Remis zum Auftakt für Stefan Kulovits!
Der SK Rapid kommt beim Debüt vom neuen Interimstrainer gegen Blau-Weiß Linz zu einem torlosen Unentschieden (Spielbericht >>>).
Damit bleiben die "Grün-Weißen" auch im vierten Spiel der laufenden Saison gegen ihren "Angstgegner" ohne Sieg. Der erhoffte neue Impuls durch den Trainerwechsel blieb damit vorerst aus. Positiv ist, dass durch das Remis zumindest Platz fünf gehalten werden konnte.
Gut begonnen, stark nachgelassen
Dabei wirkte in den ersten sechs Minuten noch alles ganz anders. Rapid startete stark, zeigte sich spielfreudig und kam zu zwei guten Gelegenheiten durch Beljo (4.) und Schaub (5.).
"Wäre schön, wenn wir uns belohnt hätten, das hätte der Mannschaft vielleicht das nötige Feuer gegeben", blickte Kulovits auf die Anfangsminuten zurück.
Doch dann offenbarten sich wieder altbekannte Probleme, die sich durch einen einfachen Trainerwechsel eben nicht innerhalb weniger Tage in Luft auflösen. Einfache Ballverluste, wenig Kreativität im letzten Drittel und zu viel Statik im Spiel warfen Rapid zurück.
"Über die weiteren 80 Minuten waren wir nicht mehr so griffig. Hatten dann auch nicht mehr die nötigen Torchancen, und so haben wir uns am Ende auch nicht mehr verdient", fasste Offensivspieler Louis Schaub die Partie zusammen.
Selbstverständlichkeit fehlt
Ähnlich sah das auch Interimstrainer Kulovits: "Sie haben dann im weiteren Verlauf mehr Zugriff bekommen und waren präsenter auf die zweite Bälle. Es hätte auf beiden Seiten genügend Chancen auf Tore gegeben. Alles in allem geht das Unentschieden so in Ordnung."
Die letzten Wochen haben deutlich Spuren hinterlassen bei Rapid. Trotzdem kann der erste Punktgewinn gegen Blau-Weiß auch ein erster Schritt aus der Krise sein.
"Man merkt einfach, dass die Sicherheit im Vergleich zum Herbst nicht so da ist. Uns fehlt die Selbstverständlichkeit. Wenn wir dann einen Fehler machen, dann gehen wir nicht mehr so ins Risiko", so Schaub.
Stritige Szenen
Wie so oft in der ADMIRAL Bundesliga stand auch am Sonntagnachmittag der Schiedsrichter im Mittelpunkt. In der 42. Minute ging Blau-Weiß Linz nach einer Standardsituation vermeintlich mit 1:0 in Führung. Weil aber Simon Seidl in der Entstehung Bendegúz Bolla behinderte, nahm der VAR den Treffer zurück.
Eine Entscheidung, die Kulovits so verstehen konnte: "Der Blau-Weiß-Spieler greift aus dem Abseits ins Spielgeschehen ein. Daher regelkonform."
Anders würde er hingegen die Entscheidung um die Rote Karte nach Tätlichkeit von Guido Burgstaller treffen (83.). Der Stürmer schob Alem Pasic im Zweikampf mit den Händen am Hals weg und musste dafür vorzeitig duschen gehen.
"Burgi ist alt und routiniert genug. Er weiß, dass sowas sanktioniert werden kann. Trotzdem finde ich es etwas kleinlich, weil er ihn wegschiebt und keine Schlagbewegung stattfindet. Pasic nimmt das dankend an und lässt sich theatralisch fallen. Für mich schon hart und überzogen", fasste der Interimstrainer die Situation zusammen.
Blick nach vorne
Am Ende kam Rapid, angetrieben von den eigenen Fans, nochmal und war die gefährlichere Mannschaft der letzten Minuten. Ein Treffer wollte aber nicht mehr fallen. So müssen die "Grün-Weißen" beim Kulovits-Debüt mit einem Punkt vorliebnehmen.
Bis zum nächsten Heimspiel bleibt dem neuen Trainer nun mehr Zeit, die benötigten Inputs zu geben und so den Turnaround zu schaffen. "In einer vollen Trainingswoche können wir ganz anders trainieren", so Schaub.
Am Ende zählt für den SK Rapid nur Tabellenrang fünf und die damit verbundene Qualifikation für das internationale Geschäft.