Unmittelbar nach Abpfiff des EL-Quali-Siegs gegen FCSB (Spielbericht) wollte sich Rapid-Coach Goran Djuricin noch nicht zu den Ablöseforderungen der SCR-Anhänger gegen seine Person (Hier nachlesen!) äußern.
Nach etwas Bedenkzeit holt der 43-Jährige am Freitag zum Konter gegen die eigene Anhängerschaft aus. Djuricin habe zwar "vollstes Verständnis" für Proteste, wenn die Mannschaft so auftrete wie beim 0:0 gegen den WAC.
Aber: "Unser Auftreten danach war in jedem Spiel anders. Aber so etwas wie gestern - tut mir leid, da fehlt mir jegliches Verständnis, wie so etwas kommt, wenn man 2:0 führt und noch zwei, drei Topchancen hat. Es ist die Frage, ob das der Mannschaft hilft oder kontraproduktiv ist", stellt Djuricin die Sinnhaftigkeit der "Gogo raus"-Spruchbänder und -Rufe in Frage.
Dabei hätten die Anhänger ihren Beitrag zu einer "typischen geilen Europacup-Nacht bei Rapid" geleistet, sagt Djuricin. "Unsere Fans können richtig geile Fans sein, doch bei der einen oder anderen Geschichte muss man das hinterfragen."
Leichte Rückendeckung von Bickel
Der Coach spürt nach eigenen Angaben die Unterstützung von Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel, der über die Fan-Aktion ebenfalls verwundert ist. "Klar fragt man sich hin und wieder, was passiert da eigentlich genau. Wenn man genauer hinsieht, weiß man vielleicht auch, wieso das eine oder andere Resultat zustande gekommen ist. Wenn von außen analysiert wird, dass es von einer Person abhängt, ist das eine Meinung, die ich nicht teilen kann", erklärt der Schweizer. Die Proteste seien "wenig nachvollziehbar".
Nun gehe es darum, Spannungen abzubauen. "Wir brauchen Resultate, dann wird sich das Ganze hoffentlich beruhigen." Über die kritischen Rapid-Anhänger meint Bickel: "Die Fans helfen uns so viel, sie sind so oft im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert. Aber zwischendurch hast du dich auch mit anderen Dingen von ihnen auseinanderzusetzen."
Bickel nimmt sich nach eigenen Angaben die Unmutsäußerungen des Anhangs zu Herzen, lässt sich von ihnen aber nicht leiten. "Es ist eine klare Vorgabe für mich, dass ich meinen Weg gehe und mich nicht von außen beeinflussen lasse."
Richard Strebinger erzählt, er habe von der "Gogo raus"-Kampagne gar nichts mitbekommen. "Ich habe davon erst nach dem Spiel erfahren. Aber ich bin immer in meinem eigenen Tunnel und kriege auch selten mit, wer die Tore schießt", sagt der Goalie.
Auch Rapid-Präsident Michael Krammer meldete sich zu der Causa mittlerweile zu Wort: