Immer wieder wechselte in dieser Saison der Abwehr-Partner von Samson Baidoo in der Innenverteidigung des FC Red Bull Salzburg.
Mit 19 Gegentreffern zeigte sich die Defensive in der ADMIRAL Bundesliga im Herbst 2024 noch verwundbarer als die Konkurrenten Sturm Graz (16), Austria Wien (14) und Rapid (15).
Kritiker warfen der Abwehr samt des 20-jährigen Samson Baidoo immer wieder fehlende Erfahrung vor. Einen Routinier brauche es für die Innenverteidigung, lautete der Tenor. Aus diesem Grund wurde auch der 28-jährige Maximiliano Caufriez per Leihe an Land gezogen.
Gadou gelingt Durchbruch
Aber nicht er, sondern ausgerechnet ein 18-Jähriger löst jetzt das Abwehrproblem der "Bullen". Seit dem Gastspiel gegen die Wiener Austria ist neben Baidoo Jaone Gadou gesetzt, so auch beim 1:0-Heimsieg gegen den WAC. Der Franzose wurde im Sommer für kolportierte zehn Millionen Euro von PSG losgeeist und dürfte früh seinen Salzburg-Durchbruch erleben.
"Dass irgendwann der Punkt kommt, wo der Junge hineinmuss, war klar. Dass es so schnell und auf die Art und Weise gegangen ist, freut mich", so Cheftrainer Thomas Letsch auf LAOLA1-Nachfrage.
In den letzten vier Spielen präsentierte sich das französisch-österreichische Gespann äußerst stark. Lediglich zwei Mal musste Alexander Schlager hinter sich greifen, beide Male nach einem Standard (Ecke gegen Sturm, Elfmeter in Altach).
"Ich habe keine Ahnung, wie sich die zwei unterhalten. Wobei Joane Gadou Englisch gut versteht und sogar ein bisschen Deutsch. Ob er Sammys Deutsch versteht, das weiß ich wiederum nicht."
Dass Gadou für den Platz neben Baidoo bereit ist, zeigte sich auch gegen den WAC. "Ich finde, dass er in der ersten Halbzeit speziell sensationell gespielt hat. Er hat jeden Zweikampf gewonnen, jeden abgelaufen. Das ist fantastisch", so Letsch.
Sprachliche Barrieren
Dabei dürfte es kommunikativ gar nicht so einfach sein. "Wir verstehen uns sehr gut, auch wenn er nicht so gut Englisch kann und ich nicht so gut Französisch. Wir verstehen uns auch außerhalb des Platzes gut. Der Junge lernt viel, lernt schnell. Mit so einem Körper und so einer Schnelligkeit macht er es wirklich gut. Es freut mich sehr für ihn", meint Baidoo zum neuen Abwehrduo gegenüber LAOLA1.
Auch für Letsch ist nicht ganz klar, wie die Sprachbarrieren überwunden werden: "Ich habe keine Ahnung, wie sich die zwei unterhalten. Wobei Joane Gadou Englisch gut versteht und sogar ein bisschen Deutsch. Ob er Sammys Deutsch versteht, das weiß ich wiederum nicht."
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Sportlich sieht es auf jeden Fall so aus, als würden sie sich blendend verstehen. "Das funktioniert, die zwei machen es richtig gut", so Letsch.
Je länger das Duo zusammenspiele, desto mehr harmoniere es auch. Dabei gibt es auch Bereiche, wo man sich verbessern kann. "Sie müssen sich beide im taktischen Bereich verbessern, aber individuell bringen sie einfach viel mit", erklärt der Salzburg-Übungsleiter.
Baidoo im A-Team
Mit der funktionierenden Defensive sieht sich der Deutsche auch nicht gezwungen, auf den weitaus routinierteren Caufriez zurückzugreifen. Der Belgier verbrachte nach überstandener Verletzung die letzten beiden Spiele 90 Minuten auf der Bank. "Es ist ein bisschen ärgerlich für die anderen, die nicht zum Zug kommen, aber das ist das Los eines Innenverteidigers im positiven wie im negativen Sinne", so der Salzburg-Coach.
Baidoo wird jetzt auch eine Ehre zuteil. Nachdem er 2023 bereits sein Debüt gegeben hatte, darf sich der ÖFB-Kicker nach Kevin Dansos Absage im A-Team beweisen. "Es freut mich sehr, dass ich als junger Spieler im A-Nationalteam bin und hoffentlich meine Minuten bekommen", gibt sich Baidoo am Sonntag glücklich.