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Ende einer Ära! Andi Ulmers Bundesliga-Karriere in Zahlen

Nach 15 Jahren zieht der Ur-Bulle im Sommer seines Weges. Wie ist das mit dem "Rekordmeister"-Titel? Mit wem spielte er am öftesten? Und für wen & gegen wen?

Ende einer Ära! Andi Ulmers Bundesliga-Karriere in Zahlen Foto: © GEPA

Selbst die allerschönsten Geschichten müssen irgendwann ein Ende finden.

Andreas Ulmer und der FC Red Bull Salzburg - eine Beziehung, wie sie im modernen Fußball nicht mehr allzu häufig zu finden ist.

Kaum ein Spieler steht so sinnbildlich für die historische Dominanz, mit der die "Bullen" den österreichischen Fußball in den letzten Jahren geprägt haben. Unfassbare 420 Bundesliga-Spiele absolvierte der 38-jährige Oberösterreicher im Laufe seiner Karriere, den Großteil davon im Salzburg-Trikot.

Und dennoch - nach 15 Jahren endet die Traum-Ehe zwischen dem Erz-Mozartstädter und dem österreichischen Serienmeister im kommenden Sommer. Eine Wadenverletzung setzt ein jähes vorzeitiges Ende unter Ulmers letzte Bundesliga-Saison bei seinem Herzensverein (alle Infos>>>).

Was bleibt, ist Geschichte. Nicht nur als ihr "Rekordmeister" ist der 37-Jährige ein fixer Bestandteil der Bundesliga-Historie.

Wer stand bei seinem Debüt 2005 noch auf dem Platz? Und was war vor mittlerweile 19 Jahren sonst so los? Mit wem hat Ulmer am öftesten zusammengespielt? Mit wem lieferte er sich die meisten Duelle? Wie lautet seine Bilanz gegen jeden einzelnen Gegner?

LAOLA1 hat jede Menge Daten und Fakten zusammengetragen - unter anderem die einzigen Bundesligisten, gegen die Ulmer sieglos ist, und den Grund, warum er einmal 37 Spiele in einer Bundesliga-Saison bestritt.

BILANZ

Spiele Siege Remis Niederlagen
420 274 90 56

Die Zahlen sind beeindruckend. 34.251 Spielminuten hat Ulmer bisher in der Bundesliga absolviert, das entspricht fast 24 Tagen! Sein Punkteschnitt von 2,17 pro Spiel kann sich auf jeden Fall sehen lassen.

Als Defensivspieler sind auch seine Scorerzahlen aller Ehren wert: 17 Tore und 68 Assists. Der Oberösterreicher wurde insgesamt 32 Mal ein- und 64 Mal ausgewechselt, er sah 32 Gelbe Karten, kein einziges Mal Gelb-Rot und zwei Mal Rot. 

SEIN DEBÜT

Ein paar Fakten zu Ulmers Bundesliga-Debüt im Mai 2005:

  • Der SK Rapid stand an diesem letzten Spieltag schon als Meister vor dem GAK fest. Der Absteiger war Schwarz-Weiß Bregenz, die SV Ried stieg auf. Christian Mayrleb vom FC Superfund Pasching kürte sich zum Torschützenkönig (21 Tore).

  • Hans Krankl war ÖFB-Teamchef und hatte im bis dahin letzten Länderspiel unter anderem Toni Ehmann, Didi Kühbauer, Roli Kirchler, Markus Kiesenebner und Wolgang Mair eingesetzt.

  • George W. Bush war US-Präsident, Heinz Fischer seit nicht einmal einem Jahr österreichischer Bundespräsident, Wolfgang Schüssel war Bundeskanzler, Gerhard Schröder deutscher Bundeskanzler.

  • "Ch!pz" von Cowboy war Nummer 1 der österreichischen und deutschen Charts. In den USA führte "Hollaback Girl" von Gwen Stefani die Hitparade an.

  • In Österreichs Kinos starteten Filme wie "Star Wars: Episode II - Die Rache der Sith", "Erkan & Stefan - Der Tod kommt krass" und "Das Schwiegermonster".

  • Der ORF castete gerade die Teilnehmer für die erste Staffel von Dancing Stars, mit dabei waren u.a. Toni Polster, Arabella Kiesbauer, Peter Rapp, Patricia Kaiser und die spätere Siegerin Marika Lichter.

DER LAUF DER ZEIT

Andreas Ulmer hat im Laufe der Jahre so manche Typ-Veränderung hinter sich gebracht. Wir haben aus jeder Saison ein Foto:

GEMEINSAME BUNDESLIGA-SPIELE

Name

Gemeinsame Bundesliga-Spiele
Valon Berisha 135
Alexander Walke 133
Christoph Leitgeb 124
Andre Ramalho 122
Christian Schwegler 120
Jonatan Soriano 112
Takumi Minamino 111
Martin Hinteregger 90
Stefan Lainer 88
Cican Stankovic 86

Foto: © GEPA

Logischerweise ist es eine "Salzburg-Auswahl", die die meisten Bundesliga-Spiele an der Seite von Ulmer absolviert hat.

