Didi Kühbauer war in den letzten Wochen und Monaten immer wieder als Rapid-Trainer im Gespräch, zum Zug kam der ehemalige Star-Spieler nicht.
Traurig darüber zeigt er sich im Gespräch mit LAOLA1 nicht: "Nein, denn das muss man akzeptieren. Es geht ja nicht um Personen, es geht um Rapid Wien. Deswegen habe ich überhaupt kein Problem."
Dass dieser Job jedoch ein Ziel für seine weitere Karriere ist, verhehlt der 46-Jährige nicht: "Es wäre das Allerschönste! Aber man kann es nicht erzwingen."
VIDEO: Benefiz-Spiel zu Gunsten von Sergei Mandreko
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Der notwendige Trainer-Wechsel
Vergangenen Herbst war Kühbauer nach der Trennung von Mike Büskens ein aussichtsreicher Kandidat, letztlich bekam jedoch Damir Canadi den Zuschlag. Dass dies nicht den gewünschten Erfolg brachte, ist bestens bekannt.
"Der Fußball ist eben so. Wenn du keinen Erfolg hast, schaut man sich nach einem neuen Trainer um. Es war schlussendlich notwendig", bekundet der Burgenländer, der sich über den Trainer-Effekt unter Goran Djuricin beim 3:0 gegen den SCR Altach am vergangenen Wochenende freut:
"Es war wichtig für die Mannschaft, dass du vom Abstiegsthema wegkommst. Ein 3:0-Sieg, jetzt steht das Derby vor der Tür, wo man genau weiß, mit einem Sieg kann man wiederum Punkte einfahren. Grundsätzlich kann man die Saison noch retten, wenn der Cup gewonnen wird. Sonst muss man sagen, war die Saison wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Von den Ansprüchen, mit denen man in die Saison gestartet ist, hat man wirklich nichts erfüllen können."
Hilfe für Mandreko
So bitter dies für die Hütteldorfer ist, die ALS-Erkrankung von Sergei Mandreko zeigt, dass es abseits des Spielfelds wesentlich größere Dramen geben kann. Am Ostermontag stellte sich Kühbauer wie viele andere ehemalige Profis bei einem Benefiz-Spiel zu Gunsten seines ehemaligen Mitspielers in den Dienst der guten Sache.
"Ich habe ALS leider schon einmal bei einem Mitspieler erlebt. Krzysztof Nowak, mit dem ich beim VfL Wolfsburg gespielt habe, hatte auch diese Krankheit, deshalb weiß ich genau, dass es wirklich eine schlimme Krankheit ist", weiß Kühbauer, der darauf baut, dass Mandreko diesen Kampf so gut es geht annehmen und bewältigen wird.
Mandreko und Kühbauer bildeten in den 90er-Jahren gemeinsam mit Zoran Barisic und Stephan Marasek die legendären "Daltons" - die Schmähbrüder der damaligen Rapid-Mannschaft, die für jeden Spaß zu haben waren.
"Einer von uns Daltons hatte immer eine Idee und die anderen drei sind dem bedingungslos gefolgt. Mal war es Zocki, mal Sergei, mal Stephan - ich war auch hin und wieder dabei, aber ich war der Bravste", erinnert sich Kühbauer augenzwinkernd.