Nach dem Abgang von Emanuel Emegha zu Straßburg hält der SK Sturm weiterhin Ausschau nach einem geeigneten Ersatz. Die Suche scheint nun beendet: Maurice Malone steht vor einem Wechsel zum Vizemeister.
Dass nach dem Verlust von Emegha ein gewisses Element im Kader der Grazer fehlt, bestätigte Sportdirektor Andreas Schicker am Mittwoch im Rahmen einer Diskussionsrunde bei "BlackFM": "Es ist kein Geheimnis, dass wir noch einen Stürmer mit dem Profil Tempo und Tiefgang suchen."
Emegha schwer ersetzbar
Auch Cheftrainer Christian Ilzer gibt zu, dass ihm noch ein schneller Stürmer fehlt: "Mit Szymon haben wir einen Spieler geholt, der die Qualitäten mitbringt, die wir mit Albian Ajeti verloren haben. Jetzt brauchen wir noch das Element Geschwindigkeit in unserem Spiel."
Insgesamt zeigen sich die sportlichen Verantwortlichen bei Sturm mit der bisherigen Transferzeit zufrieden, betonen aber auch, dass man nach dem Abgang eines Leistungsträgers nicht erwarten könne, diesen 1:1 zu ersetzen:
"Vom Top-Speed und der Sprint-Substanz wird Emegha schwer zu ersetzen sein, weil er da europaweit unter den besten Drei war. Trotzdem haben wir spannende Profile auf unserer Liste, die sicher noch entwickelbar sind. Am Ende geht es um ein Anforderungsprofil für die Position, über das wir uns sehr klar sind. Das macht den Erfolg am Ende dann auch aus", sagt Andreas Schicker.
Jener Erfolg, der im Transfer von Rasmus Höjlund zu Manchester United gipfelt, schlägt sich auch in Sturms aktueller Transferpolitik nieder und ist ein häufiges Argument, aufgrund dessen sich immer mehr junge Talente für einen Wechsel an die Mur entscheiden, erklärt der Grazer Sportdirektor.
Ein alter Bekannter
So geschehen wohl auch bei Maurice Malone. Der 22-Jährige, der in der vergangenen Saison leihweise für den Wolfsberger AC auf Torejagd ging und dabei in 26 Spielen acht Volltreffer und neun Vorlagen verbuchte, steht kurz vor einer Unterschrift beim SK Sturm. Da der gebürtige Augsbuger bei seinem Heimatklub - dem FCA - noch einen Vertrag bis 2024 besitzt, wird wohl eine Ablösesumme von rund 1,8 Millionen Euro fällig.
Vorab auf den möglichen Transfer angesprochen, gab sich der Grazer Sportdirektor Schicker am Mittwoch gewohnt zugeknöpft, gab aber zu, die Hoffnung zu haben, dass einer der neuen Stürmer "vielleicht einmal länger bei uns bleibt". Dass das auf das "Investment" Szymon Wlodarczyk zutrifft, darf bezweifelt werden. Der erfahrenere Malone könnte aber sehr wohl die Konstante in der vordersten Front des SK Sturm werden.
Transfer-Schmerzgrenze unverändert
Auch wenn das Modell, junge Stürmer zu verpflichten und um ein Vielfaches gewinnbringend weiterzuverkaufen, derzeit in Graz Früchte trägt, möchte man in der steirischen Landeshauptstadt weiterhin kleine Brötchen backen. Andreas Schicker spricht dabei von einer Schmerzgrenze, die man bei Spieler-Verpflichtungen nicht überschreiten möchte.
"Am Ende ist es uns lieber, man macht den ein oder anderen Transfer, der gesund für den Verein ist, als auf einmal zig Millionen zu bezahlen."
So hat man bei Sturm, was die Einkäufe betrifft, ein Zahlungslimit, erklärt Schicker: "Unsere Grenze, wo wir sagen, das ist noch gesund für den Verein, liegt bei der in den Medien kolportierten Summe (Anm: 2,5 Millionen Euro). Viel drüber werden wir nicht gehen. Wenn wir uns weiter in eine super Richtung entwickeln, kann sich das auch noch nach oben verändern. Am Ende ist es uns lieber, man macht den ein oder anderen Transfer, der gesund für den Verein ist, als auf einmal zig Millionen zu bezahlen."