Seit Sonntag ist Robin Dutt nicht mehr Trainer des WAC, mit Ex-Austria-Coach Manfred Schmid haben die Lavanttaler bereits einen Nachfolger präsentiert (Was Schmid bei seinem Amtsantritt sagte >>>).
Im Interview mit dem "Kicker" äußert sich Robin Dutt nun zu seiner Entlassung.
Demnach scheint Dutt dem Verein die Trennung nicht übelzunehmen. Der WAC habe das Gefühl gehabt, dass ein neuer Impuls für das Team nötig sei - aber auch die langfristige Perspektive sei diesbezüglich entscheidend gewesen. Dutts Vertrag sei ohnehin nur bis Ende Mai gültig gewesen. "Deswegen ist ein neuer Impuls zu diesem Zeitpunkt durchaus legitim", so Dutt.
Ohnehin sei er von der Trennung nicht überrascht gewesen, da man sich stets abgesprochen habe, meint der 58-Jährige.
Dutt und Riegler wollten sich abheben
Über die Zusammenarbeit mit Präsident Dietmar Riegler sagt er: "Wir haben uns ausgemacht, dass wir bis zum letzten Tag zu 100 Prozent zueinander stehen. Nach außen musste nicht immer jeder wissen, wie wir über gewisse Dinge denken, aber intern war das für uns beide immer wichtig." Man habe sich von branchenüblichen Mechanismen abheben wollen, damit das Gegenüber nicht vor den Kopf gestoßen werde.
Auch die Tatsache, dass sich Riegler bereits vor der 1:2-Niederlage in Hartberg mit Dutts nunmehrigem Nachfolger getroffen haben soll, stößt ihm nicht sauer auf: "Dass gesprochen werden kann und ein Verein vorbereitet sein muss, gehört zur Professionalität dazu."
Zweischneidiges Fazit
Die sportliche Zeit in Wolfsberg sieht Dutt zwiegespalten. Während man im ersten Jahr Rang vier und damit "alle Ziele erreicht" habe, sei klar gewesen, dass im zweiten Jahr ein Umbruch komme.
"Wir haben zwei Gesichter gezeigt: ein offensives und ein defensives", so Dutt über die Zeit danach. Während vorne Konstanz herrschte, gab es hinten aufgrund von Verletzungen nur wenig Stabilität. "Deswegen haben die Abläufe nicht gepasst. Und wenn die Ergebnisse nicht stimmen, kommt auch noch der Kopf dazu."
Vom Potenzial der Spieler sei er dennoch weiterhin überzeugt, lässt Dutt wissen. Und auch wenn es schade sei, dass die Zeit in Wolfsberg vorbei sei (Dutt: "Die Mannschaft und der Verein sind mir sehr ans Herz gewachsen") - es habe auch gute Gründe gegeben, die Zusammenarbeit ohnehin im Sommer zu beenden. "Daher hat sich der Verein keinen schlechten Zeitpunkt für die Trennung ausgesucht."
Seine Erwartungshaltung, auch jene an den österreichischen Fußball, sei jedoch während seiner Zeit in Wolfsberg mehr als erfüllt worden: "Es war eine der schönsten Stationen meiner Karriere."
Auch in Zukunft könne Dutt sich deshalb vorstellen, in Österreich tätig zu sein.