Der zuständige Bundesliga-Strafsenat wird mögliche Konsequenzen für Rapid und Austria nach den sonntägigen Fan-Ausschreitungen beim Wiener Derby frühestens nächste Woche in einer Sitzung behandeln.
Zunächst müsse die Anzeige der Bundesliga abgefasst werden, wie ein Bundesliga-Sprecher erklärt. Das könnte aufgrund der enormen Fülle von Material, das es in diesem Fall auszuwerten gelte, seine Zeit brauchen.
Material über die Vorfälle vom Sonntag erhält die Bundesliga von unterschiedlichen Stellen und Institutionen, etwa den Schiedsrichtern oder der Polizei. Es muss gesichtet und bewertet werden. Wenn das geschehen sei, werde die Liga voraussichtlich noch am (heutigen) Montag oder am Dienstag Anzeige erstatten, sagte der Sprecher.
Über wahrscheinliche Strafen wollte der Liga-Vertreter nichts sagen, da die konkreten Punkte der Anzeige noch nicht feststünden.
Heftige Strafen erwartet
Da die Fans der beiden Klubs zahlreiche Übertretungen begangen haben, wie das Werfen von Böllern, Abbrennen von nicht angemeldeter Pyrotechnik, Raufereien etc., werden die Sanktionen aber wohl heftig ausfallen. Rapid muss sich darauf einstellen, dass die vor Monaten ausgesprochene Bewährung für den Abzug eines Punkts widerrufen wird - der Punkteabzug wird dann nach der jahrelang gehandhabten Praxis allerdings erst nächste Saison schlagend.
Um saftige Geldstrafen werden beide Vereine wahrscheinlich ebenso wenig herumkommen. Über alles Weitere, etwa die Sperre von Stadionsektoren oder mögliche Geisterspiele, kann derzeit nur spekuliert werden.
Rechtlich ist es grundsätzlich so, dass der jeweilige Heimklub Veranstalter des Bundesliga-Spiels ist und nach den Vorgaben der Veranstaltungsbehörde für einen ordnungsgemäßen und sicheren Ablauf zu sorgen hat. Die Bundesliga selbst ist nicht Veranstalter.