Endstand
2:1
1:1, 1:0
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Erste Krise: Bei Klagenfurt krankt es von vorne bis hinten

Peter Pacult und seine Austria verlieren zum vierten Mal in Folge. Vor allem die Offensive bereitet Sorgen.

Erste Krise: Bei Klagenfurt krankt es von vorne bis hinten Foto: © GEPA

Austria Klagenfurt schlittert zum Ausklang des Kalenderjahres in die erste richtige Krise unter Peter Pacult.

Die Kärntner unterliegen Blau-Weiß Linz am Sonntag trotz Führung mit 1:2 und gehen so zum vierten Mal in Folge ohne Punkte vom Platz. Tabellarisch bleibt die Austria auf Rang zehn hängen und wird von Woche zu Woche mehr mit dem Begriff "Abstiegskampf" konfrontiert.

Seit dem Aufstieg in die ADMIRAL Bundesliga hielten sich die Violetten praktisch immer den unteren Tabellenregionen fern. Genau dort, wo der Gegner aus Oberösterreich aktuell steht, liefen die Klagenfurt in den letzten drei Jahren am Ende ein - auf Rang sechs.

Vom Höhenflug der Vorsaisonen ist die Austria momentan weit entfernt. Der so erfolgreiche pragmatische Ansatz, mit dem die Pacult-Elf die Konkurrenz verzweifeln ließ, ist in den letzten Monaten an seine Grenzen gestoßen. Es hackt sowohl offensiv als auch defensiv.

Klagenfurt fängt sich zu leichte Gegentore

Routinier Christopher Wernitznig, der in seinem 399. Bundesliga-Spiel zur Halbzeit ausgewechselt wurde, sprach bereits nach dem 0:3 gegen die WSG Tirol am vergangenen Wochenende von unerklärlichen "Eiertoren", die seine Mannschaft viel zu oft kassiere. Gegen Blau-Weiß Linz gab es die Fortsetzung.

"Dass das Spiel kein Leckerbissen im spielerischen Bereich war, ist klar. Mich ärgert nur, dass wir ihnen diese zwei Tore selbst vorbereitet haben. Und dann wirst du halt bestraft", analysiert ein konsternierter Pacult nach dem Spiel im "Sky"-Interview.

Vor allem das letztendlich entscheidende 1:2 bringt den 65-Jährigen aus der Fassung. Nach einem Fehlpass im Mittelfeld benötigte Blau-Weiß nur zwei Stationen, um über Goiginger und Ronivaldo zum Abschluss zu kommen. Eine Chance, die sich der Toptorjäger der Bundesliga nicht entgehen ließ.

Ex-Linzer Tobias Koch, dem der folgenschwere Fehler unterläuft, ist ebenfalls geknickt: "Aktuell werden wir gefühlt für jeden Fehlpass knallhart bestraft. Das 1:2 ist zu billig für die Bundesliga", weiß auch er.

Bobzien bleibt der Alleinunterhalter

Fast noch eklatanter erweist sich in der aktuellen Form jedoch die brutale Harmlosigkeit in der Offensive. Einzig Ben Bobzien, der auch am Sonntag der große Lichtblick war, scheint bei den Kärntnern in irgendeiner Form für kreative und gefährliche Momente sorgen zu können.

Die Austria hat nach 15 Spielen 14 Tore erzielt, die Hälfte davon geht auf das Konto des Deutschen. Kein anderer Spieler im Kader hat bisher mehr als einmal getroffen. Nach dem Rückstand schaffte es die Pacult-Elf nicht ein einziges Mal, gefährlich vor das Tor von Radek Vitek zu kommen.

"Natürlich wird es dann zur Kopfsache, vor allem, wenn du aus dem Spiel wenige Torchancen hast und keine Tore machst", schildert Koch. Möglicherweise kommt die Pause deshalb gar nicht so ungelegen. Koch gibt die Devise vor: "Wir müssen jetzt noch enger zusammenrücken als Mannschaft. Dann bin ich sicher, dass wir aus dieser Phase herauskommen werden."

In den Winterurlaub darf die Austria noch nicht, da noch das Nachtragsspiel gegen Red Bull Salzburg aussteht. Die Chance lebt also, noch vor Jahreswechsel den Umschwung zu schaffen.


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