Schon nach dem ersten Bundesliga-Spieltag hängt der Haussegen in Wien-Favoriten schief.
Nach dem peinlichen Aus in der Qualifikation zur Conference League gegen Ilves Tampere geht der Liga-Auftakt ebenfalls verloren. Gegen Blau-Weiß Linz ging man mit 0:1 als Verlierer vom Platz.
Cristiano wird dabei der späte Ausgleichstreffer für die Austria verweigert. Der bei seinem Liga-Debüt eingewechselte Brasilianer überhob Schmid, Anderson klärte den Ball aber offenbar noch vor der Linie spektakulär per Fallrückzieher (88.).
Drin oder nicht drin - das ist hier die Frage
Andersons Rettungstat war der große Aufreger der Schlussphase.
Für viele Fans und Beobachter ist die Angelegenheit klar: Der Ball war hinter der Linie und die Austria ist um den Ausgleich umgefallen. Auf dem Rasen entschied Referee Alexander Harkam, dass der Ball nicht mit vollem Durchmesser über der Torlinie war, VAR Jakob Semler griff nicht ein.
In sozialen Medien kursieren hingegen Bilder, die eine andere Interpretation der Szene zulassen.
"Anscheinend ist es nicht einmal richtig aufklärbar", lässt sich Helm im "Sky"-Interview nicht dazu hinreißen, den Unparteiischen auf dem Feld und im Meidlinger VAR-Raum eine Fehlentscheidung vorzuwerfen. An der Niederlage würde das ohnehin nichts ändern.
@VAR_Oesterreich seid ihr Blind???
— Decay (@Decay26Sorare) August 4, 2024
Wo ist der Ball nicht hinter der Linie?!#BWLFAK #faklive #VAROesterreich #sorare pic.twitter.com/iOrjLu4X2Y
Ärger bei den Fans: "Dass sie unzufrieden sind, ist nachvollziehbar"
Bei den Austria-Fans herrscht nach dem neuerlichen Tiefschlag Unmut. Austria-Spielmacher Dominik Fitz kann das "zu 100 Prozent verstehen: Am Donnerstag sind wir ganz bitter ausgeschieden aus der Conference League, heute wieder die knappe Niederlage…"
Trotzdem sieht Fitz kein grundlegendes Problem bei der Austria: "Wir als Mannschaft haben 90 Minuten alles reingehaut, es waren zwei Mal am Schluss Kleinigkeiten, die entschieden haben."
Die schwache zweite Hälfte will allerdings auch Fitz nicht als einzigen Grund für die Auftaktniederlage sehen. "In der ersten Halbzeit haben wir drei, vier Chancen gehabt, aus denen wir mindestens ein Tor machen müssen", fordert er eine bessere Chancenverwertung ein. "Dieser Punch, diese letzte Gier, die fehlt uns", schlägt Trainer Stephan Helm in dieselbe Kerbe.
Auch er äußert im "Sky-"Interview Verständnis für den Ärger der Fans: "Die Fans haben die Mannschaft 90 Minuten lang super unterstützt. Dass sie nachher unzufrieden sind, das ist nachvollziehbar."
Helm über Gegentor: "Das ist viel zu einfach!"
Systematische Schwächen im Spiel der Veilchen sieht auch Helm nicht: "Organisatorisch haben wir keine Probleme gehabt mit dem Spiel. Uns fehlt halt der letzte Punch, den Ball auch über die Linie zu drücken."
Dazu kommt ein Gegentreffer, bei dem die Austria-Abwehr alles andere als konzentriert gewirkt hat: "Und dann bekommen wir auch noch ein Tor, wo der gegnerische Tormann einen Assist macht."
Dass Torschütze Seidl um Millimeter an der Abseitslinie vorbeigeschrammt ist, ist für Helm dabei nicht das Problem: "Man weiß, dass der Schmid so einen langen Schlag hat und dass er immer wieder solche Bälle spielt. Der Ball ist ja drei, vier Sekunden in der Luft. Das darf in dieser Form nicht passieren, das ist viel zu einfach."