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So reagieren die Werder-Fans auf Grülls homophoben Gesang

Der Sommer-Neuzugang hat sich mit seiner Aktion nach dem Derby-Sieg ein Eigentor geschossen. Auch bei Werder und deren Fans sorgt die Aktion für Aufsehen.

So reagieren die Werder-Fans auf Grülls homophoben Gesang Foto: © GEPA

Die Videos um die Rapid-Akteure Steffen Hofmann sowie Co-Trainer Stefan Kulovits, Guido Burgstaller und Sommer-Abgang Marco Grüll, in denen sie beleidigende und homophobe Gesänge und Aussagen tätigen, sorgten zu Wochenbeginn für ein mittleres Beben im heimischen Fußball.

Doch auch über die Landesgrenzen hinaus sorgt das Thema für Aufsehen - so auch bei Grülls künftigem Arbeitgeber Werder Bremen.

Wie die "DPA" berichtet, wurde der 25-Jährige von den Norddeutschen bereits zum Gespräch zitiert, in dem er sich einsichtig gezeigt habe.

Das sagt die "Werder-Bubble"

Bei den Werder-Fans, die sich gemeinsam mit dem Klub schon seit vielen Jahren gegen Diskriminierung und Ausgrenzung einsetzen, kam die Aktion erwartungsgemäß nicht gut an. Es gibt aber auch einige, welche die Aktion nicht überbewerten wollen.

Um euch ein Bild zu geben, haben wir repräsentativ einige Stellungnahmen von Werder-Fans aus den Sozialen Netzwerken zusammengetragen.

Auf "X" schreibt User "Bremerfalafel", Grüll habe sich "unreflektiert wie ein Kleinkind" verhalten.

"Johnnysvw" gibt sich enttäuscht und meint: "Oh man, hatte mich eigentlich so auf ihn gefreut…", unmittelbar darunter kommentiert der User "Seccoacab". Er betitelt die Aktion als "widerlich".

"Jonny MOtten" hingegen gibt sich sarkastisch und merkt an, dass Grülls Statement bestimmt "gar nicht von seinem PR-Team vorgetaket" geworden sei. Nun sei alles wieder gut, denn solche Statements würden homophobe Äußerungen ja "in Luft auflösen".

"Zarok" merkt an: "Euphorie und/oder Alkohol berechtigen einen nicht zu homophoben oder anderen diskriminierenden Äußerungen." User "B" fordert gar, dass der künftige Geschäftsführer Clemens Fritz den Vertrag von Grüll wieder auflösen solle.

"Auch mal Fünfe gerade sein lassen"

Andere Werder-Fans dagegen halten Grüll die Stange, so meint etwa "MarcHB", dass bei einem Stadtderby "aus der Emotion heraus" solche Sachen passieren können und man dies nicht immer "auf die Goldwaage legen" solle.

"Wolfi McFuß" gibt an, dass die Aktion "Kacke" gewesen sei, man aber "mal Fünfe gerade sein" lassen solle. User "Luca" verurteilt die Aktion, ist aber der Ansicht, dass man sich unter den Fans nach dem Wechsel einmal selbst ein Bild von Grüll machen solle. "Ihn jetzt schon zu haten, bevor er überhaupt da ist, finde ich Quatsch und völlig überzogen", meint er.

Fest steht: Mit der Aktion hat sich Grüll gewiss keinen Gefallen getan. Gleichzeitig kann man davon ausgehen, dass ihm der Vorfall eine Lehre war, ihn bestenfalls zum Umdenken bewegt und er gerade deswegen diesbezüglich eine Vorbildrolle einnehmen kann - indem er zeigt, dass es auch anders geht.

Dass ihm so etwas so schnell nochmals passiert, ist damit eher unwahrscheinlich. Nicht bei Rapid und schon gar nicht bei Werder Bremen, das sich sogar in seiner Satzung offiziell gegen Rassismus und Diskriminierung bekennt. 


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