Der GAK muss weiterhin auf den ersten Sieg in der ADMIRAL Bundesliga warten. Für den Aufsteiger setzte es am Samstag in Runde neun ein 1:2 bei der Wiener Austria (Spielbericht >>>).
Die "Veilchen" gingen in der ersten Hälfte per Elfmeter in Führung. Marco Gantschnig stellte sich im Zweikampf gegen Austria-Stürmer Nik Prelec ungeschickt an und verursachte den Strafstoß, der von Dominik Fitz verwandelt wurde.
In der zweiten Halbzeit beförderte Kapitän Lukas Graf, der in Favoriten das erste Mal seit dem Bundesliga-Auftakt gegen den FC Red Bull Salzburg zum Einsatz gekommen war, die Kugel in das eigene Tor.
Messner: "So kannst du in der Bundesliga kein Spiel gewinnen"
"Wir schießen uns von den 17 Gegentoren, die wir bekommen, 15 selbst", sagt Graf direkt nach dem Spiel am "Sky"-Mikrofon. Eine kleine Korrektur: Die Steirer halten nach dem Gastspiel in Favoriten bei 18 Gegentreffern.
Das angeführte Beispiel des Abwehrakteurs sollte aber ohnehin hauptsächlich aufzeigen, dass sich der GAK in dieser Saison bislang vor allem selbst im Weg steht. Das gesteht auch Cheftrainer Gernot Messner ein:
"Wenn du solche individuellen Abwehrfehler machst, kannst du in der Bundesliga kein Spiel gewinnen. Damit meine ich nicht die Abwehrleistung der Mannschaft, die war hervorragend. Wir haben uns gegen die Austria sehr gut gestellt. Aber dann passiert immer wieder eine Kleinigkeit und das wird eiskalt bestraft."
Der Coach der Steirer brachte am Samstag übrigens fünf Neue und stellte auf eine Dreier- respektive Fünferkette um. Stammverteidiger Michael Lang fehlte aus disziplinären Gründen im Kader.
Wieder null Punkte
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)
Tatsächlich hielten die "Rotjacken" nach dem Ausgleich – Austria-Abwehrspieler Lucas Galvao unterlief in Minute 51 ein Eigentor – gut dagegen. Thorsten Schriebl kam kurz nach dem Ausgleich nach einer Ecke gefährlich zum Abschluss.
Ein Abstimmungsproblem zwischen Graf und GAK-Torhüter Jakob Meierhofer sorgte rund 20 Minuten vor Schluss jedoch für die abermalige Führung der Austria.
"Ich wollte eigentlich hingehen, dann habe ich Jakob schreien gehört und ich ziehe noch zurück. Ich glaube, er hat mich dann am Oberschenkel angeboxt", beschreibt Graf die Szene aus seiner Sicht und hofft, dass die kommenden Partien nicht ähnlich verlaufen.
"So wird es schwierig werden, dieses Jahr. Wir arbeiten jede Woche hart und machen im Training eigentlich viel richtig. Auch im Spiel machen wir viel richtig. Wir haben heute alles reingehaut, aber im Endeffekt sind es wieder null Punkte."
Laut Trainer Messner gilt es, positiv zu bleiben. Der Glaube soll nicht verloren gehen. "Aber irgendetwas muss passieren, damit du anfängst, Spiele zu gewinnen. Der Statistik nach war die Chance, bei der Austria zu gewinnen, nicht riesig. Aber nach dem 1:1 in der zweiten Halbzeit waren wir richtig gut in der Partie und schlagen uns dann wieder selbst."
Muss Messner gehen? "Wollen gemeinsam rauskommen"
Graf unterstrich, dass der GAK viel Gutes mache und das irgendwann zurückkomme. Nur wann? "Die Ergebnisse müssen kommen, das sagen wir aber eh schon gefühlt seit Runde drei", so Messner, der einen Blick in die Zukunft wagte: "Es wird wahrscheinlich nicht leichter, der Druck steigt."
Ob der Ausweg mit ihm an der Seitenlinie gelingt? "Ich denke schon, weil die Leistungen ja voll okay sind. Das habe ich aber nicht zu beurteilen", hielt der angezählte Messner abschließend fest.
Zu beurteilen, ob der Turnaround noch gelingen kann, hat vor allem Sportdirektor Didi Elsneg. Er sagt zu einer möglichen Trainerdiskussion: "Es geht ja nicht nur um den Trainer, da bin ich in der Verantwortung als Sportdirektor, da ist jeder in der Verantwortung, dass der Output größer ist als im Moment."
Das klare Ziel sei, "gemeinsam aus der Situation rauszukommen. Das Ziel werde ich verfolgen. Wir werden uns später mit dem Trainerteam zusammensetzen. Solange wir das Gefühl haben, das wir das gemeinsam noch schaffen, in die Spur zu kommen, wird das so bleiben", so Elsneg.
Einfacher wird es für den GAK jedenfalls nicht. Nach der Länderspielpause steht das Derby gegen den SK Sturm Graz an. Danach kommt der SK Rapid, in der Folge wartet – nach dem Cup-Achtelfinale gegen SW Bregenz – der FC Red Bull Salzburg.