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Ebner kommentiert Kassai-Engagement: "Guter Tapetenwechsel"

Österreichs Schiedsrichter des Jahres ist von der Betreuung durch einen Schiedsrichter von Weltformat angetan und sieht nun große Chancen für die Zukunft.

Ebner kommentiert Kassai-Engagement: Foto: © GEPA

Stefan Ebner spricht von Aufbruchstimmung. Österreichs Schiedsrichter des Jahres meint das nicht nur in persönlicher Hinsicht.

"Es liegt eine positive Stimmung in der Luft", sagte Ebner angesichts der Bestellung des ehemaligen Spitzenreferees Viktor Kassai zum "Technical Director" im Schiedsrichterbereich des ÖFB. "Der Großteil erwartet sich jetzt wahrscheinlich eine kontinuierliche Steigerung. Die werden wir auch bringen, wenn wir diesen Flow mitziehen."

Seit Juli macht sich der frühere Topreferee Kassai daran, das Schiedsrichterwesen in Österreich zu professionalisieren. Viel Zeit, um Dinge zu bewegen, hatte der Ungar nicht, doch einen Vorgeschmack auf das, was kommt, gab es für Ebner und seine Zunft bereits. Etwa bei einer dreitägigen Schulung in Salzburg.

"Es war ein wirklich unglaublich gutes Seminar", erzählte Ebner. Und auch Kassais mediale Ankündigung, künftig als Teamchef der Bundesliga-Schiedsrichter fungieren zu wollen, haben Ebner und seine Kollegen freudig vernommen.

Kassai bringt neuen Wind ins Schiedsrichterwesen 

Die neue Struktur um Kassai und seinen langjährigen Assistenten György Ring, der in Österreich nun als "VAR-Manager" fungiert, bringe einen "Tapetenwechsel" mit sich, erzählte Ebner.

"Kein einziger der jetzt in Österreich tätigen Schiedsrichter hatte davor einen "Technical Director" aus dem Ausland, noch dazu einen hauptamtlichen. Ich erwarte mir sehr viel Input, viel Expertise. Kassai hat in der Schiedsrichterei wahrscheinlich so ziemlich alles erlebt, was man erleben kann", sagte Ebner. Beim 32-Jährigen kommt das gut an. "Gerade ich als junger Schiedsrichter bin in einer Entwicklungsphase, wo ich alles aufsauge."

Am vergangenen Donnerstag gab Ebner sein Debüt in einer Europacup-Qualifikation im Seniorenbereich. Kassai hat sich davor und danach beim Debütanten gemeldet.

"Es hat ihn interessiert, wie es gelaufen ist und wir konnten uns gleich über die Elfmeterszene austauschen, die ich ihm geschickt habe", sagte Ebner auf der Rückreise nach dem Conference-League-Qualimatch zwischen Gzira und Glentoran (2:2) zur APA. "Es war super für mich, dass ich da dabei war. Irrsinnig wichtig war, dass ich vor dem Auslandseinsatz drei internationale Testspiele in Österreich pfeifen durfte."

Ebner auf Malta früh im Mittelpunkt 

Auf Malta war Ebner früh gefordert, nach 23 Sekunden pfiff er den in seiner Erinnerung schnellsten Strafstoß seiner Karriere. Die Entscheidung blieb quasi folgenlos, weil der Handelfmeter prompt verschossen wurde.

Auf seinem erst beginnenden internationalen Werdegang wurde Ebner vonseiten der UEFA der norwegische WM-Schiri von 1998, Rune Petersen, als eine Art Supervisor zur Seite gestellt. "Wie bald das nächste Europacup-Match kommt, steht aber in den Sternen."

Zeit, um internationalen Rufen auch Folge zu leisten, bleibt künftig genug. Im Mai hat der Versicherungsberater den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit gewagt. "Ich bin jetzt mein eigener Chef. Wenn ich will, habe ich 24/7 für Fußball Zeit", betonte Ebner, offenbar schwer motiviert. "Das sind Freiheiten, die ich mir genommen habe in der Absicht, in der Schiedsrichterei auch international Anschluss zu halten."

Wachablöse zwischen Lechner und Ebner 

Von den Präsidenten, Managern und Trainern der Bundesliga wurde Ebner zum Schiedsrichter der Saison 2022/23 gewählt. Im zehnten Jahr seit es diese Auszeichnung gibt, ging der Preis erstmals nicht an Harald Lechner. "Platz drei war letztes Jahr überraschend für mich und heuer Platz eins natürlich umso mehr.

Weil der Harald seit Jahren unangefochten ist und auch im Ausland konstant unsere Nummer eins ist", erinnerte Ebner. "Das sind Fußstapfen, die ich erst füllen muss, aber es zeigt mir, dass es passt, wie ich die Spiele leite und mit den Spielern und Funktionären umgehe."


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