Der SK Rapid will künftig auch mit Frauenteams in Grün-Weiß bzw. Blau-Rot antreten.
Dies verkündete Vereinspräsident Martin Bruckner am Montagabend im Rahmen der Ordentlichen Hauptversammlung des SK Rapid, die aufgrund der Corona-Pandemie im letzten November nicht abgehalten werden konnte und verschoben werden musste, in seiner Eröffnungsansprache.
Die richtungsweisende Entscheidung wurde von den Vereinsmitgliedern mit sehr viel Applaus bedacht.
In Österreich sind von den Vertretern der ersten Männer-Leistungsstufe mit Stand kommender Saison acht Teams - teils als Kooperationspartner von anderen Vereinen - im Frauenfußball engagiert: Sturm Graz, Austria Wien, Altach, Austria Klagenfurt, LASK, Ried, Austria Lustenau und WSG Tirol.
Corona verzögerte Frauenteam
Bruckner konkretisiert die Rapid-Pläne: "Schon im Vorgängerpräsidium, dem ich sechs Jahre als Finanzreferent angehören durfte, haben wir uns intensiv und seriös mit dem Thema Frauenfußball beschäftigt. Eine eigene Projektgruppe, mit dem mittlerweile als Leiter der Frauenakademie beim Österreichischen Fußball-Bund tätigen Peter Grechtshammer an der Spitze und Ex-Teamspielerin Katja Gürtler als Expertin, hat hier bereits sehr fundierte Erkenntnisse erarbeitet."
"Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie haben wir das Thema allerdings, so wie alle anderen außerhalb des Tagesgeschäfts und unseres Infrastruktur-Leuchtturmprojektes Körner Trainingszentrum auf Eis gelegt. Da der SK Rapid bisher wirtschaftlich mehr als stabil durch diese Krise gekommen ist, wofür es der gesamten Rapid-Familie zu danken gilt, ist es nun an der Zeit, dieses Thema wieder weit nach oben auf die grün-weiße Agenda zu setzen. Daher haben wir im Präsidium einstimmig beschlossen, dass wir, die Zustimmung unserer Vereinsmitglieder vorausgesetzt, als SK Rapid in Zukunft einen Platz in der österreichischen Frauenfußball-Landschaft einnehmen werden."
Weiterer Fahrplan wird erarbeitet
Der Rapid-Präsident ergänzt, dass nun im Rahmen einer neuen Projektgruppe, deren Leitung voraussichtlich eine externe Persönlichkeit mit Expertise im Frauenfußball übernehmen wird, der konkrete weitere Fahrplan erarbeitet werden soll.
Bruckner: "Wir werden uns sowohl mit einer möglichen Kooperation mit einem bereits im Frauenfußball engagierten Verein als auch mit einer klubinternen Lösung beschäftigen. Infrastrukturell sind wir künftig ohnehin in Hütteldorf und auch im Prater hervorragend aufgestellt. Interesse von Klubs aus Ostösterreich an einer Kooperation ist vorhanden und haben wir auch bereits erste Gespräche geführt."
"Klares Ziel ist es, dass wir unseren Vereinsmitgliedern im Rahmen der nächsten Ordentlichen Hauptversammlung Ende November einen präzisen Vorschlag präsentieren können, wie wir als SK Rapid künftig im Frauenfußball tätig sein wollen. Spätestens im Sommer 2024 sollen dann erstmals Mädchen und Frauen im Rapid-Dress um Punkte spielen", so der 57-jährige Wiener, der abschließend ergänzt: "Ich danke allen, die uns auf diesem Weg unterstützen werden und auch jenen, die bereits in der Vergangenheit für Frauenteams beim SK Rapid plädiert und vorgearbeitet haben, darunter einige unserer engagierten Vereinsmitglieder, die schon im letzten November einen dementsprechenden Antrag eingebracht haben."