Nach einem Aufwärtstrend unter René Poms geht der GAK doch mit Bauchschmerzen in die Winterpause.
Beim 0:3 gegen den TSV Hartberg setzte es die zweite (Heim-)Niederlage in Folge. In einer Art und Weise, die kein gutes Gefühl für die anstehenden Wochen hinterlässt.
"Eine extrem schlechte Leistung, die schlechteste, seit ich hier bin. Wir haben wirklich alles vermissen lassen. Ich habe kein Kämpfen, kein Beißen gesehen, es war einfach viel zu wenig - und wenn wir so spielen, dann werden wir uns anschauen", fluchte Dominik Frieser bei "Sky".
"Vielleicht hat uns das letzte Woche ein bisschen gebrochen, aber das darf auch nicht sein."
Entschuldigung bei den Fans
Für Poms war es "ein Schlag auf den Hinterkopf. Wir haben heute kaputt gemacht, was wir die letzten Wochen aufgebaut haben. Das schmerzt. Die Spiele gegen Rapid, Salzburg und WAC erste Halbzeit verglichen mit heute war wie Tag und Nacht. Hartberg ist eine super Mannschaft, wir haben es ihnen heute aber auch zu leicht gemacht."
Dabei habe sich dieser Leistungseinbruch nicht abgezeichnet: "Wir haben unser Training so durchgezogen wie die letzten Wochen auch. Ich habe die Mannschaft die letzte Woche auch sehr gut wahrgenommen. Ich bin davon ausgegangen, dass wir ein sehr gutes Spiel machen, aber wir haben alles vermissen lassen. Ich bin maßlos enttäuscht. Wir haben die ganze rote Familie, jeden Fan enttäuscht. Wir müssen uns heute entschuldigen."
Gleich nach Abpfiff bat der Trainer alle GAK-Spieler in die Kabine, um eine Ansprache zu halten. "Der Trainer hat uns gesagt, was wir die letzten Wochen aufgebaut haben. Und dass wir uns mit diesem Spiel schnell wieder dorthin gebracht haben, wo wir nicht sein wollen", berichtete Benjamin Rosenberger davon.
"Heute gibt es nicht viel zu lachen. Der Urlaub kommt zum Nachdenken", wusste der "Schuldige" am Elfmeter zum 0:2. "Es war keiner bei 100 Prozent, ich glaube nicht einmal bei 90. Hartberg war sehr gut heute, aber wir haben das Spiel selbst verloren."
Besonders Lang muss reflektieren
Für Poms ein Warnschuss, auch wenn er über seine Zeit beim GAK bislang - mit Ausnahme dieses Spiels - positiv bilanzieren wollte. "Mir war schon bewusst, dass wir sehr viel arbeiten müssen. Wenn wir die Tugenden auf den Platz bringen, können wir für jeden Gegner unangenehm sein. Wenn wir das nicht tun, haben wir gegen gar keinen eine Chance."
Für den Urlaub regte er an: "Die Spieler müssen sich individuell sehr viele Gedanken machen und dann ab den ersten Wochen wieder alles auf den Platz bringen."
Ganz besonders Michael Lang, der nach seinem kuriosen Eigentor aus dem Spiel gegen den WAC wieder negativ aufzeigte und in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot vom Platz ging.
"Grundsätzlich ist diese Woche für ihn schon kurios, wir werden das aufarbeiten. Er selber muss es auch für sich aufarbeiten, reflektieren und mit sich selbst ins Gespräch kommen. Für ihn kommt in der Pause Gelegenheit, dass er mal runterfährt."
Lieber spielen als nachdenken
Auch von einer ordentlichen Nachrüstung im Transferfenster kann ausgegangen werden: "Es würde uns in jeder Linie ein Spieler gut tun. 2-3 Spieler mit Qualität sind offenkundig nötig. Es gelingt dir nicht immer, alle Tugenden auf den Platz zu bringen. Deswegen brauchen wir mehr Stabilität und Qualität, dann kannst du so Spiele, wo du gar nicht die beste Leistung bringst, auch durch individuelle Qualität gewinnen", so Poms.
Die vorhandenen Spieler zeigen sich jedenfalls hinsichtlich einer Trendwende motiviert: "Mir tut es richtig weh. Ich würde am liebsten morgen wieder spielen und mit einem anderen Gefühl in die Winterpause gehen", sagte Rosenberger.
Ähnlich tönte Frieser: "Es ist gut, dass wir jetzt Zeit haben, daran zu arbeiten, in das System des Trainers richtig hineinzufinden. Andererseits ist es auch wieder schlecht. Am besten wäre, wenn wir morgen gleich wieder ein Spiel hätten, damit wir das ausbessern können, was wir da heute fabriziert haben."