Peter Michorl kehrte am Sonntag erstmals seit seiner Aussortierung wieder in den Bundesliga-Kader des LASK zurück.
Eigentlich fiel der Fan-Liebling der neu ausgerufenen Spielausrichtung der Linzer zum Opfer, gegen den SCR Altach (Spielbericht >>>) nahm Michorl aber plötzlich doch wieder auf der Bank Platz.
So erklärte Sageder die Degradierung Michorls >>>
Verletzungen und Sperren spülten den 28-Jährigen wieder in den Spieltags-Kader. "Ich habe ansonsten keinen Ersatz mehr im zentralen Mittelfeld", erklärte LASK-Cheftrainer Thomas Sageder vor dem Spiel bei "Sky".
Michorl vermisste Bundesliga-Luft: "Irrsinnig schönes Gefühl!"
In der 58. Minute durfte Michorl, der zuletzt nur für die LASK Amateure ran durfte, dann sogar sein Comeback im österreichischen Fußball-Oberhaus feiern.
Sageder kündigte bereits vor dem Spiel an, dass Michorl vermutlich für Ebrima Darboe ins Spiel kommen werde, da dieser noch nicht "matchfit für 90 Minuten" sei. Genauso kam es auch.
"Es war ein irrsinnig schönes Gefühl, in der Bundesliga wieder am Platz stehen zu dürfen", freut sich Michorl nach Spielende bei "Sky". Dieses "Spieltags-Feeling" habe er sehr vermisst. "Das gibt mir irrsinnig viel."
Sageder lobt Michorl: "Eine seiner großen Stärken"
Michorl kam in einer Phase ins Spiel, als sich der LASK beim Stand von 0:0 schwer tat, den SCR Altach zu kontrollieren. Nach der Hereinnahme des Routiniers war jedoch eine deutliche Besserung spürbar.
"Das Spiel war in dieser Phase, wo ich reingekommen bin, ziemlich ausgeglichen. Ich denke, dass ich der Mannschaft wieder Struktur geben konnte", so Michorl.
LASK-Coach Sageder kann seinem Schützling nur zustimmen: "Das ist eine seiner großen Stärken. Das ist natürlich ein super Gegner, der zu ihm passt, der tief steht. Da kann er seine fußballerischen Qualitäten reinschmeißen."
Turnaround? Sageder bremst Michorl-Hoffnungen
Michorl hat mit seiner Erfahrung gezeigt, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann. Aus Sicht des 28-Jährigen ist klar, dass er mit solchen Leistungen, wie er sie am Sonntag gezeigt hat, ein Fixpunkt beim LASK sein sollte.
"Ich bin der Meinung, dass ich in die Bundesliga gehöre. Ich bin im besten Fußballer-Alter. Ich denke, ich habe das mit der Leistung gerechtfertigt", so ein selbstsicherer Michorl.
Sageder wisse zwar, was er an Michorl habe, dennoch stellt der LASK-Trainer fest, dass sich die Situation nicht geändert habe: "Die Situation ist völlig klar. Wir haben uns bewusst dazu entschlossen, junge, talentierte Spieler, die im Sommer geholt worden sind, zu entwickeln. Er hilft dabei, diese zu entwickeln."
Sageder beteuert: "Nicht nur leere Worthülsen"
Michorl muss wohl auch in Zukunft auf Ausfälle im zentralen Mittelfeld hoffen, um wieder für die erste Mannschaft zum Zug zu kommen.
"Die Situation ist nicht leicht. Ich habe einen anderen Anspruch", zeigt sich Michorl mit der Gesamtsituation nicht zufrieden. "Es ist natürlich nicht die leichteste Zeit als Profi, wenn du weit über 150 Bundesliga-Spiele machst, im besten Fußballer-Alter bist, topfit bist und dann musst du bei den Amateuren ran."
Dass die Tür beim LASK jedoch nicht komplett geschlossen ist, bewies das Spiel am Sonntag. Auch Sageder stellt nochmal klar, dass Michorl nach wie vor, ein wichtiger Bestandteil des Teams sei. Gleiches gelte für die Routiniers Filip Stojkovic und Thomas Goiginger.
"Wir werden jeden Spieler in dieser Saison brauchen, wegen Verletzungen, wenn irgendwer mal müde ist. Jeder wird irgendwo eine Rolle spielen. Heute war es genauso. Das heißt, dass das nicht nur leere Worthülsen sind, sondern tatsächlich so gelebt wird bei uns", so Sageder.
Was passiert im Winter?
Michorl versucht nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern jede Chance, die er erhält, bestens zu nützen und Werbung in eigener Sache zu betreiben.
"Jedes Fußballspiel, das man spielen kann, ist eine Chance, sich zu beweisen", so Michorl. Vielleicht geht es ja auch schon darum, sich in die Auslage für interessierte Klubs zu spielen?
Michorl gibt sich diesbezüglich noch zurückhaltend: "Ich werde Tag für Tag hart arbeiten. Ich bin bereit, bin da und voll fokussiert auf den LASK. Was im Winter passiert, kann ich jetzt nicht beeinflussen."