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Didi Kühbauer spricht erstmals über Rapid-Aus

Der Burgenländer lässt seine Zeit bei den Grün-Weißen Revue passieren:

Didi Kühbauer spricht erstmals über Rapid-Aus Foto: © GEPA

15 Tage ist es nun her, seitdem die Trainer-Ära von Didi Kühbauer beim SK Rapid Wien zu Ende ging. 

Zwischen Oktober 2018 und November 2021 betreute der Burgenländer die Hütteldorfer in insgesamt 141 Pflichtspielen, führte die Grün-Weißen zwei Mal zum Vize-Meistertitel. Zudem stehen drei Teilnahmen in der UEFA Europa League zu Buche. 

Nach mehr als über einem halben Jahr ohne Auswärtssieg in der ADMIRAL Bundesliga, lediglich 16 Punkten aus 14 Liga-Spielen sowie dem drohenden Aus in der laufenden Gruppenphase der Europa League zog Österreichs Rekordmeister schließlich die Reißleine und setzte den 50-Jährigen vor die Tür.

Vor der Begegnung seines ehemaligen Teams gegen West Ham United (JETZT im LIVE-Ticker >>>) nahm sich Kühbauer im Interview mit "ServusTV" Zeit, die letzten drei Jahre in Wien-Hütteldorf Revue passieren zu lassen. Im Nachhinein, "kann man immer etwas anders machen", meint "Don Didi".

"Wenn wir die Zeit Revue passieren lassen, bin ich damals zu einer Mannschaft gekommen, die im ersten Jahr den Egoismus ausgelebt hat. Das war die teuerste Rapid-Mannschaft aller Zeiten. Nach einem Monat habe ich (dem damaligen) Präsidenten Michael Krammer gesagt: Da müssen wir etwas ändern", berichtet der 50-Jährige über seine Anfangszeit, in der Spieler wie Stefan Schwab, Thomas Murg, Veton Berisha, Andrei Ivan oder Andrija Pavlovic das Kaderblatt prägten. 

"Die Mannschaft war einfach am Limit"

(Artikel wird unter dem VIDEO fortgesetzt.)

"Das haben wir auch gemacht, ich habe sehr viele Spieler ausgetauscht. Dafür haben wir willige Spieler dazugeholt und es in den folgenden Jahren geschafft, Zweiter zu werden", erzählt Kühbauer weiter. Im vergangenen Sommer rüsteten die Hütteldorfer vor allem mit jungen ÖFB-Spieler auf, mussten gleichzeitig aber Kapitän Dejan Ljubicic oder auch Juwel Yusuf Demir abgeben.

Schlussendlich zu viel des Guten, wie Kühbauer betont. "Ich bin schon ein Mensch, der sich selbst reflektiert und aufarbeitet, was besser hätte sein können. Ich habe das Gefühl, dass wir im Trainerteam wirklich alles versucht haben."

Kühbauer fährt fort: "Die Mannschaft war einfach am Limit, so ehrlich muss man sein. Das mein ich nicht böse, ich stehe zu meinen Mannschaften und ich wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute, aber es war in dieser Saison sehr schwierig und es hat irgendwann kommen müssen – so leid es mir auch tut."

Kühbauer dankt den "einzigartigen Fans"

Die vollzogene Trennung habe ihm "sehr wehgetan. Rapid war meine große Liebe, wobei ich für jeden Klub gerne gearbeitet habe. Rapid ist aber noch spezieller, weil die Fanmassen und die Emotionen weitaus größer sind, als bei anderen Klubs in Österreich. Ich war drei Jahre Trainer, diese Aufgabe hat mir unglaubliche Freude bereitet. Aber der Fußball ist so."

Vor allem bei den Grün-Weißen-Anhänger will sich der Burgenländer noch einmal bedanken. Er habe das Spiel gegen Altach zwar nicht gesehen, "weil ich noch nicht soweit bin." Kühbauer habe aber sehr wohl mitbekommen, dass die Fans ihm mit einem Transparent eine Botschaft zukommen ließen (Alle Infos >>>).

"Der Klub hat mir viel bedeutet, natürlich haben mir Freunde das Bild geschickt. Auf diesem Weg will ich mich auch bei den Rapid-Fans bedanken. Das ist der beste Support ever, da geht nichts drüber. Dass sie mich immer unterstützt haben und nie schlechte Stimmen gekommen sind, dafür muss ich mich bedanken. Ich war wirklich gerne Rapid-Trainer, hab das mit sehr viel Freude gemacht. Aber der Fan-Support ist in Österreich einzigartig", wird Kühbauer etwas emotional.

"Wenn sie gewinnen, mache ich mir ein Flascherl auf"

Für eine neue Aufgabe sei er noch nicht bereit, bekräftigt Kühbauer. "Ich bemerke, dass ich langsam wieder runterfahre. In der ersten Woche war ich noch mit Vollgas unterwegs, obwohl ich nicht mehr Trainer war. Jetzt komme ich langsam wieder zu mir, bemerke, dass ich wieder mehr an Fußball denke. Die ersten Wochen war das überhaupt kein Thema."

Seinen ehemaligen "Burschen" drückt er aber weiter die Daumen - so auch gegen West Ham. "Ich werde mir das Spiel ansehen, weil es sehr interessant ist. Ich wünsche mir, dass die Burschen über sich hinauswachsen. West Ham ist mit Abstand die beste Mannschaft in der Gruppe und wenn sie gewinnen, mache ich mir ein Flascherl auf. Es würde mich unheimlich freuen, wenn sie gewinnen."


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