Endstand
3:3
2:2, 1:1
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Kühbauer nach LASK-Debüt nicht unzufrieden

Neo-LASK-Coach sah bei Debüt gute Ansätze, ortet aber Verbesserungspotenzial:

Kühbauer nach LASK-Debüt nicht unzufrieden Foto: © GEPA

Schlussendlich hat auch Didi Kühbauer das Ruder beim LASK nicht sofort herumreißen können.

Der neue Trainer der krisengebeutelten Linzer durfte sich bei seinem Debüt an der oberösterreichischen Seitenlinie über gute Ansätze seiner Mannschaft erfreuen, trotz einer dreimaligen Führung und eines Last-Minute-Elfmeters reichte es für Kühbauer und den LASK am 30. Bundesliga-Spieltag dennoch nur zu einem 3:3-Remis gegen den TSV Hartberg (Spielbericht>>>).

Unzufrieden ist der 51-Jährige nach seinem Einstand bei den Stahlstädtern aber höchstens mit dem Ergebnis, mit der Leistung der zuletzt wenig selbstbewussten Linzer kann er nämlich gut leben.

"Ich denke, dass es phasenweise ein ganz gutes Spiel war. In der ersten Halbzeit haben wir gut begonnen und sind in Front gegangen, leider haben wir zwei Mal den schnellen Ausgleich bekommen. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir das Spiel gewinnen wollen und auch gewinnen hätten können. Aber der Fußball ist so, wie er ist. Grundsätzlich kann man auf der Leistung aufbauen", schildert Kühbauer seine Sicht der Dinge bei "Sky".

Michorl: "Lassen schon die ganze Saison zu viel zu"

Dabei hätte der LASK die Partie in Pasching durchaus gewinnen können, wenn nicht sogar müssen. Schon im ersten Durchgang gaben die Athletiker zwei Mal eine Führung wieder aus der Hand, auch den Stand von 3:2 konnten sie zwar bis zur 80., aber erneut keine 90 Minuten halten. Zudem vergab Sascha Horvath in der Nachspielzeit einen Elfmeter.

Während sich die Oberösterreicher offensiv diesmal wenig vorzuwerfen haben, wiesen sie defensiv erneut große Lücken auf, die Hartberg ein ums andere Mal eiskalt bespielte.

"Wir lassen leider schon die ganze Saison zu viel zu. Die Gründe dafür werden wir nach der Saison analysieren, das neue Trainerteam wird das bearbeiten und wir werden es umsetzen", erklärt Peter Michorl.

Bekommt Kühbauer die Linzer Defensivprobleme in den Griff?

Der Mittelfeldregisseur kann dem Trainerwechsel von Andreas Wieland auf Kühbauer nur Positives abgewinnen: "Jeder Spieler kann sich neu beweisen, die Karten werden neu gemischt, das hat man unter der Woche gemerkt. Heute hat man bereits gute Ansätze gesehen, defensiv war es aber leider nicht so stabil. Wir haben jetzt noch ein paar Spiele Vorbereitung, die wir nutzen können, dann werden wir hoffentlich wieder ein positiveres Jahr spielen."

Auch Kühbauer hat die Linzer Abwehrschwächen erkannt, genau in diesem Bereich will er nun ansetzen, um dem LASK doch noch einen versöhnlichen Saisonabschluss zu bescheren:

"Uns begleitet das schon länger. Wir müssen gemeinsam stabiler werden und besser verteidigen, aber wir wollen nicht alles schlecht sehen. Man hat gesehen, dass die Burschen teilweise einen guten Fußball gespielt haben. Aber natürlich haben sie sich nicht mit dem klar verdienten Sieg belohnt", lobt der Burgenländer seine neue Mannschaft.

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Kühbauer freut sich auf erste volle Trainingswoche

Die Sache mit dem Siegen ist dem LASK in den letzten Wochen nicht allzu leicht gefallen. Erst zwei der bisher acht Qualifikationsgruppen-Spiele konnten die Athletiker für sich entscheiden.

Um doch noch einen Europacup-Startplatz über das Playoff zu erobern, muss Kühbauer sein Team nun auch mental wieder auf Vordermann bringen. Zumindest der Klassenerhalt konnte am Samstag schonmal fixiert werden.

Viel Zeit, seine Ideen einzubringen, hatte der ehemalige Rapid-Coach in Linz nämlich noch nicht. Jetzt steht die erste volle Traingswoche bevor, auf die sich Kühbauer bereits freut:

"Man hat gesehen, was die Burschen können, jetzt haben wir eine weitere Woche, in der wir trainieren können. Das ist gut so. Die Burschen haben schon ansatzweise gezeigt, wo wir hin wollen. Was uns allen nicht gefällt, ist, dass wir wieder nicht mit einem Dreier belohnt haben."

Schmidt: "Swete war in Horvaths Schädel"

Deutlich besser mit dem Punkt leben kann Kühbauers Gegenüber Klaus Schmidt. Vor dem Abstieg gerettet ist der Grazer mit den Oststeirern dadurch zwar noch nicht endgültig, allerdings konnte der LASK durch das Remis in Schach gehalten werden. Auch Hartberg darf mit nur einem Punkt Abstand auf Rang zwei noch vom Europacup träumen.

"Es war wild und hektisch. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen: Wir sind immer wieder zurückgekommen, haben drei Führungen egalisiert und am Ende war Swete im Schädel von Horvath und hat uns das X gerettet", strahlt Schmidt.

Trainereffekt beim LASK?

Seit der 54-Jährige in Hartberg übernommen hat, haben die Oststeirer nur zwei von acht Spielen verloren und auch spielerisch wieder ein besseres Niveau erreicht. Schmidt weiß also, wovon er redet, wenn er von einem durch Kühbauer ausgelösten Trainereffekt beim LASK spricht:

"Man weiß, dass er die Partie anzünden und mit Mannschaften in kürzester Zeit gut umgehen kann. Der LASK hat eine Reaktion gezeigt, aber auch wir haben gut reagiert."

Wie groß dieser Effekt tatsächlich ist, wird man erst in ein paar Wochen seriös beurteilen können. Kühbauer dürfte dem LASK allerdings neues Leben eingehaucht haben, das war am Samstag zumindest phasenweise zu sehen.

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