Der SK Rapid setzte sich im Nachtragsspiel der 16. Runde der Admiral Bundesliga 2:1 gegen die WSG Tirol durch (zum Spielbericht >>>).
Allerdings gab es nicht nur Positives zu bereden nach dem Spiel. Auch das Nachtragsspiel blieb nicht von Schneefällen verschont, Rapid-Kapitän Guido Burgstaller war vor allem über die Platzverhältnisse und die Witterungsbedingungen verärgert.
Burgstaller: "Viel zu gefährlich"
Im Interview bei "Sky" fand der Stürmer deutliche Worte: "Jeder der das Spiel gesehen hat, weiß, was es schwierig gemacht hat. Für die Tiroler und auch für uns war es ein Spiel, was niemals angepfiffen werden darf - meiner Meinung nach viel zu gefährlich."
Damit war aber noch nicht genug, Burgstaller ging noch weiter: "Wir haben es trotzdem angenommen und sind glücklich, dass wir gewonnen haben. Aber da kann man nur die Bundesliga hinterfragen, warum man das heute durchziehen musste."
Über die Leistung seiner Mannschaft hatte Burgstaller natürlich auch was zu sagen: "Wir wollen natürlich ein bisschen über die spielerische Linie kommen, das ist uns in der ersten Halbzeit nicht so gelungen. In der zweiten Halbzeit wollten wir mehr über die Tiefe kommen, mit tiefen Bällen. Das hat mit Marco Grüll und Nicolas Kühn ganz gut funktioniert."
"Dann haben wir uns ein Chancenplus erarbeitet, wo wir aber früher 2:0, 3:0 führen müssen. Zum Schluss ist es nochmal eng geworden, weil wir in der einen oder anderen Situation zu ungenau waren. Aber auf dem Platz war heute nicht mehr möglich", analysierte der Rapid-Spieler.
Seidl: "Wollen mit dem dritten Sieg anschließen"
Der Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:0 für Rapid, Matthias Seidl, äußerte sich ebenfalls zur Leistung seines Teams: "Wir haben gewusst dass es eine richtig schwere Partie wird. In den letzten Tagen haben wir viele Busfahrten hinter uns gebracht, wir haben gewusst dass es mit den Bedingungen heute ganz schwierig wird."
"Wer schnell nach vorne spielt, vielleicht das erste Tor macht und zielstrebiger aufs Tor geht, gewinnt die Partie. Ich glaube, wir haben verdient gewonnen."
Angesprochen auf die bessere Effizienz meinte Seidl: "Wir haben uns vorgenommen, dass wir vor dem Tor besser werden, dass wir konzentrierter abschließen. Dass es heute 'sau perfekt' war, würde ich nicht sagen, wir haben genug andere Chancen gehabt und haben leider das dritte Tor nicht gemacht. Dann ist es am Ende nochmal eng geworden."
Nach dem Sieg gegen Blau-Weiß ist es für die Hütteldorfer der zweite Sieg in Folge. Das gibt Selbstvertrauen: "Wir können für das letzte Spiel im Herbst gegen Red Bull ein gutes Gefühl mitnehmen. Wir haben zwei Partien in Folge gewonnen und wollen am Samstag den Dritten mitnehmen."
Neo-Coach Klauß: "Macht wenig Sinn, umfassend zu analysieren"
Über den Sieg sagte der neue Rapid-Coach Robert Klauß: "Es macht wenig Sinn, das umfassend zu analysieren. Man hat gesehen, dass es viel Zufall war, viele zweite Bälle, viele Fehler, die man ausnutzen konnte. Unsere Tore waren superschön rausgespielt, das war schön. Wir haben leidenschaftlich verteidigt."
"Wir haben zu viele Fehler gehabt im Spielaufbau, weil wir zu viel direkt gespielt haben. In der zweiten Hälfte haben wir deutlich zielstrebiger gespielt. Wir haben gesagt, dass wir den Ball schneller hinter die Kette bringen wollen, unsere Stärken im Tempo ausnutzen. Das haben wir dann bei den zwei Toren gut gemacht", hieß es weiter.
Für Klauß war es der zweite Sieg im zweiten Spiel. Historisch - zumindest für einen neuen Rapid-Trainer. Er selber meinte: "Ich hoffe, dass ich irgendwann wegen etwas anderem in den Geschichtsbüchern lande, nicht nur wegen diesen zwei Siegen. Wir genießen den Moment, haben eine lange Rückfahrt vor uns und müssen uns dann schnell auf Salzburg vorbereiten. Deswegen war es ein schöner Ausflug heute."
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Silberberger sauer: "Zipft mich an"
Zur Niederlage seines Teams fand WSG-Trainer Thomas Silberberger deutliche Worte zur Ursache: "Die eigene Blödheit. Mich zipft das an, weil wir besser ins Spiel gekommen sind, uns mit den Bedingungen besser zurecht gefunden haben und dann schenken wir das so her. Zehn Minuten vor der Pause und zehn Minuten nach der Pause schenken wir Rapid die Überhand in dem Match."
Auch danach sparte er nicht mit Kritik: "Die Tore waren furchtbar verteidigt, das muss man ganz ehrlich sagen. Beim 1:0 sind wir nur Passagier und laden sie zum Kombinationsfußball ein, auf diesem Boden. Das 2:0 war auch wieder leicht zu verteidigen. Selber haben wir nicht viel vorgefunden."
Angesichts der schwierigen Wetterverhältnisse in Tirol merkte er an: "Die Vorbereitung war für uns desaströs, die einzige grüne Fläche in Tirol ist dieser Platz hier. Wir sind seit dem Wintereinbruch nur mehr am Improvisieren. Es ist eine extrem schwierige Situation für uns."
"Wir schauen dann schon, dass wir eine Kunstrasenfläche kriegen. Du weißt vormittags um 9 Uhr noch nicht, wo du um 14 Uhr dann trainierst. Die Mannschaft muss permanent auf Abruf sein", fügte er hinzu.
WSG-Spieler Kronberger: "Müssen das Tor machen"
Die gute Leistung der WSG wurde nicht belohnt. So analysierte Luca Kronberger die Pleite: "In der ersten Halbzeit müssen wir das Tor machen, dann gehen wir mit einer Führung in die Halbzeit. Dann schaut auch die zweite Halbzeit für uns besser aus."
Für den Gegner hatte der WSG-Akteur lobende Worte: "Es ist immer noch Rapid Wien, das ist eine der besten Mannschaften in Österreich. Es war klar, dass sie früher oder später auch Chancen haben werden. Gerade beim ersten Tor waren wir nicht nah genug beim Mann, nicht aggressiv genug. Das bestraft Rapid."
Zwei gute Leistungen - nichts Zählbares. So schaut die Bilanz der WSG in Anbetracht der vergangenen beiden Liga-Partien aus: "Uns ist es natürlich lieber, wenn wir die Siege einfahren. Dass es schwer wird, haben wir von Anfang an gewusst. Jetzt steht Blau-Weiß Linz an, wir sind bereit und werden dahin fahren, um drei Punkte zu holen."