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Fan-Magnet Bundesliga? "Hoffen, 9.000er-Marke zu knacken"

Eine spannende Saison, gekrönt von einem Herzschlag-Finale. Das lässt, auch dank Infrastruktur-Aufschwung, die Zahlen steigen. Doch es gibt auch Sorgenfalten.

Fan-Magnet Bundesliga? Foto: © GEPA

8.113 Zuschauer - dies ist jene Zahl, die unter dem Strich stehen bleibt, wenn man zur abgelaufenen Bundesliga-Saison in Sachen Zuschauer bilanziert.

Eine Zahl, die auch den Vorstandsvorsitzenden der Bundesliga, Christian Ebenbauer, glücklich zurücklässt. Schließlich blickt man auf die drittbeste Saison der Bundesliga-Historie zurück.

Nur die beiden Spielzeiten vor und nach der Heim-EURO 2008 schnitten, auch dank "ausverschenkter Spiele in Kärnten", wie es Ebenbauer formuliert, noch besser ab.

Von den Corona-Folgen hat sich die Liga in Sachen Zuschauerinteresse mittlerweile erholt, Optimismus macht sich breit. Und der Liga-Chef schielt schon auf noch höhere Ziele, wie er im Rahmen der Saisonfazit-Pressekonferenz in Wien verrät.

Begründete Zuversicht

Ebenauer möchte wieder ähnliches erreichen, wie bereits rund um die Heim-EM, als der Schnitt um die 9.500 lag. "Ich hoffe, dass wir irgendwann die 9.000er-Marke knacken" - nur diesmal eben dauerhaft.

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Der Optimismus, den er an den Tag legt, ist nicht ganz unbegründet. Denn schließlich trägt die Infrastruktur-Offensive im Land ihre Früchte und auch sportlich erlebte die Liga ein höchst erfreuliches Jahr, das so viel Spannung bot, wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Zudem spielen ab der kommenden Saison noch mehr besucherstarke Klubs in der Bundesliga.

Auch die "Kleinen" ziehen an

"Mit dem GAK haben wir einen Aufsteiger, der sicher viele Zuschauer bringt, auch wenn Austria Lustenau natürlich schon ein zuschauerstarker Verein war", so Ebenbauer.

Vorjahres-Aufsteiger Blau-Weiß Linz tut das seinige, hatte in der abgelaufenen Spielzeit im neuen Stadion einen Schnitt von knapp 5.000, ebenso wie Stadtrivale LASK in der Neo-Arena mit über 12.000.

Und auch die meisten "kleineren" Vereine konnten sich im Jahresvergleich steigern. Altach kommt auf ein Plus von 8,41 Prozent (im Schnitt 5.376), der WAC gewann 11,27 Prozent hinzu (3.366), Hartberg legte gar um 27,24 Prozent zu (3.228).

Klub Schnitt +/- Vgl. Vorjahr
SK Rapid 18.858 +0,07
Sturm Graz 14.873 +11,98
LASK 12.611 +46,55
Austria Wien 12.066 +4,13
Red Bull Salzburg 12.063 -2,43
SCR Altach 5.376 +8,41
Blau-Weiß Linz 4.912 -
Austria Klagenfurt 4.471 +2,52
Austria Lustenau 3.915 -3,57
Wolfsberger AC 3.366 +11,27
TSV Hartberg 3.228 +27,24
WSG Tirol 1.952 -19,97

"Das ist für mich fast der größte Erfolg. Ich hoffe, dass hier die Zahl auch noch nach oben geht."

Ebenbauer über den Zuschauerschnitt der fünf "Großklubs".

Besonders erfreulich ist aus Ebenbauers Sicht, dass die fünf "Großklubs" der Liga (Salzburg, Rapid, Sturm, LASK, Austria Wien) auf einen Schnitt von über 12.000 kommen.

"Das ist für mich fast der größte Erfolg", freut er sich und fügt an: "Ich hoffe, dass hier die Zahl auch noch nach oben geht."

Doch auch bei Klagenfurt, Hartberg, dem WAC & Co. soll der Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Bei den zuschauerärmeren Klubs wolle man "von unten nachziehen, auch die 3.000er-Grenze erreichen".

Hartberger Sorgenkind

Stichwort Hartberg: Ob es dort noch zu besagtem Nachziehen kommt, steht weiter in den Sternen, denn es zeichnet sich keine Lösung ab. "Ab 1. Juli 2025 sind Stahlrohrtribünen als A-Kriterium nicht mehr erlaubt", erinnert Ebenbauer, dass der aktuelle Stadion-Standort der Steirer so keine Zukunft hat. Eine Lizenzierung im derzeitigen Zustand ist ausgeschlossen.

Hartbergs "Final Countdown": "Dann gehen uns die Ideen aus">>>

Für den Liga-Boss gibt es nur zwei Optionen: "Entweder es wird etwas gebaut und man kann für die Zeit des Umbaus in ein Stadion im Radius von 150 km ausweichen oder die Bestimmung würde geändert. Dazu benötigt es allerdings eine Zwei-Drittel-Mehrheit in einer Hauptversammlung."

Stadion Hartberg: Das Sorgenkind der Liga
Foto: © GEPA

Die bestehende Infrastruktur in Hartberg sei "so wie man es darstellt ein Stückwerk und nicht mehr zeitgemäß", als Liga versuche man hier zu unterstützen, wo es geht und befinde sich in einem steten Austausch.

Bundes-Förderung? "Geht es in erster Linie um Land und Gemeinde"

Ohne Hilfe von außen wird es auch in Hartberg nicht gehen. Freilich müssten auch die Klubs bei Infrastruktur-Projekten ihren Beitrag leisten, wie Ebenbauer sagt. Auch in Linz, Wien oder Altach hätten die Klubs ihren Teil beigetragen. "Aber die Unterstützung der öffentlichen Hand ist einfach notwendig", stellt er klar.

In Hartberg hofft man auch auf eine Bundesförderung. Dafür gilt es, eine entsprechende Bundes-Relevanz nachzuweisen - wie etwa als Standort für Nachwuchs- oder Frauenländerspiele. Nur gibt es mittlerweile bereits zahlreiche Standorte, die dieses Kriterium erfüllen, wie Altach, Linz und Wiener Neustadt.

Auf die Frage, ob es denn nicht bereits fast zu viel Infrastruktur für solche Spiele gäbe, meint Ebenbauer: "Ja, deswegen geht es in erster Linie um Land und Gemeinde."


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