Es war die große Überraschung beim Wiener Gastspiel des LASK: Das Bundesliga-Debüt von Enis Safin.
Der 20-Jährige stand bei der 1:2-Niederlage in der Startelf der Linzer, für die er davor erst sechs Cup-Minuten bestritten hatte. Und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Austria.
"Ich habe es beim Abschlusstraining erfahren. Glücksgefühle, Nervosität, es war ein Gefühlschaos", berichtet der Youngster.
"Ein unglaublich talentierter Spieler"
Im Sommer wechselte er nach zwölf Jahren beim FAK zu den Oberösterreichern. "Dass dann mein Debüt gegen die Austria war, macht es noch mehr besonders. Ich war so lange hier. Das ist schon geil", grinst Safin.
LASK-Coach Thomas Darazs hat den Sechser schon seit einer Ewigkeit am Radar: "Er ist ein unglaublich talentierter Spieler. Ich kenne ihn, seit er bei den U7-Turnieren am Wiener-Linien-Platz einen Pokal nach dem anderen gewonnen hat, weil er Schützenkönig und bester Spieler wurde."
Er habe "schon länger damit spekuliert, dass ich ihn bringe", verrät der Trainer.
"Wann ist ein guter Einstieg? Bei einem 4:0-Vorsprung? Wie groß ist mein Vertrauen in den Burschen dann wirklich?"
Dass der frühere türkische Nachwuchs-Internationale dann just von Start weg ran durfte, hat für Darazs so seine Gründe.
Er sagt: "Ich musste mich nicht überwinden, einen Spieler zu bringen mit einem Debüt, das schwerer nicht sein kann. Ich kenne nämlich seine Qualitäten und vertraue auf seine Qualitäten. Es gibt einfachere Einstiege in eine Profi-Karriere, aber wenn ich ihm das nicht zutrauen würde... Wann ist ein guter Einstieg? Bei einem 4:0-Vorsprung? Wie groß ist mein Vertrauen in den Burschen dann wirklich?"
56 Minuten, 29 Ballkontakte, 74 Prozent angekommene Pässe. Safin selbst bewertet seine Leistung so: "Dass ich beim ersten Tor komplett hochgeschoben habe und durchs Pressing den Fehler erzwungen habe, war nicht so schlecht. Es waren aber auch leichte Ballverluste da, das ist bei der Nervosität auch normal."
"Da kommt sicher noch mehr!"
Darazs resümiert: "Er hat sich gezeigt, hat zu Beginn gleich einen schweren Fehler gemacht, dann aber trotzdem ins Spiel gefunden. Das schaffen nicht viele."
Der 46-Jährige glaubt an Safin: "Ich bin überzeugt, wenn er demütig bleibt und weiter hart arbeitet, hat er das Potenzial, in den nächsten zwei Jahren Bundesliga-Spieler zu werden."
Und der Youngster selbst? "Ich habe Lust auf mehr und da kommt auch sicher noch mehr."