Am öftesten stand dem Linksverteidiger der nunmehrige LASK-Profi Valon Berisha zur Seite. 135 Mal lief der in Schweden geborene Norweger, der dann kosovarischer Teamspieler wurde, gemeinsam mit Ulmer auf.

Rechnet man alle Pflichtspiele, steht ein anderer ehemaliger Mitspieler in der Pole-Position. Andre Ramalho spielte 195 Mal gemeinsam mit Ulmer, Berisha ist in dieser Wertung mit insgesamt 192 Partien Zweiter.

SPIELE GEGEN VEREIN

Verein Spiele Punkte Punkteschnitt
Rapid 49 95 1,94
Austria Wien 46 96 2,09
Sturm 45 88 1,95
WAC 33 70 2,12
Ried 32 70 2,19
Altach 27 58 2,15
LASK 27 54 2,00
Mattersburg 26 57 2,19
Admira 25 53 2,12
Wr. Neustadt 16 40 2,50
St. Pölten 14 38 2,17
Hartberg 13 37 2,85
Kapfenberg 12 28 2,33
FC Wacker 11 25 2,27
WSG Tirol 11 30 2,73
Grödig 10 26 2,60
Austria Kärnten 8 17 2,13
Austria Klagenfurt 7 19 2,71
RB Salzburg 3 1 0,33
Austria Lustenau 2 6 3,00
Blau-Weiß Linz 2 1 0,50
GAK 1 3 3,00

22 verschiedene Gegner hatte Ulmer in seiner bisherigen Bundesliga-Karriere. Am häufigsten duellierte sich der Oberösterreicher mit dem SK Rapid, auch die meisten Siege (28) gelangen ihm gegen die Hütteldorfer. Aber auch gegen Ex-Klub Austria Wien ging Ulmer 28 Mal als Sieger vom Platz. Am häufigsten getroffen hat der Defensivspieler gegen seinen Lieblingsgegner Rapid und den SCR Altach (je 3 Tore).

Bisher ungeschlagen ist Ulmer gegen Wiener Neustadt, St. Pölten, Hartberg, Wacker Innsbruck, Grödig, Austria Klagenfurt, Austria Lustenau und den GAK. Und nur gegen zwei Klubs konnte er noch nie gewinnen: Gegen seinen aktuellen Arbeitgeber Red Bull Salzburg (ein Remis und zwei Niederlagen) und den FC Blau-Weiß Linz (ein Remis und eine Niederlage).

SPIELE GEGEN SPIELER

Name

Bundesliga-Spiele gegeneinander
Mario Sonnleitner 37
Christopher Wernitznig 32
Jörg Siebenhandl 28
Michael Liendl 28
Stefan Hierländer 27
Foto: © GEPA

Erstmals kreuzten Andreas Ulmer und Mario Sonnleitner in der Bundesliga am 1. Oktober 2006 beim Duell GAK gegen Austria Wien die Klingen. Das zweite Mal am 31. August 2008 beim Duell SV Ried gegen SK Sturm Graz.

Dies erinnert daran, dass die beiden Bundesliga-Haudegen eine Vergangenheit bei anderen Klubs haben. Am öftesten duellierte sich das Duo logischerweise bei den Aufeinandertreffen von Salzburg und Rapid. Zum vorerst letzten Mal spielten sie am 3. August 2022 bei Hartberg gegen Salzburg gegeneinander.

Ulmer führt im Head-to-Head mit 21 Siegen, denen bei 5 Remis elf Niederlagen gegenüber stehen.

Auf den Plätzen folgen einige langgediente Bundesliga-Gesichter. 28 Mal traf Ulmer im Oberhaus etwa auf Michael Liendl. Die beiden hatten jedoch zuvor schon sieben Mal in der zweiten Leistungsstufe, damals als Red Zac Erste Liga bekannt, bei den Matches der zweiten Mannschaft von Austria Wien gegen Kapfenberg das Vergnügen.

SEINE TRAINER

Name

Bundesliga-Spiele
Jesse Marsch 59
Roger Schmidt 56
Marco Rose 54
Matthias Jaissle 47
Oscar Garcia 44
Huub Stevens 38
Ricardo Moniz 27
Adi Hütter 21
Paul Gludovatz 21
Co Adriaanse 15
Gerhard Struber 12
Thomas Letsch 2
Frenkie Schinkels 2
Peter Stöger 1
Gerhard Schweitzer 1
Florens Koch 1

Onur Cinel 1

Rein auf die Bundesliga reduziert, hat Ulmer am öftesten unter Jesse Marsch gespielt, nämlich 59 Mal.

