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Kritik an Salzburg: "Wer findet das schon toll?"

Die "Bullen" gaben sich in der Länderspielpause auf Fehlersuche. Lijnders identifizierte Rückschläge als große Herausforderung für die junge Truppe.

Kritik an Salzburg: Foto: © GEPA

Die vergangenen Wochen waren turbulent beim entthronten Meister Salzburg.

Trainer Pepijn Lijnders und Sportdirektor Bernhard Seonbuchner mussten sich nach den Watschen in Champions League und Liga viel Kritik gefallen lassen, die Länderspielpause wurde clubintern zu mehreren Lagebesprechungen genutzt.

Am Donnerstag, zwei Tage vor dem Samstag-Heimspiel gegen Altach, stellten sich beide der Presse. Man will "wieder in diesen positiven Flow kommen", betonte Seonbuchner.

Der Sportdirektor berichtete von "intensivem Austausch" in mehreren Gesprächsrunden, getragen von "Selbstkritik". "Was ist von der ersten Saisonphase zur zweiten passiert?", sei das Leitmotiv gewesen, Antworten seien gefunden worden.

"Da sind ein paar Dinge zusammengekommen", sagte Seonbuchner, ohne konkreter zu werden. Die Leistungen vor der Länderspielpause, vor allem jene beim jüngsten 0:5 gegen Sturm Graz bezeichnete er jedenfalls als "nicht akzeptabel".

"Muss auch Raum für Fehler geben"

(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

Bei aller Kritik ("Wer findet das schon toll?") fühle er sich in seiner Haut aber nach wie vor sehr wohl, meinte Seonbuchner. "Nach so einer Woche ist ja auch fast jede Kritik berechtigt. Aber ich habe großen Spaß dabei, diese Verantwortung zu tragen", stellte der Nachfolger des so erfolgreichen Christoph Freund klar.

Eines sei angesichts der Jugend der Mannschaft weiterhin klar. "Es muss auch Raum für Fehler geben."

Auch Lijnders bezog sich in seiner öffentlichen Analyse auf das niedrige Durchschnittsalter des Kaders. "Das Schwierigste für junge Spieler ist, mit diesen Rückschlägen umzugehen", meinte er im Rückblick auf das 0:3 gegen Sparta Prag und das 0:4 gegen Stade Brest in der Champions League.

"Mit diesen Gefühlen sind wir in das Spiel gegen Sturm Graz gegangen. Ich wusste, dass wenn es nicht gut gehen würde, dass es bei einem Gegentor richtig schwierig werden würde. Und das hast du gesehen."

Blaswich erhält Rückendeckung

Die Causa um Leipzig-Leihe Jannis Blaswich, der aufgrund der Verletzung von Goalie Alexander Schlager im Sommer nicht nur zum Einsergoalie, sondern auch gleich zum Kapitän wurde, liegt den Beteiligten nach wie vor im Magen.

"Jeder weiß, dass Erfahrung in diesem Team hilft. Deswegen haben wir uns für einen erfahrenen Spieler entschieden", erklärte Lijnders. "Das war die absolut richtige Entscheidung. Das Jahr davor war kein leichtes für Salzburg, wir wollten jemand Neuen, Unbelasteten."

"Es geht um Respekt", stellte Seonbuchner klar und bezog sich dabei auf die heftigen Anfeindungen gegen Blaswich von Teilen des Heimpublikums nach dem Brest-Debakel.

"Die Mannschaft hat direkt nach dem Spiel eine Reaktion gezeigt und ist zu ihrem Kapitän gestanden. Aber wir wollen mit den Fans sprechen, damit es ein gemeinsames Auftreten gibt", sagte Seonbuchner. Auch mit dem organisierten Anhang habe man in der Länderspielpause deswegen das Gespräch gesucht.

Ob der wiedergenesene Schlager nach seiner Rückkehr im ÖFB-Dress gegen Kasachstan auch in der Liga ein Comeback geben könnte, ließ Lijnders freilich offen. Er forderte gegen Altach eine Rückkehr zu den Basics. "Wir müssen gemeinsam viel besser verteidigen, den Zusammenhalt finden. Die besten Spiele waren die, wo wir mit allem, was wir hatten, verteidigt haben", sagte der 41-Jährige, dem mit Maurits Kjaergaard und Aleksa Terzic zwei wichtige Spieler wieder zur Verfügung stehen.

Vom 4-3-3-System will Lijnders nicht abgehen. "Ich glaube an unsere Idee. Das hohe Pressing hat uns viele gute Momente gebracht. Deswegen glauben wir weiter daran. Systeme zu ändern, bringt Instabilität."

"Red Bull hat eine Ikone bekommen"

Eine ganz andere Entwicklung bereitete Lijnders in der Länderspielpause jedenfalls viel Freude. Mit Jürgen Klopp machte Red Bull seinen Mentor und langjährigen Chef bei Liverpool in der Vorwoche zu seinem Head of Global Soccer.

"Red Bull, unser Sponsor, hat eine Ikone bekommen. Er ist das Gesicht von Intensität, aber auch von Menschlichkeit. Ich bin wirklich stolz, dass Red Bull solch eine Klasse-Person bekommen hat", sagte Lijnders.

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