Endstand
1:2
1:1, 0:1
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Gazibegovic: "...und dann grätscht der den Lukse um"

Youngster Yardimci sorgte mit einem Foul an Lukse für Aufregung, Scherpen mit Top-Paraden am Ende. Bei BW Linz gegen Sturm standen die Goalies stark im Fokus.

Gazibegovic:

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Im Mittelpunkt standen dabei aus ganz verschiedenen Gründen insbesondere die beiden Keeper: Kjell Scherpen bei den "Blackies" und der von Erencan Yardimci rüde umgegrätschte Andi Lukse bei den Stahlstädtern.

Ersterer rettete Sturm mit seinen beiden Paraden in den Schlussminuten die drei Punkte, parierte zweimal herausragend bei Kopfbällen aus kurzer Distanz von Torjäger Ronivaldo.

Neue Energie, neues Spielglück

"Ich glaube, da braucht man gar nix sagen. Man muss sich nur die letzten beiden Aktionen anschauen. Er bleibt einfach cool und holt uns eigentlich die drei Punkte mit den zwei unglaublichen Saves", resümierte Jusuf Gazibegovic.

Durch den Sieg konnten die Steirer das Blatt wieder wenden, zum ersten Mal seit einem Monat über einen Sieg jubeln. Insbesondere die Doppelchance unmittelbar vor dem Schlusspfiff durch Ronivaldo und dem folgenden Schuss von Manuel Maranda - der aus wenigen Metern nicht das fast leere Tor, sondern die Latte traf - zeige auch die neue Energie, die man in die Mannschaft bekommen habe, so Gazibegovic.

Was der Bosnier meint: Sturm konnte das Spielglück wieder auf seine Seite ziehen.

"Manuel Maranda hat bewiesen, dass er ein guter Verteidiger ist."

Scheiblehner über die vergebene Top-Chance seines Abwehrchefs

Dieses war dagegen den Linzern diesmal nicht hold. Coach Gerald Scheiblehner nahm's mit einer Prise Humor. "Es muss eigentlich 2:2 ausgehen, aufgrund dieser Chancen", meinte er, doch Scherpen habe "zwei unglaubliche Paraden gezeigt". In Folge wurde der blau-weiße Abwehrchef zum Unglücksraben - oder wie es Scheiblehner formulierte: "Manuel Maranda hat bewiesen, dass er ein guter Verteidiger ist."

Kein Vorwurf an Yardimci

Ebenso gelassen sah der 47-Jährige das Foul von Yardimci an Lukse zehn Minuten vor Schluss, bei dem es gut und gerne auch Rot hätte geben können. Für Scheiblehner war diese Aktion nicht entscheidend. "Das liegt an den Chancen, die wir vergeben haben", so der blau-weiße Übungsleiter.

Einen Vorwurf machte er dem jungen Türken keinen. Yardimci sei "ein junger Bursche, der war vielleicht ein bisschen übermotiviert und hat vielleicht auch nicht damit gerechnet, dass er ihn so trifft", gab er sich versöhnlich.

Auch Gazibegovic wollte die Aktion nicht überbewerten. "Er ist ein motivierter Junge, der extrem viel Qualität hat. Der Speed ist unglaublich, die Sprungkraft ebenso", streute er dem 22-Jährigen Rosen.

"Man sieht, wie unglaublich schnell er ist. Er hat links den Zweikampf gehabt, dann schau ich und dann grätscht der auf einmal den Lukse um"

Gazibegovic über Yardimci

Besagter Speed gereichte Yardimci in diesem Fall aber beinahe zum entscheidenden Nachteil. "Man sieht, wie unglaublich schnell er ist. Er hat links den Zweikampf gehabt, dann schau' ich und dann grätscht der auf einmal den Lukse um", so Gazibegovic. Ein Glück, dass auch Schiedsrichter Sebastian Gishamer in der Aktion Milde walten ließ.

"Gott sei Dank ist nichts passiert"

"Das passiert bei so einem Spiel mit so einer super Stimmung, das nimmt dich dann mit. Das ist eine Sache der Erfahrung", so der Sturm-Abwehrspieler, der auch für Blau-Weiß-Schlussmann Lukse froh war: "Gott sei Dank ist nichts passiert."

Ein wahres Wort, denn bei den Stahlstädtern saß mit Kevin Radulovic der dritte Keeper auf der Bank, der gerade einmal die Erfahrung von einem ÖFB-Cup-Spiel und 13 Einsätzen in der Regionalliga mitbringt. "Einser" Radek Vitek laboriert noch an einem Einriss von Kreuz- und Innenband.

Glück im Unglück gewissermaßen für die Stahlstädter. Anders bei Sturm, wo Kapitän Jon-Gorec Stankovic mit einem Armbruch lange ausfallen wird


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