Endstand
1:2
0:0, 1:2
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GAK hadert mit Derby-Niederlage: "Tut brutal weh"

Die "Rotjacken" geben die Führung aus der Hand und schrammen knapp am ersten Derby-Punkt seit 2006 vorbei. Nach dem Spiel macht sich Ernüchterung breit.

GAK hadert mit Derby-Niederlage: Foto: © GEPA

Der SK Sturm Graz entscheidet das 201. Grazer Derby mit einem 2:1-Sieg beim GAK für sich (Zum Spielbericht>>>). 

Während die "Blackies" nach dem Spiel feiern, sitzt die Enttäuschung bei den "Rotjacken" nach dem Schlusspfiff tief. 

Derby Niederlage tut Poms "brutal weh"

Vor allem, weil der GAK durch Marco Perchtold in der Schlussphase in Führung ging und das Spiel dann aus der Hand gab, wie Trainer Rene Poms nach Schlusspfiff analysiert: 

"Heute tut es brutal weh. Weil erstens verlierst du ein Derby und dann natürlich auch noch die Art und Weise, wie."

Aber alles der Reihe nach. Sturm startet besser in das Derby vor rund 11.000 Fußballfans, die das Stadion mehrheitlich rot färben. Der GAK kommt in Halbzeit eins schwer mit dem Power-Fußball des Exrivalen zurecht, hat im ersten Abschnitt kaum nennenswerte Chancen. 

Die zweite Hälfte verläuft ausgeglichener. Nach einem der vielen weiten Abschläge von GAK-Keeper Florian Wiegele lauert GAK-Routinier Marco Perchtold auf einnen Abpraller, versenkt den Ball im Tor und die Sturm-Fans ins Tal der Tränen (78.). Der erste rote Derbysieg nach rund 19 Jahren scheint zum Greifen nahe. 

Danach kippt das Spiel. Kiteishvilii gleicht aus, Perchtold fliegt nach einem Foul mit Gelb-Rot vom Platz und auch GAK-Coach Poms muss verfrüht den Gang in die Kabine antreten - der 49-Jährige sieht von Schiedsrichter Lechner die rote Karte (88.). 

Poms über Ausschluss: "Das war unglücklich"

Poms ärgert sich über den Ausschluss seines Schützlings, gibt aber auch zu: "Das zweite Foul bei der gelb-roten Karte kann man geben. Die Frage ist, ob man sich beim Torjubel (von Perchtold, Anm.) das Leiberl ausziehen muss. Vor allem, wenn man noch eine Viertelstunde auf der Sechser-Position spielen muss und weiß, dass man noch viele Zweikämpfe bestreiten muss. Das war unglücklich."

Der GAK-Trainer kann die Emotionalität Perchtolds nachvollziehen, auch er zeigte vor seiner roten Karte zu viele Emotionen: "Ich habe nur ein Handspiel reklamiert Der vierte Offizielle hat bestätigt, dass ich überhaupt keine Kritik geübt habe, hat das auch dem Schiedsrichter mitgeteilt. Der Schiedsrichter hat dann aber bewertet, dass ich die Coachingzone verlassen habe."

Ohne Perchtold und Poms läuft es beim GAK nicht mehr. Yalcouye schießt Sturm in der Nachspielzeit zum Sieg (90.+2.).

Der GAK und sein verflixter Lernprozess

Poms: "Da sind wir wieder beim Lernprozess. Du machst ein Spiel, dass auf Messers Schneide ist, wo du gute Momente hast und in der ersten Hälfte auch Glück hattest. Und dann schießt du das 1:0 (...)"

Danach seien bei allen die Dämme gebrochen und man war zu nachlässig, so Poms: "Da hätten wir sicher ein wenig anders reagieren müssen. Aber wie gesagt, es ist ein Lernprozess. Ich bin mir sicher, dass wenn wir das nächste Derby gegen Sturm spielen und 1:0 in Führung sind, dass uns das nicht mehr passieren wird."

Ähnlich sieht es auch Christian Lichtenberger, dessen Freude über die Führung im Derby sich nach dem Spiel in Enttäuschung umgewandelt hat: "Das Gefühl kann man gar nicht beschreiben, wenn man es nicht selbst erlebt hat (...) Jetzt ist die ganze Freude wieder weg."

Der GAK verliert wie schon so oft in dieser Saison knapp. Ein Umstand, der Lichtenberger "extrem nervt": "Das darf uns einfach nicht passieren (...) Beim 2:1 sieht es so aus, als wäre unseren Verteidigern nicht klar, wer zum Ball geht und dann kriegst du das Tor. Das müssen wir uns ganz klar vorwerfen."

Warum die Saison für GAK bald "erst richtig los geht"

Für diese Saison war es das letzte Grazer Derby. Das nächste könnte es erst wieder in der neuen Spielzeit geben - vorausgesetzt der GAK bleibt Bundesligist. Für die "Rotjacken" beginnt die Saison mit der Punkteteilung "erst so richtig", so Poms:"

"Es fehlt nicht viel, aber entscheidende Sachen. Da wissen wir ganz genau, woran wir arbeiten müssen, wenn es in den zehn Spielen ans Eingemachte geht. Da dürfen wir diese individuellen Fehler nicht mehr machen und dann werden wir dementsprechend gut aus der ganzen Sache rauskommen."

Heute und müsse man die bittere Derby-Niederlage noch verarbeiten, danach heißt das Motto für den GAK wieder "Kopf hoch!". Im letzen Spiel des Grunddurchgang trifft der Tabellenvorletzte am kommenden Sonntag auswärts auf Rapid (Ab 17 Uhr im LIVE-TICKER>>>). 


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