Der Aufsichtsrat des FK Austria Wien tagte am Dienstag einige Stunden lang. Die ersten Weichen für die Zukunft sind gestellt. Doch Nägel mit Köpfen gibt es noch keine.
Zumindest in der Frage, wer ab der neuen Saison Trainer der Violetten ist, ist ein weiterer Schritt nach vorne gelungen. Der Kandidatenkreis ist auf drei Männer eingeschränkt.
Michael Köllner, Markus Schopp und Manfred Schmid stehen noch auf der Liste der Veilchen. Die Gremien haben der "Task Force" Grünes Licht gegeben, um mit dem Trio in konkrete Gespräche einzutreten. Jetzt wird ausgelotet, ob die Gehaltsvorstellungen und die Wünsche den Betreuerstab betreffend mit den Möglichkeiten des FAK kompatibel sind.
Kein Thema nach den ersten Hearings mehr sind der ehemalige WAC-Coach Ferdinand Feldhofer und Thomas Janeschitz, zuletzt lange Zeit Assistent von Marcel Koller. Violets-Coach Harald Suchard hat nur noch Außenseiterchancen, sollte sonst alles schiefgehen.
Keine sportliche Expertise in der Task Force
Die sportliche Expertise in jenem Personenkreis, der den neuen Coach sucht, hält sich in überschaubaren Grenzen. Sportdirektor Ralf Muhr arbeitet nur noch am Rande mit.
Die Gespräche mit den Kandidaten führen Klub-Präsident Frank Hensel, Neo-Vorstand Gerhard Krisch, Kurt Gollowitzer (Aufsichtsratsvorsitzender Stellvertreter und Geschäftsführer der Wien Holding), Vize-Präsident Raimund Harreither, Gregor Pilgram (Vorstandsvorsitzender der Generali Versicherung) und Verwaltungsratsvorsitzender Robert Zadrazil (Vorstandsvorsitzender der Bank Austria).
Markus Kraetschmer ist inzwischen völlig außen vor. Die Mehrheit des Aufsichtsrats hat sich dafür ausgesprochen, dass der Vorstand den Verein im Sommer verlässt. Ganz so einfach ist die Sache aber offenbar nicht. Auch wenn vom FAK niemand den neuen Einjahresvertrag unterschrieben hat, so gibt es doch einige schriftliche Belege, dass der Verein die Zusammenarbeit ursprünglich weiterführen wollte.
Lösung mit Kraetschmer gesucht
Am Mittwoch gibt es ein neuerliches Gespräch zwischen Kraetschmer und Hensel, um eine Lösung zu finden. Wie diese aussieht, ist aktuell völlig offen. Ebensowenig ist aktuell ein neuer Sportvorstand ein Thema. Gut möglich, dass das erst aktuell wird, wenn die Personalie Kraetschmer final geklärt ist.
Die finanziellen Sorgen sind nämlich noch lange nicht ausgestanden. Die erste Rate des strategischen Partners "Insignia" in der Höhe von drei Millionen Euro ist nach wie vor nicht eingetroffen, die Unternehmensgruppe hat bisher weder einen Sponsor an Land gezogen, noch einen einzigen Euro überwiesen. Am Dienstag war ein Insignia-Vertreter bemüht, die Situation zu kalmieren. Doch die Geduld der Austria-Verantwortlichen dürfte endenwollend sein.
Das vorrangige Thema ist derzeit aber eher die Suche nach dem neuen Coach. In den kommenden Tagen stehen die nächsten Gesprächsrunden an. Während Manfred Schmid aktuell sowieso viel Zeit hat, er wird beim 1. FC Köln nicht mehr gebraucht, steht für Schopp am Montag das Europacup-Playoff gegen die Austria an. Köllner hat am finalen Spieltag der 3. Liga mit 1860 München noch Chancen, es in die Aufstiegs-Relegation zu schaffen.