man kann da schon einen Anspruch stellen. Ich glaube, dass das schon der richtige Weg ist, dass Rangnick sagt, wir wollen nicht die graue Maus sein, sondern wir wollen zu den Top-Teams in Europa zählen."

4.) "Die Punkteteilung ist zugleich Fluch wie Segen. Es hat Mannschaften gegeben, die davon profitiert haben. Das sind die, die hinten dran sind, die kommen dann durch die Teilung wieder ran. Es gibt aber auch Mannschaften, die werden benachteiligt, weil ihnen die Punkte, die sie während der Saison angesammelt haben, einfach weggenommen werden. Es ist schwierig, das Format ist einfach so, damit muss man leben. Wenn irgendjemand eine bessere Idee hat, dann muss er aufstehen und das Format bringen."

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