So gut lief es für den GAK in den letzten Wochen - so gut lief es für die "Rotjacken" gegen den Wolfsberger AC.
Bis zur 80. Minute - und dann wurde aus einem 3:0-Vorsprung noch ein 3:4>>>.
Auch, wenn die Grazer nach dem Ausschluss gegen Marco Perchtold schon nach einer knappen halben Stunde einen Mann weniger auf dem Feld hatten und in der entscheidenden Schlussphase auch noch Petar Filipovic nach Gelb-Rot vorgeben mussten - ein unerklärliches Finish für den Aufsteiger.
Keine Erklärung für Lang-Aussetzer
Ganz besonders, da sich Michael Lang ein ganz besonderes Eigentor zum Ausgleich in der zweiten Minute der Nachspielzeit erlaubte: Völlig unbedrängt schoss der Verteidiger den Ball aus der Drehung perfekt in die eigenen Maschen, statt ihn einfach nach vorne zu klären.
"Dass du mit so einem Eigentor die Partie verlierst, da fehlen mir die Worte. Ich kann mir nur vorstellen, dass er sich gedacht hat, dass er ziemlich unter Druck ist und den Ball seitlich am Tor vorbei klären wollte. Wenn du den als Stürmer vorne machst, ist es ein Traumtor. Er macht es sicher nicht mit Absicht, davon bin ich hundertprozentig überzeugt", zeigte sich Mitspieler Christian Lichtenberger bei "Sky" in der Nachbetrachtung perplex.
Genau wie sein Trainer René Poms: "Für das Eigentor habe ich keine Erklärung. Das habe ich in dieser Form eigentlich noch gar nicht gesehen, dass man einen Ball, den man nach vorne wegschießen kann, im letzten Moment noch auf das eigene Tor schießt. Sehr kurios, das werden wir noch erörtern."
Kritik an den Schiedsrichter-Entscheidungen
Nicht das einzige Verschulden seines Teams, das sich das Leben selbst schwer machte. Schon mit dem Perchtold-Ausschluss, der allerdings berechtigt war: "Es macht schon etwas mit der Mannschaft, wenn du so lange verteidigst."
Allerdings wollte der Neu-Betreuer der Grazer auch nicht darauf vergessen, dass eine harte Elfmeter-Entscheidung die Wende in der 80. Minute einleitete: "Der Elfer, der für mich keiner war, und wo der Schiedsrichter heute schon großen Einfluss genommen hat, war dann schon für mich ein Game-Changer. Allerdings will ich den Schiedsrichter heute nicht als Ausrede nehmen."
Eine Situation, die auch Lichtenberger aufregte: "Der Schiedsrichter hat Schwalbe gegeben. Dann schaut er sich das gefühlt zehn Minuten an, also kann es für mich nicht richtig klar gewesen sein. Dadurch bekommst du das erste Gegentor."
Es gab auch eine zweite Szene zu bekritteln: "Der zweite Ausschluss war auch nicht förderlich und weit überzogen. Da hat der Schiedsrichter wenig bis gar kein Fingerspitzengefühl gezeigt. Und dann brennt eben der Hut."
Am Ende galt dennoch nur ein Motto: Abhaken, weitermachen. "Fußball ist ab und zu nicht erklärlich. Heute war es für mich am Schluss unerklärlich. Normal ist es nicht, so ein Spiel kommt nicht oft vor. Wir werden unsere Lehren ziehen und uns abputzen. Das haben wir uns heute alles selbst zuzuschreiben. Das war eine Breitseite für uns, aber wir werden gestärkt daraus zurückkommen."