Es gibt Tage, die mag Jürgen Werner nicht. Nämlich jene, "wenn man wen freistellen muss, der aus meiner Sicht super Arbeit geleistet hat."
So geschehen bei Michael Wimmer. Der Deutsche ist bei der Austria bekanntlich seinen Job los, der bisherige Assistent Christian Wegleitner übernimmt interimistisch.
Es soll eine Entscheidung gewesen sein, die nicht zuletzt auf Betreiben von Klub-Präsident Kurt Gollowitzer getroffen wurde. Die internen Machtkämpfe beim FAK sind inzwischen offenkundig.
"Alle sind angehalten zusammenzuhelfen"
Am Tag danach ist Sportvorstand Werner bemüht, nach außen hin Einigkeit zu demonstrieren. "Wir haben das zusammen entschieden", hält er fest.
Das Gerede um die Grabenkämpfe innerhalb des Vereins sei "maßlos übertrieben". "Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren. Es sind alle angehalten, im Verein und der AG zusammenzuhelfen, um die Ziele zu erreichen", hält Werner fest.
Auch die Suche nach einem neuen Trainer sei ein Akt der Zusammenarbeit. "Ich kann das als Sportvorstand entscheiden, aber ich bin kein 'Obergscheidl', man bespricht sich. Im Endeffekt muss dann ich die Entscheidung treffen und den Kopf hinhalten", sagt Werner.
Keine Kontaktaufnahme
Bisher sei jedenfalls noch kein Trainer kontaktiert worden.
Dass die Stimmung innerhalb des Klubs tatsächlich aber nicht übermäßig rosig sein dürfte, lässt eine andere Aussage des Sportvorstands erahnen. Er sagt: "Austria Wien ist ein großer Klub mit vielen Gremien und viel Unruhe. Es ist nicht so einfach, da als Trainer die Oberhand zu behalten."
Was passiert mit Ortlechner?
Ein großes Fragezeichen steht weiterhin auch hinter Sportdirektor Manuel Ortlechner. Den Sturm am Montag hat er überstanden, was für die Zukunft aber nichts heißen soll.
Eine Trennung von Ortlechner sei "im Moment überhaupt kein Thema", sagt Werner. Er wisse nicht, warum diese Diskussion aufgekommen sei.
Ob Ortlechner über den Sommer hinaus im Amt bleibt, kann er aber nicht beantworten: "Das ist nicht entschieden. Das werden wir nach dem letzten Meisterschaftsspiel entscheiden." Ortlechner und auch er selbst müssten sich jedenfalls hinterfragen, sagt der Sportchef und Investor.
Werner will den Fokus auf das Saisonfinish legen. Mehrmals betont er, dass "das große Bild" aktuell kein Thema sei.
Soweit zumindest die Kommunikation nach außen. Intern sieht das anders aus.