Rechnet man alle Pflichtspiele, hat Marco Rose eindeutig die Nase vorne. Ganze 96 Mal ist der Linksverteidiger unter Anleitung des nunmehrigen Leipzig-Coaches aufgelaufen - darunter "nur" 54 Mal in der Bundesliga.

Ansonsten finden sich hier logischerweise vor allem sämtliche "Bullen"-Coaches der jüngeren Vergangenheit. Längere Phasen auf der Bank gab es nur wenige. 2010/11 spielte Ulmer am Weg zum Vizemeistertitel hinter Sturm Graz nur neun Mal, dies lag jedoch zum größten Teil an einer Verletzung.

SEINE STADIEN

SEINE STADIEN
Foto: © GEPA

Für die scheinbar ewig lange Zeit, die der Routinier schon in der heimischen Bundesliga die linke Außenbahn beackert, hat er das in erstaunlich wenigen Stadien getan. An 22 verschiedenen Spielstätten ist Ulmer bisher in der Meisterschaft aufgelaufen.

Es handelt sich dabei um das Happel-Stadion, das alte Hanappi, das neue Allianz Stadion, die Generali Arena in diversen Ausbaustufen, das Liebenauer Stadion in Graz, das Rieder Stadion, die Lavanttal Arena in Wolfsberg, das Mattersburger Pappelstadion, das Altacher Stadion, die Südstadt, die Linzer Gugl, das Paschinger Waldstadion, das alte Wiener Neustädter Stadion, die Arena in St. Pölten, das Kapfenberger Stadion, jenes in Hartberg, das Innsbrucker Tivoli, das Grödiger Stadion, das Wörthersee Stadion, das Reichshofstadion, das Hofmann Personal Stadion am Linzer Donauufer und natürlich die Red Bull Arena.

SEINE TITEL

SEINE TITEL
Foto: © GEPA

Fußball-Österreich tut sich mitunter schwer, seine Rekordmeister-Fragen final zu klären.

Es ist zwar klar, dass Ulmer als Einzelspieler "Rekordmeister" ist. Ob jedoch mit 13 oder 14 Titeln ist von Quelle zu Quelle unterschiedlich.

Seine 13 Meistertitel mit Salzburg stehen außer Streit. Zudem stand er 2005/06 zwar im Kader der Austria, stand jedoch in keiner Spielminute auf dem Feld.

Egal, wie man es rechnet: Beeindruckend ist diese Ausbeute allemal.

FUN FACTS

  • 36 Spieltage umfasste die Bundesliga, als sie noch aus zehn Vereinen bestand. Dennoch gelang Ulmer in der Saison 2008/09 das Kunststück, 37 Spiele in einer Bundesliga-Saison zu absolvieren. Wie? Bis zur Winterpause spielte er für die SV Ried und bestritt alle 22 bis dahin ausgetragenen Partien, im Winter wechselte er nach Salzburg, das Spiel der 22. Runde der "Bullen" war aber ins Frühjahr verschoben worden, weshalb er dort dann 15 Mal im Einsatz war.

  • Der Linksverteidiger stand in vier Bundesliga-Spielen auf dem Platz, in denen sein Verein - jedes Mal Salzburg - acht Tore erzielt hat. Er selbst trug zu diesen 32 Treffern gerade einmal einen Assist bei.

  • Von wirklich üblen Niederlagen blieb Ulmer in seiner langen Bundesliga-Karriere bisher verschont. Zwei 1:4-Niederlagen waren die "schlimmsten", kurioserweise waren es beide Male Spiele mit Salzburg gegen Altach.

  • Fünf verschiedene Rückennummern trug Ulmer in der Bundesliga: Bei der Austria 37, 2 und 27, bei Ried 4, bei Salzburg immer die 17.

  • In der Saison 2004/05 gaben unter anderem auch folgende Spieler ihr Bundesliga-Debüt: Veli Kavlak, Mario Sonnleitner, Erwin Hoffer, Marc Janko, Johnny Ertl, Hannes Aigner, Jürgen Patocka, Jürgen Macho, Nenad Bjelica und Jung-won Seo.

  • Nachdem Papa Gerhard Ulmer und Onkel Friedrich Ulmer einst für VOEST Linz in der höchsten Spielklasse gekickt haben, gab es in der 49-jährigen Geschichte der österreichischen Bundesliga nur 18 Jahre ohne einen Ulmer.

  • Auf der Linksverteidiger-Position musste sich Ulmer im Laufe der Jahre mit zahlreichen internen Konkurrenten herumschlagen. Bei der Austria waren Didier Dheedene, Sasa Papac und Ronald Gercaliu für den jungen Ulmer noch übermächtig. In Ried hatte er Pa Saikou Kujabi fest im Griff. In Salzburg machte ihm das "Match" mit Dusan Svento lange zu schaffen, dafür bissen sich dann unter anderem Manuel Pamic, Stefan Stangl, Gideon Mensah und Patrick Farkas die Zähne aus.

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