Max Entrup hat es schon wieder getan.
Schon wieder tauchte der Wiener in einem Spiel des LASK, in welchem eigentlich wenig für einen Linzer Sieg sprach, last minute im Strafraum des Gegners auf und erwischte diesen eiskalt.
Schlug er in der Partie vor der Länderspielpause gegen Altach sogar noch doppelt kurz vor und in der Nachspielzeit zu, stürzte er am vergangenen Samstag den FC Red Bull Salzburg mit einem späten Tor noch tiefer in die Krise (Spielbericht >>>).
"Im Endeffekt war es dann eine Co-Produktion von den Einwechselspielern. Ich hab' nur danke sagen müssen", spielt der 27-Jährige seinen platzierten Abschluss mit Links ins kurze Eck des "Bullen"-Tors herunter.
Ob er nun endgültig der "Last-Minute-Max" sei? "Besser als gar kein Max, oder?", lacht er.
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"Urlauber" Entrup als Erfolgsgarant
(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)
Mit "gar keinem Max" musste der LASK in dieser Saison schon lange genug leben. Nachdem Entrup im Sommer um kolportierte 1,3 Millionen Euro von Hartberg nach Linz wechselte, fiel er sofort wochenlang mit einer hartnäckigen Knieverletzung aus.
Seit Ende September ist er wieder voll fit und der Punkteschnitt des LASK in der Bundesliga stieg von zuvor 0,5 Zählern pro Spiel auf seither 2,125 an. In den letzten drei Runden stand der Allround-Stürmer jeweils in der Startelf und erzielte drei Treffer.
"Er hat sich am Anfang der Saison ein bisserl Urlaub genommen, das muss er aufholen", relativiert Mitspieler Philipp Ziereis bei "Sky" mit einem Augenzwinkern.
Konkurrenzkampf mit Ljubicic? "Tut uns gut"
Entrups Torriecher kommt für den LASK zu einem guten Zeitpunkt. Marin Ljubicic befindet sich momentan wieder in einer Phase, in der er sich mit dem Toreschießen schwer tut. In elf Pflichtspielen hintereinander hat der Kroate zuletzt nicht getroffen. Dafür klappt es bei ihm momentan als Assistgeber für - ausgerechnet - Entrup.
Beim Sieg gegen Altach drehte sich der Kroate intelligent an der Strafraumgrenze um die eigene Achse und steckte uneigennützig auf Entrup durch, beim Erfolg in Salzburg spielte er einen perfekt getimten Steilpass auf ihn. Es waren jeweils die Assists zu den spielentscheidenden Treffern.
Ljubicic kam in den beiden Spielen jeweils als Joker aufs Feld. Im 4-2-3-1 des LASK ist zurzeit kein Platz für Entrup und Ljubicic gleichzeitig; LASK-Coach Markus Schopp musste deshalb in den letzten Spielen Kapitän Robert Zulj vom Feld nehmen, um auf Doppelspitze umzubauen.
Zwischen ihm und Ljubicic sei zwar "ein Konkurrenzkampf da. Aber der tut uns auch gut", so Entrup.
Ljubicic und Entrup "schon eine interessante Kombi"
Wann man die beiden mal gemeinsam in einer Startelf sehen wird? "Das musst du den Trainer fragen", verweist Entrup auf Schopp.
Was sagt also der Trainer? "Wir brauchen nicht darüber diskutieren, das ist schon eine interessante Kombi. Aber für das muss ich vor allem den Max so weit haben, dass ich das Gefühl habe, der ist im Dreitagesrhythmus auch wirklich belastbar. Das war bis vor kurzem nicht der Fall", erklärt der Steirer, der Entrup im Sommer 2023 aus der Ostliga zurück in die Bundesliga holte.
Zuletzt reichte die Energie beim lange verletzten Wiener für zwei Spiele über (fast) die volle Distanz. Er komme nun langsam in einen Zustand, "wo ich der Meinung bin, wir können über den Dreitagesrhythmus nachdenken", so Schopp.
ÖFB-Rückkehr das Ziel
Entrups langwierige Knieverletzung war auch der Grund, warum es für ihn nach der EURO, bei der er bei allen vier Spielen des ÖFB-Teams auf der Bank saß, für keine Nominierung durch Teamchef Ralf Rangnick mehr reichte.
Wenn es endlich gelänge, den dreifachen Teamspieler auf hundert Prozent zu bekommen, "dann habe nicht nur ich beim LASK eine Freude mit ihm, sondern ich glaube, dass wir ihn vielleicht das eine oder andere Mal wieder mit der österreichischen Nationalmannschaft sehen werden", prophezeit Schopp.
Er findet: "Jeder, der den Max mit seinen Bewegungen, mit seiner Torgefahr sieht, der weiß, dass er sehr, sehr interessant ist".
Das ÖFB-Team wird erst Ende März 2025 wieder für einen Lehrgang zusammenkommen, wenn es im Nations-League-Playoff gegen Serbien um den Aufstieg in Liga A geht.
Ob Entrup dann wieder an Bord ist, liegt nur an ihm selbst. Das weiß der Wiener auch selbst: "Ich versuche, mit dem Verein Punkte einzuhamstern, darauf fokussiere ich mich. Ob dann der ÖFB wieder da ist oder nicht, wird man sehen."
Entscheidender Nachsatz: "Aber es ist natürlich ein Ziel von mir."