Das Warten hat ein Ende! Der LASK zeigte mit dem 3:0-Sieg gegen die WSG Tirol (Spielbericht >>), dass er in der Admiral Bundesliga doch noch siegen kann.
Die Freude über den erst dritten Liga-Sieg der laufenden Saison war im Lager der Linzer entsprechend groß. Nach vier Bundesliga-Niederlagen en suite war die Anspannung vor der Partie enorm, bei einer weiteren Pleite wäre der Abstand auf die WSG schon auf sechs Punkte angewachsen und die Hoffnung auf das Meisterplayoff in immer weitere Ferne grückt.
Durch den verdienten Sieg vermieden die Linzer nicht nur dieses Szenario, sondern reichten vor der anstehenden Länderspielpause auch die Rote Laterne an die Tiroler weiter.
Inklusive Cup und Conference League konnten die Oberösterreicher somit immerhin den dritten Sieg aus den vergangenen vier Partien einfahren, was bei LASK-Trainer Andreas Wieland für ein wenig Zufriedenheit sorgt:
"Aufgrund des Ergebnisses können wir mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen. Die Erleichterung ist natürlich sehr groß, aber es ist nur ein Schritt gewesen. Wir müssen weiter unsere Leistungen steigern, und wir müssen vor allem punkten."
Stürmertor, gehaltener Elfer und Saisonpremiere
Für Erleichterung sorgten neben den befreienden drei Punkten einerseits eine solide Defensivleistung, die für den ersten Zu-Null-Sieg in der Liga seit Spieltag eins sorgte, und andererseits, dass mit Keito Nakamura endlich wieder ein Stürmer in der Bundesliga anschreiben konnte.
(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)
Die Highlights der Partie LASK gegen WSG:
Dabei stand der Einsatz des Japaners lange auf der Kippe. Genau wie Thomas Goiginger wurde Nakamura nach seinem Conference-League-Doppelpack gegen Alashkert am vergangenen Donnerstag positiv auf das Coronavirus getestet, weil der behördliche PCR-Test dann aber negativ ausfiel, durfte der 21-Jährige doch spielen und setzte seinen kleinen "Tor-Lauf" fort.
Ein Befreiungsschlag für die vielgescholtene LASK-Offensivabteilung, die in der bisherigen Saison noch viel schuldig blieb. Dementsprechend froh ist Wieland über "drei erzielte Tore. Das tut uns wirklich gut." In der Schlussphase durften die Schwarz-Weißen schließlich sogar noch über eine Saison-Premiere jubeln. Der von Peter Michorl verwertete Elfmeter in der Nachspielzeit war der erste in der laufenden Bundesliga-Saison.
Für den Torschützen zwar ein "Elfer-Geschenk" über das sich der 26-Jährige nach Spielende im "Sky"-Interview aber sichtlich freut: "Heute war der VAR mal gut für uns, das können wir auch brauchen."
Und weil Kapitän Alexander Schlager in der 77. Minute noch den Elfmeter von LASK-Leihgabe Thomas Sabitzer hielt, bekam auch die Defensiv-Abteilung ihr Lob. "Es war etwas glücklich, dass heute die Null gestanden ist, trotzdem freut mich das sehr", erklärt Wieland.
"Kriegen die einfachsten Sachen nicht hin"
Während Wieland seinen Interview-Termin sichtlich gelöst absolvierte, war sein Tiroler Pendant Thomas Silberberger wieder einmal ordentlich geladen.
"Ich rede immer über Phasen des Spiels erkennen, Räume bespielen, aber wir kriegen die einfachsten Sachen nicht hin. Da bin ich schon ein Stück weit verzweifelt", geht Silberberger mit seiner Mannschaft hart ins Gericht.
Tatsächlich wäre für die Tiroler in Pasching deutlich mehr drinnen gewesen. Mittelfeldstratege Thanos Petsos spricht die unzähligen Umschaltsituationen an, die sein Team nicht ausreichend nütze und zieht einen verheerenden Vergleich: "Wenn der LASK so viele Umschaltsituationen wie wir bekommt, schießen sie uns zehn Tore."
Zehn Tore wären des guten natürlich etwas zu viel gewesen, ein Punktgewinn war aber allemal im Bereich des Möglichen. Den gab es allerdings nicht - dafür nimmt man die Rote Laterne mit nach Wattens, was bei Silberberger zu interessanten Ideen führt.
"Wenn man solche Fehler macht wie wir, steht man schon verdient da unten drinnen. Vielleicht sollten wir mehr Einwürfe trainieren und weniger über Räume sprechen, da muss ich mich dann selber an der Nase nehmen", nimmt der WSG-Trainer die Situation mit Galgenhumor.
Während bei der WSG also in der Länderspielpause ein Schwerpunkt auf den Einwürfen liegen könnte, hat der LASK andere Sorgen. Vier freie Tage gibt es für die Mannschaft von Trainer Wieland. Ziel: "Covid aus der Mannschaft bekommen."