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"Euphorie ist riesig": GAK heiß auf den Bundesliga-Start

Die "Rotjacken" sind zurück im Oberhaus. Den Anpfiff zur neuen Saison kann man kaum noch erwarten.

Foto: © GEPA

Der GAK ist zurück: Nach einer fast zwei Jahrzehnte andauernden Leidenszeit stürzt sich der Grazer Traditionsverein wieder in das Abenteuer Fußball-Bundesliga.

Der gesamte Verein, Trainer, Spieler und Fans sehnen seit Wochen das Eröffnungsspiel am Freitag nächster Woche gegen Salzburg herbei (ab 20:30 Uhr im LIVE-Ticker>>>). "Jeder verspürt eine unglaubliche Freude. Die Euphorie ist riesig", sagte Trainer Gernot Messner, der als Saisonziel ausgab: "Nichts mit dem Abstieg zu tun haben."

"Endlich gehts wieder los"

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Die Aufbruchstimmung sei sowohl im Verein selbst als auch in der ganzen Stadt zu spüren. "Bei der Mannschaft merkst du, dass noch mehr Leidenschaft, Energie und Einstellung im Training da ist", erklärte Messner. Zudem schauten Fans im Trainingszentrum vorbei, Spieler würden auf der Straße etwa mit den Worten "Endlich gehts wieder los, endlich Bundesliga!" angesprochen.

Holte der GAK 2004 noch den bisher einzigen Bundesliga-Meistertitel, musste der finanziell stark gebeutelte Verein 2007 nach 57-jähriger ununterbrochener Teilnahme an einer der beiden höchsten Spielklassen in die Regionalliga zwangsabsteigen. Nach Jahren in der Drittklassigkeit wurde der Spielbetrieb 2012 eingestellt. Es folgte ein Neustart in der achten Leistungsstufe, Schritt für Schritt kämpften sich die Grazer bis 2019 in den Profifußball und nun in die Bundesliga zurück.

Nur nicht übermütig werden

In der ersten Saison soll das Abstiegsgespenst bestenfalls nie wirklich über dem roten Teil Graz' schweben. Übermütig wird man beim GAK aber keinesfalls. "Alles, was dann ein einstelliger Tabellenplatz wird, ist überragend", meinte Messner. Zunächst gelte es aber einmal in der Liga anzukommen, schnell zu lernen und sich an das Tempo zu gewöhnen. Vor allem, weil 80 Prozent der Spieler noch nicht Bundesliga gespielt hätten. Dies hatte zur Folge, dass der GAK in der Transferperiode die Augen neben jungen Spielern auch auf erfahrene Akteure warf.

Mit Dominik Frieser (30 Jahre), Martin Kreuzriegler (30) sowie Petar Filipovic (33) wechselten drei Routiniers an die Mur. "Ich bin mir sicher, dass wenn wir vor 20.000 Zuschauern spielen, sie vorangehen, ihre Leistung abrufen und ihren Mann stehen. Und die jungen Spieler, wo wir nicht wissen, wie sie reagieren, schnell lernen oder den beiden in die Augen schauen, die dann zeigen 'Geht schon, scheißt's Euch nicht an' ", sagte Messner.

Derbys? "Richtig geile Spiele"

Die frisch an Land gezogenen Jungstars Romeo Vucic (21), Tio Cipot (21) und Jacob Italiano (22) sollen beim GAK für eine gute Mischung sorgen. Vucic wurde von Ligakonkurrent Austria Wien ausgeliehen, der slowenische U21-Teamspieler Cipot vom italienischen Zweitligisten Spezia. Fix verpflichtet wurde der Australier Italiano von Borussia Mönchengladbach.

Definitiv nicht mehr zu den Jungstars zählt Kapitän Marco Perchtold. Der 35-Jährige stand 2007 beim bis dato letzten Bundesliga-Spiel des GAK in der Startelf. 17 Jahre später, nach zahlreichen Wechseln und der Rückkehr zu den Grazern 2017, schließt sich für den Mittelfeldakteur nun der Kreis. "Emotional bedeutet es pure Erleichterung, pure Glücksgefühle für den Verein. Aber natürlich für mich persönlich auch, weil eine lange Zeit dazwischen liegt", sagte Perchtold.

Im Oberhaus wird es neben dem Wiener und Linzer nun auch ein Grazer Stadtderby geben. "Das sind richtig geile Spiele mit einer super Choreo, mit 15.000 Zuschauern und mit einer überragenden Stimmung", blickte Messner voraus. Einen Vorgeschmack boten zwei Cupduelle in der jüngeren Vergangenheit, die Rivale Sturm jeweils knapp gewinnen konnte. Die große Vorfreude gilt aber bei weitem nicht nur den zumindest zwei Derbys. Messner meinte, dass jedes Spiel ein Highlight sei. Immerhin habe der GAK lange gekämpft, um wieder in die Bundesliga zu kommen.

Salzburg-Partie als Standortbestimmung

Nach einer zu 98 Prozent perfekten Vorbereitung starten die Grazer am Freitag mit dem Cupspiel bei Velden (ab 18 Uhr im LIVE-Ticker>>>) in die Pflichtspiel-Saison, eine Woche später erfolgt der lang ersehnte Bundesliga-Auftakt. Für die ersten Wochen entwickelte Messner folgenden Slogan: "Wir haben das Cupspiel, dann haben wir das erste Highlightspiel (gegen Salzburg, Anm.), und dann fängt die Meisterschaft an."

Das erste Spiel als Aufsteiger gegen Salzburg, offenbar als Bonusspiel betrachtet, soll Aufschlüsse geben. "Wir wissen nicht, wie gut wir auf dem Niveau sind. Danach können wir dann sicher sagen, wo wir stehen", erklärte Messner.


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