"UNSER FEUER LODERT SCHON...", steht auf dem großen Transparent vor der Nordtribüne geschrieben.
Die Zündschnur für die angekündigte "Explosion" bei der Rückkehr des harten Kerns der Fans des SK Sturm Graz ist eine kurze, die Wartezeit eine umso längere.
Schon knapp zwei Stunden vor dem Ankick des Schlagers zum Bundesliga-Auftakt gegen den FC Red Bull Salzburg (JETZT im LIVE-Ticker) ist die Nordtribüne bestens gefüllt und über das Stadion in Liebenau hinaus zu hören.
"Der SK Sturm ist wieder da" - ein Lied, das selten so gut passte, um zu bezeugen, welche Farben die Grazer Anhäger in ihren Herzen tragen.
Die richtige Explosion gibt es mit dem Ankick und dem ebenfalls auf einen Transparent verewigten Versprechen "...UND JETZT FOLGT DIE EXPLOSION!"
Dies geschieht in Form pyrotechnischer Festspiele und einem Support, zu dem man "das ganze Stadion" eingeladen hat.
Jakob Jantscher singt
Schon davor werden immer wieder kleine "Feuer" gezündet, etwa als genau eine Stunde vor Spielbeginn eine Sprachnachricht von Jakob Jantscher mit seiner leidenschaftlichen Intonation der "Buam vom SK Sturm" eingespielt wurde.
Während der Empfang für die Gäste beim Aufwärmen erwartbar unfreundlich ausfällt, geht es um 19:53 Uhr umso erwartbarer rund, als die Feldspieler des SK Sturm der Forderung "Wir wollen Sturm sehen" nachgeben und erstmals seit 509 Tagen vor ihren treuesten Anhängern zum Aufwärmen aufs Feld laufen.
Wenig später steht beziehungsweise hüpft erstmals das ganze und auch auf den anderen Tribünen bereits ordentlich gefüllte Stadion.
Gut zehn Minuten vor dem Spiel lässt sich erstmals seit März 2020 wieder gemeinsam die Mannschaftsaufstellung zelebrieren, kurz davor holt sich die im Stadion anwesende TV-Reporter-Legende Robert Seeger den verdienten Applaus zum 80. Geburtstag ab.
Premiere für Ilzer
In den Minuten bis zum Ankick versichern sich zunehmend emotionalisierte Stadion-Besucher musikalisch gegenseitig, dass "hier der SK Sturm regiert" und man "Vollgas gibt" für die "Buam vom SK Sturm" - altbekannte und einst vielleicht schon zu oft gehörte Klassiker, die nach einer langen Zwangspause durchaus speziell ankommen.
Vor den Spielbeginn wird es noch einmal ruhig, um die kürzlich verstorbene Legende Hubert Kulmer sowie anderen Sturm-Größen, denen man während der Corona-Zwangspause nicht gedenken konnte, zu würdigen - etwa Gerald Stockenhuber, Otto Baric, Mehrdad Minavand oder Walter Saria.
Für Sturm-Trainer Christian Ilzer und zahlreiche seiner Schützlinge ist es übrigens der erste Auftritt in Liebenau mit der vollen Wucht des Sturm-Publikums im Rücken.
Nun liegt es im Match an ihnen, die Vorfreude der Fans zu belohnen.