Die Entscheidung ist gefallen!
Rapid-Präsident Michael Krammer wird nach zwei Amtsperioden im November 2019 nicht mehr für das Amt kandidieren. Das gibt der Unternehmer im Rahmen der Ordentlichen Hauptversammlung des SK Rapid bekannt.
Persönliche Gründe führten zu der für ihn schwierigen aber nachvollziehbaren Entscheidung, er wird das Versprechen an seine Frau nach sechs Jahren einhalten.
Trotzdem kündigt Krammer an: "Bis dahin werden wir gemeinsam alles tun, um aus der Scheißgasse herauszukommen."
Schicksalsschlag veränderte alles
Krammer gesteht, dass die Krebserkrankung seiner Frau, welcher er versprochen hatte, höchstens bis 2019 im Amt zu bleiben, für eine erschwerte Situation gesorgt habe.
Für den noch amtierenden Präsidenten "eine harte Prüfung, ein Schuss vor den Bug", zusammen musste man durch schwierige Zeiten gehen.
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"Rapid ist zwar meine zweite Familie, aber meine Familie ist die erste"
So kam Krammer zum Entschluss: "Rapid ist zwar meine zweite Familie, aber meine Familie ist noch immer die erste. So schwer es mir fällt, werde ich das Versprechen meiner Frau gegenüber einhalten und 2019 nicht mehr kandidieren."
Krammer erklärt weiters: "Ich bin 2013 eigentlich unverhofft zu diesem so ehrenvollen Amt gekommen, das war definitiv nicht Teil meiner Lebensplanung. Frau und Familie haben das trotzdem akzeptiert, trotz Firmengründung. Ich habe mich dann entschlossen, das für zwei Perioden zu machen und meine Frau hat mich immer unterstützt und das soziale Netz aufrecht erhalten."
Die Erkrankung habe nun aber einiges verändert.
Krammer wird bis zum letzten Tag alles geben
"Mir liegt der SK Rapid unglaublich am Herzen und daher habe ich mir diesen Schritt nicht leicht gemacht. Es stehen – gerade in der aktuell unbefriedigenden sportlichen Situation, aber auch durch das geplante neue Trainingszentrum – große Herausforderungen vor uns, deren Bewältigung ich auch bis zum letzten Tage meiner Amtszeit mit dem gleich großen Engagement wie bisher vorantreiben werde. Danach ist es mir aber wichtig, wieder mehr Zeit für meine Familie, zu haben, das habe ich ihnen schließlich vor meiner ersten Wahl auch versprochen. Es ist wichtig und richtig, dass nun Klarheit herrscht", wird Krammer zitiert.
Mögliche Kandidaten gehandelt
Somit benötigt Rapid ab November 2019 einen neuen Präsidenten, der nach Rudi Edlinger und Michael Krammer dieses Amt übernimmt.
Casinos-Vorstand Dietmar Hoscher war schon mehrmals im Rennen und könnte auch diesmal ein möglicher Kandidat sein.
Kolportiert wird auch ein Antreten von Hans-Peter Doskozil, dem gute Chancen auf das Ehrenamt eingeräumt werden.
Der ehemalige Verteidigungsminister lehnte zuletzt den SPÖ-Chefposten zugunsten der Rolle des Landeshauptmanns im Burgenland ab.
Allianz-Stadion als Krammers Meilenstein
Krammer hat in Wien-Hütteldorf durchaus einiges bewirkt.
In seiner bisherigen Amtszeit wurde das infrastrukturelle Jahrhundertprojekt "Neubau Allianz Stadion" im Zeit- und Budgetplan umgesetzt und das wirtschaftliche Fundament des SK Rapid enorm verbessert.
Dreimal (2015/16, 2016/17 und 2018/19) konnte sich zudem die Mannschaft für die Gruppenphase der UEFA Europa League qualifizieren, dreimal wurde Grün-Weiß Vizemeister (2013/14, 2014/15, 2015/16), einmal konnte (2017; erstmals nach 12 Jahren) das ÖFB-Cup-Finale erreicht werden und mit dem neuen Trainingszentrum (weitere Infos folgen) steht ein weiteres Großprojekt, das für die Zukunft des Klubs von enormer Bedeutung ist, vor der Umsetzung.
Der 58jährige Niederösterreicher wurde erstmals im November 2013 und dann ein weiteres Mal drei Jahre später von den grün-weißen Mitgliedern mit klarer Mehrheit zum Präsidenten gewählt und hat bereits bei seinem Amtsantritt betont, dass er nach sechs Jahren dieses Ehrenamt wieder beenden wird.