Beim FK Austria Wien herrscht eine kleine Tor-Flaute. Seit 253 Pflichtspielminuten haben die Veilchen kein Tor mehr bejubelt.
Nach dem 0:1 im Cup-Halbfinale gegen Hartberg war das 0:0 in der Bundesliga gegen den WAC das zweite Spiel en suite ohne Treffer.
Das ist ungewöhnlich. Hat der FAK doch in neun der zehn Spiele davor immer zumindest zwei Tore bejubelt.
Das letzte Drittel
Doch wie schon gegen Hartberg tat sich das Team von Trainer Stephan Helm auch gegen einen tiefstehenden WAC schwer, offensiv Lösungen zu finden.
"Der letzte Pass war zu oft unpräzise", ärgert sich Stürmer Maurice Malone.
Der Weg bis tief in die gegnerische Hälfte funktionierte oft, doch dann geschah wenig Gefährliches.
"Wir kommen super ins vordere Drittel, dann sind wir oft zu schlampig. Das fehlt uns noch auf andere Mannschaften; wenn man sieht, wie Sturm das im letzten Drittel oft macht...", sagt Reinhold Ranftl.
Helm kennt den Grund
Coach Helm weiß, woran das liegt. Er holt aus: "Zu Saisonbeginn wollten wir eine Austria sehen, die dominieren kann, das war am Anfang nicht so möglich. Jetzt gehen wir in gewisse Spiele gegen starke Gegner rein und bringen unser Spiel auf den Platz. An diesem Punkt stellen sich neue Herausforderungen."
"Man muss einen tiefen Block mit Fünferkette bespielen. Wenn dann kein Tor gelingt, werden die Räume immer enger. Da muss man dann Torchancen kreieren. Das ist der nächste Schritt, dass wir uns in dem Bereich verbessern müssen", so der Trainer.
"Wir werden wieder Tore schießen. Wir sind nicht verkopft, das kommt wieder"
Wie das funktionieren kann? "Man muss die richtige Mischung aus frühen Flanken, Pässen an die Grundlinie und Eins-gegen-Eins-Situationen finden. Daran müssen wir arbeiten", sagt Helm.
Dass gegen den WAC mit Dominik Fitz ein Spieler, dessen Spezialität es ist, diese Chancen zu kreieren, gefehlt hat, war freilich nicht hilfreich.
"Uns hat ein Unterschiedsspieler wie Fitz gefehlt, der entscheidende Pässe spielen kann", weiß Kapitän Manfred Fischer.
Es kommen wieder andere Gegner
Ranftl will dieses Thema aber nicht zu sehr in den Fokus rücken, gibt sich optimistisch: "Wir wissen, was wir können, wir haben die drittmeisten Tore geschossen in der Liga. Wir werden wieder Tore schießen. Wir sind nicht verkopft, das kommt wieder."
Auch Coach Helm ist zuversichtlich, wenn er auf die nächsten Aufgaben blickt: "In den kommenden sechs Runden werden sich die Spiele wieder anders darstellen."
Je zwei Mal Rapid, Salzburg und Sturm warten auf die Austria. Allesamt Gegner, die sich tendenziell nicht so defensiv aufstellen werden wie zuletzt Hartberg und Wolfsberg.