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Das erstaunliche Jahr des Christian Wegleitner

Was Emanuel Pogatetz damit zu tun hat, dass der Burgenländer neuer Cheftrainer der Wiener Austria ist und warum ihm seine Eigenschaft als guter Zuhörer hilft.

Das erstaunliche Jahr des Christian Wegleitner Foto: © GEPA

Christian Wegleitner hat ein erstaunliches Jahr hinter sich.

Ende Mai 2023 standen die Young Violets als Absteiger aus der ADMIRAL 2. Liga fest. Chefcoach Harald Suchard hatte seinen Abschied schon ein wenig früher angekündigt, die Zukunft seines Assistenten Wegleitner war ungewiss.

Weil sich dann aber die Suche nach einem neuen Coach für Neo-Kooperationsklub SV Stripfing schwieriger gestaltete als erwartet, einige Wunschkandidaten absagten, wurde Wegleitner in die Rolle des Cheftrainers gehievt.

Pogatetz brachte den Stein ins Rollen

Im Winter stand die nächste Veränderung an. Sportvorstand Jürgen Werner nahm die Chance wahr, Emanuel Pogatetz als Trainer für die Young Violets zu gewinnen. Daraufhin musste ein neuer Job für den bisherigen Amateure-Trainer Max Uhlig gefunden werden, das Talent durfte sich in Stripfing versuchen.

Passend, dass schon lange nach einem zweiten Assistenten für FAK-Chefcoach Michael Wimmer gefahndet worden war, Wegleitner rückte zu den Profis auf. Und nun ist er nach dem Abschied des Deutschen plötzlich Interimstrainer der Violetten.

Die violette Trainer-Historie

"Die Vorfreude ist riesig! Ich freue mich, mehr Verantwortung übernehmen zu können", sagt der 45-Jährige. Er sei Wimmer "sehr dankbar, dass er mich in sein Trainerteam geholt hat".

"Ich bin ein guter Zuhörer"

Der Burgenländer soll nun einen "neuen Impuls setzen", wie es Werner nach dem Trainerwechsel beschreibt. "Es ist wichtig, dass eine andere Stimme in der Kabine ist, dass wir das Eingefahrene drehen", sagt der Sportchef.

Wegleitner will eine "Jetzt-erst-Recht-Mentalität herauskehren". Das erste intensive Gespräch mit der Mannschaft hat er am Dienstag schon geführt.

"Ich bin ein guter Zuhörer. Das gehört aktuell dazu", sagt er, "es ist keine außergewöhnliche Geschichte, zu versuchen, Spieler wieder aufzurichten. Es heißt, zu versuchen, die Stimmung wieder zu drehen. Es heißt, in die Mannschaft reinzuhorchen."

Die Spieler jedenfalls seien sehr selbstkritisch. Außerdem genieße er es fast, dass "die Mannschaft jetzt so viel Energie entwickelt hat".

"Wenn das Warum so einfach zu beantworten wäre..."

Was genau er ändern will, verrät der Interimstrainer nicht. Vielleicht weiß er es selbst auch noch gar nicht so genau.

"Wenn das Warum so einfach zu beantworten wäre... Wir sind auf der Suche. Eigentlich ist man als Trainer fast rund um die Uhr auf der Suche nach Dingen, die man verbessern kann", meint er.

Für Wegleitner und sein Team geht es nun in der letzten Runde bei Blau-Weiß Linz darum, für das Europacup-Playoff gegen den WAC eventuell doch noch das Heimrecht zu erobern. Sollten die Wolfsberger dann besiegt werden, warten zwei weitere Spiele auf die Veilchen – gegen den Fünften der Meistergruppe.

Und dann? Werner winkt ab: "Es geht mal um eine Interimslösung. Wir sprechen nicht über das große Bild, der Fokus liegt einzig und alleine auf den nächsten beiden Spielen."


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