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Austria und Rapid drohen Strafen in sechsstelliger Höhe

Nach den Ausschreitungen im Anschluss an das 343. Wiener Derby sind rigorose Strafen für beide Klubs drin. Das ist der Rahmen des Möglichen.

Austria und Rapid drohen Strafen in sechsstelliger Höhe Foto: © GEPA

Rapid und die Austria müssen sich nach den Ausschreitungen im 343. Wiener Derby auf heftige Sanktionen einstellen.

Möglich ist eine Geldstrafe von bis zu 150.000 Euro, außerdem drohen Spiele ohne Zuschauer oder Sperren von gewissen Sektoren.

Für Rapid könnte auch noch ein Abzug von einem Punkt für die kommende Saison schlagend werden, wie der Bundesliga-Vorstandsvorsitzende Christian Ebenbauer bestätigte.

Zwar sind Punkteabzüge für Fan-Fehlverhalten nicht mehr vorgesehen, doch bei Rapid wird möglicherweise in der kommenden Spielzeit die in der Vorsaison bedingt ausgesprochene Reduktion um einen Zähler Realität.

"Es obliegt dem Senat 1 (Anm.: Strafsenat), ob er den Punkteabzug für Rapid für 2025/26 ausspricht", sagte Ebenbauer. Der Senat 1 tagt am kommenden Montag.

Ebenbauer: "Brauchen mehr als nur Sanktionen der Liga"

Bei dieser Sitzung geht es auch um weitere Sanktionen gegen die Wiener Rivalen - für beide steht eine Pönale von bis zu 150.000 Euro im Raum. "Auch Sektorensperren oder Geisterspiele sind denkbar", erklärte Ebenbauer.

Sehr wahrscheinlich sind Derbys ohne Gäste-Fans. Ebenbauer: "Es wünscht sich keiner, aber Fakt ist, die Sicherheit steht an erster Stelle, und die Sicherheit war am Sonntag nicht gewährleistet."

Wiener Derby: Die größten Skandale der letzten 20 Jahre

Ausschreitungen haben bei Wiener Derbys mittlerweile Tradition, was beim Liga-Boss eine gewisse Ratlosigkeit auslöst.

"Wir haben viel ausprobiert, stehen aber heute wieder da, wo wir schon waren. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir mehr brauchen als nur Sanktionen der Liga. Wir müssen uns viel mehr auf die Ausforschung von Einzeltätern kümmern. Es muss ein klares Durchgreifen geben gegen alle, die auf dem Spielfeld waren und Pyrotechnik auf Menschen geworfen haben", forderte Ebenbauer.

Der Vorstandsvorsitzende zeigte sich von den Randalen im Allianz Stadion betroffen. "Wenn man diese hässlichen Szenen sieht, ist man einfach nur bestürzt und traurig. Ich kann mich an kaum etwas Vergleichbares erinnern. Wenn Pyrotechnik in eine Menschenmenge geworfen wird, wenn auf am Boden liegende Menschen getreten wird - so etwas hat weder in der Gesellschaft noch im Stadion etwas zu suchen."

Brisante Konstellation am Mittwoch

Die Geschehnisse vom Sonntag haben der gesamten Bundesliga Schaden zugefügt, wie Ebenbauer eingestehen musste. "Nach Corona hatten wir eine derartige Begeisterung in den Stadien. Jetzt ist das ein Schlag ins Gesicht in jeglicher Hinsicht."

Bereits am Mittwoch sind beide Klubs wieder im Einsatz, und das beinahe gleichzeitig in Wien. Rapid gastiert ab 18:00 Uhr in der zweiten ÖFB-Cup-Runde auf der Hohen Warte, Gegner ist Donaufeld. Die Austria absolviert ab 18:30 Uhr in der Generali Arena das Liga-Nachtragsmatch gegen Sturm Graz.

Eine kurzfristige Verschiebung war aufgrund der darauffolgenden Ansetzungen in der Meisterschaft und im Europacup nicht mehr möglich. "Wir sind im ständigen Austausch. Die Behörden treffen sämtliche Maßnahmen, um die Zuschauerströme auseinanderzuhalten", meinte Ebenbauer.



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