Smail Prevljak (16 Tore) weg, Markus Pink (6) weg, Stefan Maierhofer (5) weg, Masaya Okugawa (5) weg.
Dem SV Mattersburg sind die Top Vier der internen Torschützenliste aus der Vorsaison abhandengekommen. Insgesamt sorgte das oben genannte Quartett für 32 der 50 Treffer, also rund zwei Drittel aller Tore.
Der Mann, der diese Riesenlücke zumindest zum Teil schließen soll, ist Ramil Sheydaev. Das Problem: Der Angreifer, der schon 14 Mal für Aserbaidschan gespielt hat, ist immer noch nicht im Burgenland eingetroffen, der ursprünglich Ende Mai verkündete Transfer zieht sich.
In solch einer Situation könnte man schon mal verzagen. Gerald Baumgartner tut das aber keineswegs. Der Trainer der Burgenländer lächelt nur, wenn er auf die Stürmer-Situation angesprochen wird: „Wir haben hoffentlich immer elf Spieler auf dem Platz, von denen darf jeder ein Tor schießen.“
Die Mannschaft müsse „das im Paket regeln, dass wir wieder torgefährlich sind“, sagt der 53-Jährige. Auf drei Stürmern liegen insbesonders die Hoffnungen, einen großen Teil zu diesem Paket beizusteuern: Patrick Bürger, Marko Kvasina und Jefte Betancor Sanchez.
Trendwende bei Kvasina?
Man weiß, was man an Bürger hat. In 204 Bundesliga-Partien hat der Ex-Teamspieler immerhin 54 Tore bejubelt, liefert konsequent, wenn zuletzt auch nicht übermäßig oft ab.
Ein größeres Fragezeichen steht hinter Kvasina. Der U21-Teamspieler war in der Saison 2014/15 einer von Baumgartners Lieblingsschülern bei der Wiener Austria. Nachdem sich die Wege der beiden getrennt haben, lief es für Kvasina nicht mehr rund – sporadische Kurzeinsätze stehen aus der Vorsaison bei Twente Enschede zu Buche.
Baumgartner glaubt an eine Trendwende: „Ich hoffe, dass er funktioniert. Im Training macht er einen sehr guten Eindruck. Er hatte – ähnlich wie Smail Prevljak – die Situation, dass er zuletzt wenig Spielpraxis sammeln konnte. Deswegen haben wir ihm in der Vorbereitung auch sehr viele Einsatzminuten gegeben. Ich denke, er kann einer werden, der in der Bundesliga viele Tore schießen kann.“
Kapitän Nedeljko Malic meint: „Kvasina hat große Erwartungen an sich selbst und wir als Mitspieler an ihn auch.“
Was kann Jefte?
Gespannt sein darf man auch auf die Entwicklung von Jefte. Der 25-jährige Spanier kam im Winter von Union Viera zu Regionalliga-Klub Stadl-Paura und beeindruckte dort mit neun Toren in zehn Partien.
Der Sprung aus der dritten Liga in die Bundesliga ist aber ein großer, vor allem körperlich, wie Baumgartner verdeutlicht: „Er hat das Problem, dass er die häufigen Trainings erst verkraften musste. Mittlerweile ist er auf einem guten Weg.“
„Am Ball ist er ein guter Fußballer, taktisch und in der Laufbereitschaft muss er sich noch verbessern. Auch im aggressiven Verteidigen nach vorne hat er noch Luft nach oben. Diese Dinge müssen wir als Trainerteam mit ihm noch erarbeiten. Wenn er aber körperlich so fit ist, dass er in der Bundesliga angekommen ist, kann er uns noch viel Freude bereiten“, so der SVM-Coach weiter.
Mit Patrick Salomon, der im zentralen Mittelfeld wohl eine wichtige Rolle einnehmen wird, Daniel Kerschbaumer, der in der zweithöchsten Spielklasse zu gefallen wusste, und Andreas Kuen, den noch sein Kreuzbandriss plagt, wurden drei weitere neue Spieler verpflichtet.
"Das obere Playoff ist schon etwas, das man anstreben sollte."
Abgesehen von den eingangs erwähnten Offensivkräften haben auch Michael Novak und Manuel Seidl die Burgenländer verlassen.
Rund vier Wochen hatte Baumgartner Zeit, um den Neulingen seine Spielphilosophie näher zu bringen. „Ich hoffe, wir haben ihnen das so erklären können, dass es gleich von Start weg flutscht. Wir müssen die Jungs schnell und bestens integrieren und sie müssen verstehen, wie wir spielen wollen. Wir sind diesbezüglich auf einem guten Weg“, meint er.
Gestiegene Ansprüche
Nach der guten Vorsaison sind die Ansprüche unter den Pappeln jedenfalls gestiegen. Das weiß auch Malic: „Uns steht eine schwierige Aufgabe bevor, es heißt, den sechsten Platz der Vorsaison zu bestätigen.“
Geht es nach Baumgartner, findet sich der SVM nach der Hinrunde im oberen Playoff wieder: „Das ist schon etwas, das man anstreben sollte. Unser Präsident ist sehr ehrgeizig. Letztes Jahr konnten wir den sechsten Platz erreichen. Diesen im ersten Durchgang zu erreichen, ist ein anstrebenswertes, aber auch sehr schwieriges Ziel. Ob die Qualität reicht, wird man sehen.“
Vor allem hinter der Offensive steht diesbezüglich noch ein Fragezeichen.