Während sich Hartberg bei der Generalprobe für das größte Spiel der Vereinsgeschichte - das Cup-Finale am kommenden Donnerstag - nicht mit einem Sieg einstimmen kann, freut man sich beim GAK über einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf.
Am Ende steht ein 1:1-Unentschieden (>>> zum Spielbericht), wobei die Grazer beinahe perfekt gestartet wären, ein Abseitstor von Cipot wurde aber aberkannt. Gleich im Gegenzug gelang Hartberg durch Prokop die Führung, doch der GAK hatte noch vor der Pause die Antwort parat.
Ein Umstand, der Coach Ferdinand Feldhofer im "Sky"-Interview nach dem Spiel mit Zuversicht erfüllte. Beim Abseitstor habe er sich nicht jubeln getraut, schon eine Abseitsposition befürchtet, "aber ich freue mich, dass wir heute zwei Tore erzielt haben", lachte er.
"Auch aus dem Spiel. Ich habe vor dem Spiel gesagt, der Knoten muss platzen, und vielleicht ist er jetzt geplatzt. Nun hoffe ich natürlich, dass wir nächste Woche gegen Klagenfurt nachlegen können, und vielleicht zwei oder drei Tore erzielen können."
Ergebnis macht trotz unglücklichem Spielverlauf Mut
Die Fehler in der Defensive waren zuletzt häufig das Manko beim GAK, auch beim Gegentor sah Innenverteidiger Martin Kreuzriegler nicht besonders gut aus.
"Da hat er sich einfach verschätzt, der Ball ist schneller geworden, und damit hat er nicht gerechnet. Für mich ist aber ganz wichtig, wie der Spieler danach reagiert, und er hat das restliche Spiel über eine tolle Leistung gezeigt und sich nichts anmerken lassen. Das ist ganz wichtig in unserer Situation", so Feldhofer.
Nach dem Spielverlauf so dagegenzuhalten, gebe sehr viel Mut für die Zukunft. "Wir haben anscheinend die richtigen Hebel gefunden, die Gruppe ist sehr willig und zerreißt sich jeden Tag für den Verein. Wenn wir so als Gruppe zusammenstehen, dann werden wir die Klasse halten", war der 45-Jährige überzeugt.
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"Glaube, wir werden in der Liga bleiben"
Nun warten in den kommenden Wochen die Spiele gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Torschütze Tim Cipot hat davor keine Angst: "Ich denke, der Punkt geht in Ordnung und freue mich auf die nächsten Spiele. Wir haben heute gekämpft wie Löwen, sind ein Team, das um seine Punkte kämpft."
Der 21-Jährige sah es als Vorteil an, bereits in jungen Jahren die Erfahrungen eines Abstiegskampfes durchzumachen: "Ich glaube, wir werden in der Liga bleiben. Wir haben ein tolles Team, hohe Qualität, wir müssen einfach weitermarschieren und unseren Trainern vertrauen. Und wir haben meiner Meinung nach die besten Fans der Liga."
Remis für Hartberg kein Grund für Trübsal
Auch aufseiten der Hartberger konnte man mit dem Unentschieden letztlich gut leben.
Trainer Manfred Schmid war mit der Mannschaftsleistung zufrieden: "Ich denke, wir haben das Spiel eigentlich kontrolliert. Wir haben zwei Fehler gemacht, für einen sind wir bestraft worden. Am Ende hatten wir noch die Torchance von Avdijaj, hätten das Spiel gewinnen können", sprach er eine Möglichkeit des Offensivspielers an, der an GAK-Goalie Wiegele scheiterte.
"Im Großen und Ganzen war das in Ordnung. Wir wollten aus diesen beiden Spielen so gut herauskommen, dass wir keine Gedanken an die Liga verschwenden müssen und uns auf das Cupfinale konzentrieren können", meinte Schmid.
Im Cup "durchs Feuer gehen"
Der Blick richtete sich nicht nur bei ihm bereits auf das kommende Finale, Donis Avdijaj lieferte bereits eine Kampfansage: "Da wollen wir so bereit sein wie noch nie. Wir wollen auf jeden Fall das beste Spiel unseres Lebens abliefern und durchs Feuer gehen."
"Wir wollen den Cup gewinnen und dafür von Minute eins bis Minute 95, 96, 97 oder wie lange es auch geht – auch bei Verlängerung – dem Gegner das schwerste Spiel abverlangen", so Avdijaj.
Während es für die meisten Spieler eine Premiere sein wird, durfte Manfred Schmid solche Spiele schon öfter erleben: "Ich habe es auch den Spielern erzählt, dass das etwas ganz Besonderes ist, aber das Ganze ist nichts wert, wenn du dann verlierst. Alle Leute im Klub freuen sich darauf, aber wir wollen jetzt auch gewinnen."