Es war keine Bundesliga-Runde wie jede andere für Manfred Schmid. Erstmals in seiner Trainerkarriere kam er als Gegner zum FK Austria Wien. Zu jenem Klub, bei dem er mehr als sein halbes Leben verbracht hat.
Am Ende nahm er einen Punkt mit, das Gastspiel des Wolfsberger AC bei den Veilchen endete 0:0. Spielbericht >>>
"Es war ein sehr, sehr emotionales Spiel für mich. Ich habe es selbst nicht geglaubt, aber es war schon etwas Besonderes", sagt er nach dem Spiel.
"Wenn du Standing Ovations kriegst..."
Der Empfang war mehr als herzlich. "Wenn du Standing Ovations von den Fans kriegst, weißt du, dass du in deiner Karriere als Spieler und Trainer irgendwas richtig gemacht hast – vor allen Dingen menschlich", freut sich Schmid. Nachsatz: "Ich weiß, warum ich Austrianer bin."
Was er vorher erwartet hatte? "Ich hatte gar keine Erwartungen. Ich weiß um das Verhältnis zwischen den Fans und mir, von dem her habe ich zumindest nichts Negatives erwartet."
Dass die Sache jetzt aber abgehakt ist, stört ihn auch nicht: "Jetzt ist das Gott sei Dank mal erledigt."
"Den muss er machen!"
Mit dem Remis ist der WAC-Coach grundsätzlich zufrieden. Er fand das "phasenweise richtig gut, was wir taktisch gemacht haben". Im Offensivspiel sei aber noch Luft nach oben: "Wir waren nicht konzentriert, waren nicht genau im Pass- und Positionsspiel. Nach vorne haben viele Dinge nicht funktioniert. Wir haben viele unnötige Bälle verschenkt."
Dennoch hätte es in der Nachspielzeit fast noch zum Sieg gereicht, als zunächst Adis Jasic die Latte traf und danach Thomas Sabitzer eine Riesenchance per Kopf ausließ. "Den muss er machen, noch mehr alleine kann man auf einem Fußballplatz nicht stehen", ärgert sich Schmid.
Die noch ungeschlagenen Wolfsberger hätten jedenfalls noch große Entwicklungsmöglichkeiten: "Wir zeigen im Training noch ein ganz anderes Gesicht. Die Mannschaft hat noch viel, viel mehr Potenzial, muss aber erst zusammenwachsen."