Vor dem Auftakt in der Qualifikationsgruppe der ADMIRAL Bundesliga war das Omen für den GAK gut.
Die Grazer jubelten im vergangenen November gegen die WSG Tirol über den ersten Bundesliga-Heimsieg der laufenden Saison.
An einem verregneten Samstagnachmittag war die von Philipp Semlic gecoachte Elf wieder zu Gast in der Steiermark. Diesmal gab es vor eigenem Publikum beim Debüt von Neo-Trainer Ferdinand Feldhofer aber keinen weiteren Dreier. Das umkämpfte Duell endete unter herausfordernderen Bedingungen – der Dauerregen setzte dem Platz zu – torlos (Spielbericht >>>).
So bleibt das November-2:1 über die Tiroler der bislang einzige Bundesliga-Heimsieg für den Aufsteiger.
"Haben uns leider nicht belohnt"
Dabei schrammten die "Rotjacken" nach der Pause nur knapp am Führungstor vorbei. Verteidiger Martin Kreuzriegler beförderte die Kugel nach einer Ecke per Kopf an die Querlatte.
"Heute haben wir gut durchgespielt, durch die letzte Linie, sind oft vor das Tor gekommen, hatten Abschlüsse. Ich glaube, wir hätten uns heute den Sieg verdient gehabt", fasste der Routinier das Spiel im "Sky"-Interview zusammen.
Feldhofers Pausenansprache sowie dessen Adaptierungen und Wechsel – Sadik Fofana und Laszlo Kleinheisler kamen ins Spiel – brachten nach dem Seitenwechsel definitiv Schwung ins Spiel der Gastgeber. "Ich finde, vor allem nach der Pause hatten wir eine richtig gute, dominante Phase. Da haben wir uns leider nicht belohnt", trauerte Feldhofer den vergebenen Chancen etwas nach.

Die Defensive ist Trumpf
Trotz der schwierigen Platzverhältnisse hätte es seine Mannschaft ganz gut hinbekommen. Feldhofer: "Die Jungs haben vieles umgesetzt, was wir uns in den letzten vier, fünf Tagen vorgenommen haben."
Der gebürtige Steirer übernahm das Amt des GAK-Cheftrainers vor dem Start der Qualifikationsgruppe von Rene Poms. Unter Poms haben die Grazer zuletzt vier Spiele in Folge verloren, vor der Länderspielpause gab es eine recht deutliche 0:3-Abfuhr in Wien-Hütteldorf.
So sei der Fokus im Heimspiel gegen die WSG Tirol vor allem darauf gelegen, zu null zu spielen. Im Spiel mit dem Ball habe seine Mannschaft Lösungen gefunden, meinte Feldhofer. "Teilweise mit viel Potenzial zur Verbesserung."
"Werden nicht Tiki-Taka spielen"
Wie der Coach betonte ist sein Engagement beim GAK auf Entwicklung ausgelegt. Aktuell geht es aber vor allem darum, den Aufsteiger vor dem direkten Wiederabstieg zu bewahren. Von "Sky"-Reporterin Constanze Weiss darauf angesprochen sagte Feldhofer:
"Wir wollen jeden Tag und jede Einheit nutzen, um uns zu verbessern. Und ja, es ist quasi unmöglich, jetzt große Schritte zu machen. Vor allem werden wir jetzt nicht trainieren, im eigenen Drittel oder im eigenen Sechzehner Tiki-Taka zu spielen. Ganz im Gegenteil. Wir wissen, was uns erwartet. Ich finde, dass wir heute mehr als eine grundsolide Leistung gebracht haben, wir hätten das Spiel auch gewinnen können. Die ersten Schritte hat man gesehen, darauf müssen wir weiter aufbauen."
Der GAK sieht zu oft Rot
Darauf aufbauen können die Steirer in der nächsten Runde gegen den LASK. Stürmer Daniel Maderner und Mittelfeldspieler Thomas Schiestl können gegen die Linzer allerdings nicht mitwirken. Maderner sah gegen die WSG seine fünfte Gelbe, fehlt damit gesperrt.
Auch Schiestl dürfte gesperrt werden, der 22-Jährige ließ sich nach dem Schlusspfiff auf ein Wortgefecht mit zwei Gegenspielern ein – inklusive Griff in den Schritt – und sah von Schiedsrichter Josef Spurny Rot. Es war in der laufenden Saison bereits der achte Platzverweis gegen einen GAK-Spieler.
Das ärgerte Feldhofer: "Ich habe es vor dem Spiel im Interview angesprochen, dass wir auch mit den Roten Karten aufpassen müssen." Auch Milos Jovicic ging auf die Thematik ein: "Das haben wir vor Kurzem angesprochen, dass das zu viel ist, dass das nicht mehr geht und dass wir das sofort abstellen müssen. Jetzt weiß ich nicht, ob die Rote berechtigt war. Aber das müssen wir in den nächsten Spielen abstellen."
Der Zusammenhalt in der Mannschaft sei dennoch groß. Kreuzriegler sprach von einem "super Mannschaftsklima". Jovicic attestierte dem Team einen "guten Charakter". Zudem betonte der Abwehrspieler: "Wir sind bereit, mit dem Trainer (Feldhofer, Anm.) voll durchzustarten."